Münster. . Die Sonne schien zwar im Stadion an der Hammer Straße, aber beim VfL Bochum war die Stimmung ausgesprochen frostig nach der 1:2-Niederlage gegen Preußen Münster.

  • Der VfL Bochum hat gegen Preußen Münster mit 1:2 verloren
  • Jetzt herrscht frostig Stimmung
  • Es war die Generalprobe vor dem Start

Die Sonne schien zwar im Stadion an der Hammer Straße, aber beim VfL Bochum war die Stimmung ausgesprochen frostig nach der 1:2-Niederlage gegen Preußen Münster.

„Wir brauchen nicht über unsere Ziele zu sprechen, sondern müssen froh sein, wenn wir in der Liga bleiben“, sagte ein tief enttäuschter Gertjan Verbeek. Eigentlich wollte sich der VfL-Trainer, dessen Mannschaft Testspiel Nummer fünf vor dem Rückrunden-Start in Berlin grandios in den Sand gesetzt hatte („Ich gehe nicht ins Detail, das dauert zu lange“), gar nicht äußern, aber die Wut war größer. „Wir waren immer zu spät und haben nichts gelernt aus unserem Pokalspiel in Walldorf. Das ist eine Frage der Einstellung“, sagte Verbeek.

Kaum richtige Torchancen für Bochum

Der Test mit den Innenverteidigern Patrick Fabian und Tim Hoogland sowie Felix Bastians auf der linken Außenposition ging ebenso schief wie fast alles andere. Johannes Wurtz nahm praktisch nicht am Spiel teil, grundsätzlich stimmten die Abstände nicht, den Gegner ließ man gewähren und blieb lieber auf Distanz.

Eine Woche vor dem Punktestart tat sich beim VfL unversehens eine Großbaustelle auf. Bereits in der zweiten Minute war die Bochumer Abwehr offen wie ein Scheunentor. Münsters Offensiv-Spieler Sinan Tekerci lupfte den Ball über VfL-Torhüter Manuel Riemann, und Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte auf den Anstoßkreis. Jan Gyamerah war auf der Torlinie offenbar etwas zu spät gekommen, um den frühen Gegentreffer noch verhindern zu können.

Traf in Münster per Freistoß zum 1:2: Dominik Wydra.
Traf in Münster per Freistoß zum 1:2: Dominik Wydra. © Udo Kreikenbohm

Ein Wachmacher war das allerdings nicht für die Bochumer, die sich im gesamten Spiel vielleicht vier, fünf Tormöglichkeiten, keine einzige davon hochkarätig, schufen und gelegentlich vom Drittligisten ganz früh angelaufen wurden - was beim VfL eine große Portion Hilflosigkeit auslöste. Kein Umschaltspiel, kein Pressing, nichts. Der Spielaufbau war ungenau, langsam, leicht zu durchschauen - ein gefundenes Fressen also für die Gastgeber, die regelmäßig zu guten Chancen kamen. Als Jeron Al-Hazaimeh auf der rechten Bochumer Abwehrseite unbehelligt zu einem Solo ansetzte und dieses mit einem platzierten Schuss ins lange Eck abschloss, war das symptomatisch für die Leistung des VfL an diesem Tage.

Dass Dominik Wydra mit einem direkt verwandelten Freistoß noch das 1:2 aus Bochumer Sicht erzielte, konnte den vermaledeiten Tag auch nicht mehr retten. Es herrschte dicke Luft in der VfL-Kabine, die Spieler waren zugeknöpft, und der Trainer befand abschließend: „Eine Erklärung dafür habe ich nicht.“ Keine schönen Begleitumstände für den jungen Debütanten Vitaly Janelt, der - nach seiner Einwechselung - bei seiner VfL-Premiere auf der ungewohnten Position hinten links verteidigen musste.

VfL Bochum: Riemann - Gyamerah (62. Dawidowicz), Fabian, Hoogland (46. Janelt), Bastians (72. Canouse) - Losilla, Stiepermann (62. Wydra) - Weilandt (77. Merkel), Wurtz (77. Gündüz), Quaschner (46. Saglam) - Mlapa