Bochum. Nach der 1:2-Niederlage gegen Münster war VfL-Trainer Gertjan Verbeek auf dem Baum. Aber zieht er vor dem Punktestart auch Konsequenzen?
- Nach der 1:2-Niederlage des VfL Bochum in Münster stellt VfL-Trainer Gertjan Verbeek die Einstellung seiner Spieler infrage
- Das Experiment mit Patrick Fabian und Tim Hoogland in der Innenverteidigung und Felix Bastians außen war nicht von Erfolg gekrönt
- Auf den Flügeln ist die Konkurrenz überschaubar: Görkem Saglam und Alexander Merkel rissen auch keine Bäume aus in Münster
Das war schon mehr als die übliche Kritik nach einem eher schwachen Auftritt. Gertjan Verbeek war regelrecht bedient nach der 1:2-Niederlage des VfL Bochum beim Drittligisten Preußen Münster. Vielleicht sein härtester Vorwurf: „Wir waren immer zu spät und haben nichts gelernt aus unserem Pokalspiel in Walldorf. Das ist eine Frage der Einstellung.“
Hatten nach der Partie gegen Fürth vor allem die Reservespieler etwas zu hören bekommen, war diesmal die vermeintliche Stammelf reif - inklusive Patrick Fabian, dem Verbeek noch kürzlich erstaunlich gute Fortschritte nach der langen Verletzungspause attestiert hatte. Um Fabians Stellenwert zu dokumentieren, hatte der VfL-Trainer seinen Innenverteidiger in Münster sogar wieder zum Kapitän gemacht.
Der Test mit Fabian und Tim Hoogland innen sowie Felix Bastians auf der linken Außenverteidigerposition indes ging schief, nicht nur weil Sinan Tekerci kurz nach dem Anpfiff alle Freiheiten genoss und VfL-Torhüter Manuel Riemann zum 1:0 überlupfen durfte. Auch vor der Bochumer Abwehr stimmten weder die Abstände, noch das Zweikampfverhalten. Kaum einmal gelang es, die abstiegsgefährdeten Gastgeber unter Druck zu setzen. Johannes Wurtz nahm praktisch nicht am Spiel teil, und Nils Quaschner hatte Mühe den Ball zu behaupten. Die Mannschaft insgesamt war viel zu passiv und blieb meistens auf Distanz.
Zweitligist aus Bochum war viel zu passiv
Als Jeron Al-Hazaimeh auf der rechten Bochumer Abwehrseite unbehelligt zu einem Solo ansetzte und dieses mit einem platzierten Schuss ins lange Eck abschloss, war das symptomatisch für die Leistung des VfL an diesem Tage. Eine Woche vor dem Punktestart in Berlin tat sich beim VfL unversehens eine Großbaustelle auf.
Dass Dominik Wydra per Freistoß noch das 1:2 aus Bochumer Sicht erzielte, konnte den vermaledeiten Tag auch nicht mehr retten. Es herrschte dicke Luft in der VfL-Kabine, die Spieler waren zugeknöpft, und der Trainer befand abschließend: „Eine Erklärung dafür habe ich nicht.“ Keine schönen Begleitumstände für den jungen Debütanten Vitaly Janelt, der - nach seiner Einwechselung - bei seiner VfL-Premiere auf der ungewohnten Position hinten links verteidigen musste.
Welche Konsequenzen Gertjan Verbeek nach diesem Auftritt zieht, ist fraglich. Vorstellbar ist, dass er die Variante Fabian/Hoogland in der Innenverteidigung wieder ad acta legt und zum Vorjahresduo Fabian/Bastians zurückkehrt. Dann würde Nico Rieble hinten links verteidigen - oder der 18-jährige Janelt. Auf den Flügeln ist die Konkurrenz überschaubar: Alexander Merkel und Görkem Saglam rissen in Münster auch keine Bäume aus.
VfL Bochum: Riemann - Gyamerah (62. Dawidowicz), Fabian, Hoogland (46. Janelt), Bastians (72. Canouse) - Losilla, Stiepermann (62. Wydra) - Weilandt (77. Merkel), Wurtz (77. Gündüz), Quaschner (46. Saglam) - Mlapa