Immer mehr Spieler brechen dem VfL Bochum weg, doch Trainer Gertjan Verbeek sieht seine Mannschaft auch bei Dynamo Dresden nicht chancenlos.
- Kapitän Felix Bastians wird dem Bochumer Zweitligisten in Dresden auf jeden Fall fehlen
- Aber auch Timo Perthel und Nils Quaschner sind noch nicht wieder gesund und könnten ausfallen
- Vermutlich wird Trainer Verbeek den 18 Jahre alten Innenverteidiger Gökhan Gül zum Profi-Debüt verhelfen
„Sie machen ihre Arbeit und jammern nicht. Ich fand das Training gut.“ Gertjan Verbeek ist ja ebenfalls kein Typ fürs große Lamento, dass also nach dem Ausfall von Kapitän Felix Bastians auch Timo Perthel und Nils Quaschner auf der Kippe stehen und am morgigen Samstag in Dresden (13 Uhr, live in unserem Ticker) möglicherweise ersetzt werden müssen, unterlegt der Trainer des VfL Bochum mit einem Lob für die Spieler, die ihm noch zur Verfügung stehen.
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Einer, der dazu gehört, wird ganz schön aufgeregt sein in diesen Tagen. Gökhan Gül steht nämlich vor seinem Zweitliga-Debüt. Der 18-jährige U19-Nationalspieler soll in der sächsischen Landeshauptstadt an der Seite von Routinier Tim Hoogland (31) Gegentore verhindern. Auflaufen könnte in Dresden mit ihm die jüngste Bochumer Abwehr dieser Spielzeit, denn ob Perthel (erkältet) fit genug sein wird, um die linke Seite zu beackern, soll heute erst entschieden werden.
Alternativen: Rieble und Novikovas
Die Alternative zu Perthel heißt Nico Rieble und ist mit seinen 21 noch ein Jahr jünger als Dominik Wydra (22), der erneut rechts verteidigen wird.
Sollte auch Quaschner (Virusinfektion), der gegen Braunschweig ein überzeugendes Spiel abgeliefert hat, passen müssen und Perthel ausfallen, dann werden voraussichtlich Rieble und Arvydas Novikovas das Pärchen auf der linken Seite bilden - vor Gül; die rechte Seite dürften erneut Wydra und Alexander Merkel beackern. Läuft es schlecht, muss Verbeek also im Vergleich zum Braunschweig-Spiel drei personelle Änderungen (Gül, Rieble, Novikovas) vornehmen. Dass Selim Gündüz, den man vielleicht am ehesten dort erwartet, eher nicht zur Startelf zählen wird, könnte an der kraftraubenden Spielweise des Rechtsaußens liegen, aber auch daran, dass Gündüz in der Lage ist, mit seiner Energie von der Bank kommend einer Mannschaft neuen Schwung zu vermitteln.
„Ich fokussiere mich auf die Spieler, die da sind. Mehr kann ich nicht tun“, sagt Gertjan Verbeek, angesprochen auf die personelle Situation, nur und verweist darauf, dass die „Regeln, die wir haben“, allen Spielern bekannt sind. Heißt: Alle wissen, was zu tun ist auf dem Rasen - in dieser und in jener Situation. Die Abläufe sind bekannt, das taktische Verhalten ebenso. Und, so der VfL-Trainer, man habe gegen Braunschweig gesehen, dass eine stark ersatzgeschwächte Mannschaft ihre Sache „richtig gut gemacht“ habe. Woraus er folgert: „Das wird eine schwere Aufgabe, aber ich glaube, dass wir auch mit dieser Mannschaft die Qualität haben, Dresden zu schlagen.“
Verbeek spricht fehlende Automatismen an
Einen konkreten Grund dafür, dass der VfL in dieser Saison über die Maßen von Verletzungen heimgesucht wird, vermag Gertjan Verbeek nicht zu erkennen. „Ich mache weniger an Belastung, vielleicht ist das das Problem. Aber die Gruppe jetzt ist eine andere als die im letzten Jahr“, sagt er und fügt hinzu: „Wenn die Automatismen nicht da sind, dann kann es sein, dass die Intensität zu hoch wird.“