Bochum. Der VfL Bochum empfängt am Freitagabend (18.30 Uhr) Spitzenreiter Eintracht Braunschweig. Dabei hat Trainer Gertjan Verbeek keine Wahl mehr.

  • Nur noch 18 einsatzfählige Profis plus einen dritten Torwart stehen dem VfL Bochum zur Verfügung
  • Gegen SpitzenreiterBraunschweig am Freitag ist fraglich, ob Gündüz oder Merkel beginnt
  • Rechtsverteidiger Celozzi fällt bis zum Jahresende aus, erklärte Trainer Verbeek

Es gab schon erfreulichere Bestandsaufnahmen vor einem Heimspiel des VfL Bochum gegen ein Spitzenteam, Tabellenführer Eintracht Braunschweig kommt ja Freitag ins Ruhrstadion (18.30 Uhr).

Punkt eins: Die Liste der Verletzten wird immer länger. Gerade einmal 18 einsatzfähige Spieler plus einen dritten Torwart zählte Gertjan Verbeek gestern auf.

Braunschweig: Ein Synonym für Kontinuität

In Bochumer Ohren hat das einen besonderen Klang. „Wir würden schon gerne mal wieder zu null spielen“, sagte Torsten Lieberknecht in der Vorbereitung auf die Partie an der Castroper Straße.

Zuletzt hatte sich Eintracht Braunschweig, bis dahin die Konstante schlechthin in der Zweiten Bundesliga, eine leichte Ergebnisdelle geleistet. 2:3-Niederlage in Dresden, 2:2 gegen Hannover - nach nur sieben Gegentreffern in den vorangegangenen zehn Spielen stieß diese Defensivleistung sauer auf, auch wenn man in Niedersachsen die Lage grundsätzlich mit viel Ruhe betrachtet.

Der einstige Drehtür-Klub ist längst ein Synonym für Stabilität und Kontinuität. Nach Lieberknecht hat auch Manager Marc Arnold seinen Vertrag verlängert. Und Arnold ist des Lobes voll über sein Team, sieht eine sehr hohe Konkurrenzsituation auf allen Positionen und sagt: „Das hat sich leistungsfördernd ausgewirkt.“ Aber auch die vergleichsweise wenigen Neulinge, wie Quirin Moll von Dynamo Dresden, sind gut eingeschlagen. Und Lieberknecht hat kaum Ausfälle zu beklagen. In Bochum muss er allerdings auf Molls Partner im zentralen Mittelfeld Patrick Schönfeld verzichten. Julius Biada, Neuzugang von Fortuna Köln, ist wohl erster Kandidat im Nachrück-Verfahren.

Punkt zwei: Nach einer Länderspielpause müsse sein Team zum dritten Mal gleich freitags antreten, monierte der Coach. Heißt: Es blieb nur zwei Tage Zeit zum Einspielen einer Startelf, diesmal ging es um Dominik Wydra. Der österreichische U21-Nationalspieler wird wohl hinten rechts verteidigen.

Punkt drei: Die Formschwankungen, die den VfL auf Platz elf fallen ließen mit erst 16 Punkten.

Und doch: eine Kampfansage des VfL Bochum

Punkt vier: Das Wechsel-Wirrwarr um Sportvorstand Christian Hochstätter, der nach dem 1:2 in Fürth die Führungsspieler des VfL harsch kritisiert hatte, dann selbst schon halb in Hamburg war und nun doch in Bochum bleiben muss.

Und doch: „Wir schaffen das“, sagte Verbeek bei der Pressekonferenz zwischendurch; leise, aber bestimmt. „Es wird nicht einfach für uns, aber es gibt Möglichkeiten.“

Wer legt los: Gündüz oder Merkel?

Dabei gibt es bei der Startelf wohl nur noch eine Frage zu klären: Wer spielt auf dem rechten Flügel? Selim Gündüz oder Alexander Merkel? Letzterer kam in seinen nun drei Monaten beim VfL erst auf einen Einsatz, als er in Düsseldorf (0:3) den nun verletzten Tom Weilandt (Adduktoren) nach 39 Minuten ersetzte. Gündüz bewies in Fürth nach langer Verletzungspause seine Dynamik, erzielte das 1:1. Allerdings ist fraglich, ob er schon 90 Minuten Gas geben kann.

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Verbeek: „Selim ist natürlich ein richtiger Stürmer“

„Selim ist natürlich ein richtiger Stürmer, Alex mehr Mittelfeldspieler“, sagte Verbeek. Man müsse „gucken, wer gegen Braunschweig und zum Rechtsverteidiger am besten passt“. Die Hoffnung, dass dort bald wieder Stammkraft Stefano Celozzi spielen kann, ist geplatzt: Bis zur Winterpause werde er nicht mehr spielen können, so der Coach. Dies gelte auch für Görkem Saglam, Kevin Stöger und Thomas Eisfeld.

Noch eine Chance auf Einsätze in den vier Partien (Dresden, Bielefeld, München, St. Pauli) könnten Tom Weilandt, Pawel Dawidowicz und Jan Gyamerah haben.

Die Teams: So könnten sie spielen

VfL Bochum: Riemann - Wydra, Hoogland, Bastians, Perthel - Losilla, Stiepermann - Gündüz (Merkel), Wurtz, Quaschner - Mlapa. Reserve: Dornebusch - Gül, Canouse, Rieble, Merkel (Gündüz), Novikovas, Pavlidis

Braunschweig: Fejzic - Ofosu-Ayeh, Decarli, Valsvik, Reichel - Moll, Biada - Omladic, Khelifi - Kumbela, Hernandez