Bochum. Das Comeback von Stefano Celozzi ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Gegen Spitzenreiter Braunschweig muss der VfL Bochum trotzdem punkten.

  • Nach dem 1:2 in Fürth steht Fußball-Zweitligist VfL Bochum am Freitag unter Druck
  • Gegen den Spitzenreiter Eintracht Braunschweig muss Trainer Gertjan Verbeek sein Team umstellen
  • Neben dem verletzten Görkem Saglam und Stefano Celozzi könnte auch Tom Weilandt ausfallen

Zwei Trainingstage Zeit hat Trainer Gertjan Verbeek noch, bevor sein Team vor einer schweren Prüfung steht: Mit Eintracht Braunschweig kommt am Freitag (18.30 Uhr, live in unserem Ticker) ein gefestigter Tabellenführer zu einem VfL Bochum, der in der Leistung schwankt wie ein Schiff auf rauer See. Und dessen Vorbereitung in der vergangenen Woche von Sportvorstand Christian Hochstätter und seinem geplatzten Wechsel zum Hamburger SV überschattet wurde.

Wer im Profifußball konstante Größen bei Vereinen sucht, wird ja ohnehin längst nicht mehr so zahlreich fündig wie noch vor einigen Jahren, ob bei den Spielern, den Trainern oder den Managern. In Braunschweig aber zählt der Trainer zu den unumstrittenen Chefs der (2.) Bundesliga. Torsten Lieberknecht kam schon als Spieler zur Eintracht, 2003 war das - und er ist bis heute da; seit 2008 als Trainer, zunächst in Liga drei.

Zweimal stieg Lieberknecht auf und einmal, 2013/14, auch wieder ab aus der Bundesliga. Womöglich zahlt sich diese Konstanz in dieser Saison wieder aus mit dem Aufstieg, auch wenn dieser Sprung angesichts der finanzstarken Konkurrenz aus Hannover und Stuttgart nicht das erklärte Ziel sein kann. Gegen die 96er aus der Nachbarschaft hat die Eintracht zuletzt ein emotional aufgeladenes Derby bestritten, nach einer 2:0-Führung trennten sich die Rivalen 2:2.

Eintracht mit Sieges-Serie zum Saisonstart

Verdient hat sich Braunschweig die Tabellenführung mit einem Traumstart: Wie der VfL in der Vorsaison feierte man fünf Siege in Serie, ehe es ein 0:2 beim VfB gab. Es folgten drei Erfolge, zwei Remis und eine Niederlage - ein 2:3 in Dresden, auch da schon nach einer 2:0-Führung.

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Zehn Punkte mehr als der VfL hat die Eintracht um den wieder erstarkten Rückkehrer Domi Kumbela (7 Treffer) bereits. Bei einer weiteren Niederlage nach dem schwachen 1:2 in Fürth droht den Bochumern, derzeit Elfter, sogar der Sturz auf Rang 13.

Personell hat sich die Lage verändert, aber nicht unbedingt verbessert. Positiv ist, dass Anthony Losilla in die Startelf zurückkehren kann. Auch Jan Gyamerah wäre wohl wieder eine Alternative als Rechtsverteidiger für Dominik Wydra, der gestern Abend noch im Länderspiel-Einsatz war.

Gündüz wäre ein Kandidat für Weilandt

Dagegen fällt das erhoffte Comeback von Stefano Celozzi definitiv ins Wasser: Der Rechtsverteidiger hat laut Verein wieder verstärkt muskuläre Probleme, er könne frühestens nächste Woche ins Mannschaftstraining einsteigen.

Und neben dem verletzten Görkem Saglam, für den Nils Quaschner ins Team rücken könnte, droht auch Tom Weilandt auszufallen. Wegen Adduktoren-Problemen konnte der Flügelspieler gestern erneut nicht mit der Mannschaft trainieren. Selim Gündüz, der ihn in Fürth nach der Pause ablöste und zum 1:1 traf, Arvydas Novikovas oder Alexander Merkel könnten ihn ersetzen.