Bochum. Acht Punkte aus elf Spielen - die Bilanz des VfL Bochum vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag könnte durchaus besser sein.

Der Titel der Stadionzeitung, die am Sonntag an die Fans verteilt wird, bringt Ziel und Dilemma des VfL Bochum zugleich auf den Punkt: „Sackt die drei Punkte ein!“

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Ein solches Flehen wäre nicht nötig, hätten die Bochumer in den vergangenen Monaten mehr als die acht Punkte aus elf Partien geholt. Gegen den gleichsam im Ergebnis kriselnden 1. FC Heidenheim geht es am Sonntag (13:30 Uhr/ Live bei uns im Ticker) um ein Erfolgserlebnis. „Ich bin überzeugt davon, dass wir endlich diesen Dreier holen“, sagte Mittelfeldstratege Anthony Losilla gestern nach dem vorletzten Training.

VfL orientiert sich an Platz drei

Die Enttäuschung vom 0:1 in Braunschweig müsse man „vergessen“, dies habe auch der Trainer dem Team klargemacht; um mit einem gesunden Selbstvertrauen wieder loslegen zu können. Trotz der Negativserie sei die Stimmung innerhalb der Mannschaft „gut“, sagt Losilla - und meint damit, dass man sich nicht zerfleischt, sondern nach vorne guckt: „Es ist wichtig, dass wir zusammenhalten.“

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„Wir werden uns nicht runterziehen lassen“, hat ja auch Torwart Andreas Luthe erklärt. Mit Blick auf Heidenheim, Paderborn und Duisburg sowie das Pokalspiel in München sagt der Führungsspieler: „Wir haben die Chance auf vier Siege. Wir orientieren uns bei drei Punkten Rückstand an Platz drei und wollen definitiv in der Tabelle wieder klettern.“

Novikovas gesperrt

Sätze, die Gertjan Verbeek sicherlich gerne liest: „Man muss aufpassen, das man sich nicht so schlecht fühlt wie manche das wollen“, sagt er. Wem er dieses Vertrauen in die eigene Stärke schenkt beim Heimspiel am Sonntag , für das am Freitag erst 10500 Karten verkauft waren, ließ er wie zuletzt üblich offen. Geht es nach dem Training am Freitag, sind zwei Positionen vakant: Im Mittelfeld spielte mal Thomas Eisfeld, mal der genesene Tim Hoogland im A-Team. Nach der Einheit habe sich Hoogland, der wegen einer Darm-Entzündung in dieser Woche noch nicht mittrainiert hatte, gut gefühlt, verriet der Trainer. Bliebe es dabei, wäre er auch eine Option.

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Im Sturmzentrum durfte sich mal der Zehn-Tore-Mann Simon Terodde, mal der zuletzt etwas frischer wirkende Peniel Mlapa zeigen. Einen gewohnt engagierten und auch laufstarken Eindruck machte Tobias Weis. „Er hat jetzt die erste Woche voll trainiert, das hat er gut gemacht“, sagte Verbeek, verwies aber auch auf seine mehrwöchige Verletzungspause zuvor. Möglich, dass Weis in den Kader rückt. Definitiv fehlen wird Arvydas Novikovas (Gelb-Rote Karte).

Dessen rechten Flügel dürfte Onur Bulut besetzen, auf dem linken ist mit der Rückkehr von Marco Terrazzino zu rechnen, der zuletzt dreimal auf der Bank saß. Dort wird auch Torwart Manuel Riemann Platz nehmen, der gestern wieder normal mitwirkte.

Noch kein neuer Stand bei Vertragsgesprächen

Noch keinen neuen Stand gibt es beim Thema Vertragsverlängerung mit Trainer Gertjan Verbeek, sagte Sportvorstand Christian Hochstättter. Verbeeks Kontrakt endet im Sommer, der Verein ist - so der Stand nach den ersten Gesprächen - um eine Verlängerung bemüht.

Allerdings betonte Hochstätter: „Wir machen das in aller Ruhe. Wir haben keinen Druck.“ Verbeek will sich ebenfalls in Ruhe Gedanken machen und alles - auch die „Zusammenarbeit“, so Verbeek, mit den Journalisten - in seine Überlegungen aufnehmen, erklärte der Niederländer.