VfL Bochum kehrt zurück an die Spitze

Fürth. Der VfL Bochum hat das Topspiel bei Greuther Fürth für sich entschieden. Simon Terodde und Marco Terrazzino sorgten für die Tore beim 5:0-Sieg.

Der VfL Bochum hat das Spitzenspiel bei der SpVgg. Greuther Fürth nach einer beeindruckenden Leistung mit 5:0 (3:0) gewonnen. Damit stürmte der VfL nach zuvor vier Spielen ohne Sieg zumindest bis Sonntag zurück an die Tabellenspitze. Der überragende Marco Terrazino war an den ersten vier Treffern beteiligt, Peniel Mlapa setzte den Schlusspunkt.

VfL-Trainer Gertjan Verbeek, kein Freund der Rotation, schickte seine angekündigte Startelf ins Rennen. Im Vergleich zum 1:2 gegen Kaiserslautern ersetzte lediglich Timo Perthel Linksverteidiger Giliano Wijnaldum. Fürths Coach Stefan Ruthenbeck, ein Freund der Rotation, änderte seine in Braunschweig erfolgreiche Elf auf zwei Positionen: Tom Weilandt und Goran Sukalo kamen für Sebastian Freis und Robert Zulj.

VfL Bochum präsentiert sich offensiv wie ein Spitzenteam

Es war richtig was los am Bilderbuch-Tag der deutschen Einheit in Fürth: In der Stadt zog das T-Shirt-Wetter die Massen zur großen Herbstkirmes, die “Michaelis-Kirchweih” ist das größte Volksfest der Stadt im Jahr. Doch auf dem Rasen des Stadions am Laubenweg fuhr der Gast kräftig Karussell mit den Franken. “Wir sind die Mannschaft der Stunde” hatte Fürths Ruthenbeck im Vorfeld noch gesagt nach zuletzt vier Siegen in Serie - und wird die Lehrstunde gegen den VfL wohl eine Zeitlang nicht vergessen. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Terrazzino bereits seine zweite Ecke treten durfte. Er spielte sie in den Fuß von Simon Terodde am kurzen Pfosten. Terodde nahm den Ball mit rechts an, drehte sich um Caligiuri, zog mit links ab aus kurzer Distanz. 1:0. Ein Traumstart.

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Es folgte eine Phase, in der die Spielvereinigung auf den Ausgleich drängte, aber zu harmlos blieb und sich zu viele Fehler gönnte. Sukalos Schuss flog drüber, Gießelmanns Flanke landete auf der Latte, Berisha verzog, Sukalo köpfte überrascht übers Tor - Luthe hatte eine Flanke unterlaufen -, und Berisha bediente Bochums Torwart mit einem Kullerball. Wenn Fürth schnell und direkt spielte, bekam der VfL defensiv Probleme - nach vorne aber zeigte er von Beginn an das Gesicht eines Spitzenteams.

VfL Bochum dominiert Ball und Gegner Fürth

Flüssig und flott lief der Ball durch die Reihen, der von Fürths Coach vorab bewunderte “Tiki-Taka-Fußball” des VfL, “den sonst nur große Mannschaften spielen”, nahm Gestalt an. Und gnadenlos zeigte sich Bochum zunächst im Abschluss. Terrazzino, von Rechtsverteidiger Stephan Schröck nie zu bremsen, zog einfach mal aus rund 23 Metern ab nach 24 Minuten. Der Ball setzte auf und rutschte dem gar nicht glücklich in die Sonne schauenden Fürther Torwart Sebastian Mielitz über die linke Hand ins Tor. 2:0.

Der Widerstand der Fürther war gebrochen, Bochum dominierte Ball und Gegner spielerisch leicht, spielerisch gekonnt. Und traf mit einem Billard-Tor für die Geschichtsbücher. Terrazzino tanzte im Sechzehner Schröck aus. Seinen Querpass blockte Caligiuri, Terrazzinos direkte Antwort flog die Torauslinie entlang bis zum langen Pfosten, wo ihn letztlich Benedikt Röcker unglücklich ins eigene Tor stolperte. 3:0 (32.).

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Wenn’s läuft, dann läuft’s - und umgekehrt. Ein Freistoß-Kracher von Gießelmann knallte gegen Bochums Latte, den Nachschuss setzte der früh für den angeschlagenen Stiepermann eingewechselte Freis volley knapp neben den linken Pfosten. Auf der anderen Seite vergab Janik Haberer das mögliche 4:0.

Bochum hätte noch höher gegen Fürth gewinnen können

Wer nach der Pause ein Aufbäumen der Gastgeber erwartet hatte, sah sich getäuscht. Bochum spielte direkt, kombinierte souverän, die Franken kamen kaum noch in die Zweikämpfe. Das 4:0 war die logische Konsequenz Bochumer Überlegenheit, und sie war sinnbildlich für diesen Tag der Fehler aus Franken-Sicht: Terrazzino, wer sonst, flankte von links flach in den Strafraum, zwei Fürther und ihr Torwart ließen den Ball ebenso passieren wie VfL-Mann Haberer. Terodde bedankte sich und schob den Ball völlig freistehend aus ein paar Metern ins Tor. 4:0 (54.), es war sein achtes Saisontor, womit er zunächst mit Freiburgs Nils Petersen gleichzog - und die Partie vor 11745 Zuschauern war längst entschieden.

Auch wenn Berisha ein Fehlpass-Geschenk von Celozzi nicht annahm (74.) und mit Domi Kumbela nun ein weiterer Stürmer auf dem Platz stand, die besseren Möglichkeiten hatten weiterhin die Gäste. Terodde (74.) und der eingewechselte Peniel Mlapa (77., 78.) vergaben sogar einen noch höheren Sieg, ehe mit dem Schlusspfiff Peniel Mlapa mit der Hacke nach Flanke von Onur Bulut das Bochumer Schützenfest krönte am Fürther Kirmestag.