Bochum. . Der Gastgeber warf in der Schlussphase alles in die Waagschale, doch am Ende gewann der 1. FC Kaiserslautern mit seinem neuen Trainer mit 2:1.
Manchmal erwischt es einen, wenn man nicht dran denkt: Der VfL Bochum hat gestern sein erstes Pflichtspiel in dieser Saison verloren. Trotz einer rasanten Schlussphase, in der die Gastgeber alles in die Waagschale warfen, was sie hatten, gewann der 1. FC Kaiserlautern mit 2:1. „Wir haben nach zehn Minuten gedacht, dass es auch mit 80 Prozent geht. Das war nicht Müdigkeit, sondern eine Kopfsache”, sagte VfL- Trainer Gertjan Verbeek anschließend.
Weil Verbeek offen gelassen hatte, wie viele personellen Änderungen er nach dem 1:1 in Bielefeld vornehmen wollte, wurde im Vorfeld der Partie heftig spekuliert. Schließlich beschränkte sich der Trainer des VfL Bochum aber auf das Erwartbare: Malcolm Cacutalua verteidigte anstelle des verletzten Felix Bastians und Giliano Wijnaldum ersetzte auf der linken Außenbahn Timo Perthel. Thomas Eisfeld blieb erst einmal auf der Reservebank, auf die Nando Rafael und Piotr Cwielong zurückgekehrt waren. Arvydas Novikovas und Michael Maria mussten weichen.
Erstmals mit zwei Toren zurück
Diesmal fehlte dem VfL von Beginn an der Schwung. Obwohl die Pfälzer nach vier sieglosen Spielen sehr ängstlich agierten und anfangs kaum einmal aus der Deckung kamen, passierte erst einmal nichts. Ballverlust hier, Ballverlust dort, die Strafräume blieben verwaist, es fehlte die letzte Konsequenz. Verbeek gefiel das überhaupt nicht. Wild gestikulierend versuchte er seine Spieler nach vorne zu jagen - und war damit unfreiwillig Wegbereiter des 0:1. Als er sich gerade verbal und gestisch Kapitän Patrick Fabian vorknöpfte, kam der lange Ball auf Antonio Colak. Fabian wurde überrascht, Cacutalua kam zu spät - die Gäste führten und konnten ihr Glück kaum fassen.
VfL Bochum verliert gegen Kaiserslautern
Es folgte eine Phase, in der es drunter und drüber ging in den Reihen des VfL. Für Kaiserslautern ein gefundenes Fressen. Zunächst konnte Andreas Luthe - gegen Marcel Gaus - einen weiteren Gegentreffer noch verhindern, doch dann brachte Marcus Piossek doch noch den Ball im Bochumer Gehäuse unter. Erstmals in dieser Spielzeit lag der VfL mit zwei Toren Unterschied zurück.
Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause, weil Simon Terodde nach Onur Buluts Flanke knapp verzog und weil Anthony Losilla nach einem Freistoß von Marco Terrazzino an FCK-Torhüter Marius Müller scheiterte. Verbeek brachte nun Thomas Eisfeld für Tim Hoogland. Doch kurz bevor es in die Kabine ging, waren - erstmals in dieser Saison - ein paar Pfiffe zu vernehmen im rewirpower-Stadion.
Mlapa traf zum Anschluss
Wer nach dem Wiederanpfiff auf einen Sturmlauf der Gastgeber gehofft hatte, wurde vorerst enttäuscht. Nicht nur der bemühte, aber erfolglose Eisfeld reihte Fehlpass an Fehlpass, die Chancen hatten in dieser Phase ausschließlich die Gäste. Zum Beispiel Daniel Halfar, vom neuen Trainer Konrad Fünfstück zum Kapitän ernannt, dessen Schuss Luthe parierte. Auch Colak und Sascha Mockenhaupt fanden ihren Meister im Bochumer Schlussmann. Die Pfälzer waren dem dritten Treffer näher als die Bochumer dem ersten.
Dann jedoch traf Peniel Mlapa im zweiten Versuch zum Anschluss - und plötzlich war Leben in der Bude. Der VfL drängte auf den Ausgleich, im Strafraum der Gäste spielten sich haarsträubende Szenen ab. Mlapa hätte seine gute Leistung mit dem Ausgleich krönen können, doch der von ihm abgefeuerte Ball klatschte an die Latte. Und Kaiserslauterns Innenverteidiger Mockenhaupt hatte Glück, dass er nicht ins eigene Tor traf.
Es blieb schließlich beim 1:2, aber die Schlussphase hatte die Fans besänftigt. Mit freundlichem Applaus wurde die Mannschaft in die Kabine verabschiedet.