Bochum. Mit nur einer Änderung im Kader reiste der VfL Bochum zum Zweitliga-Spitzenspiel nach Fürth: Arvydas Novikovas ersetzt Piotr Cwielong.

Das Training, sagte Stefano Celozzi nach der Einheit am Donnerstagnachmittag, „war gut. Da war Aggressivität drin, viel Tempo, viel Leben“. Also ungefähr all das, was der VfL Bochum beim letzten Heimspiel gegen Kaiserslautern (1:2) rund eine Stunde lang vermissen ließ. Beim Topspiel in Fürth wollen die Profis des VfL Bochum diese Galligkeit wieder von Beginn an auf den Rasen bringen. „Die Mannschaft ist bereit“, sagt der bisher fast immer überzeugende Außenverteidiger Celozzi, dem in der „englischen Woche“ allerdings auch ein wenig die Kräfte schwanden. In den sieben 24-Stunden-Tagen ohne Spiel habe man aber aufgetankt: „Fürth hat eine super Mannschaft, das wird eine harte Aufgabe. Aber wir haben das Potenzial und am Samstag auch die nötige Frische, um auch in Fürth Punkte zu holen“, sagt Celozzi.

Diese Frische hat der VfL körperlich ja noch nie verloren, meint Trainer Verbeek, der die fehlende Dynamik gegen Kaiserslautern nur im mentalen Bereich begründet sieht: „Müde wird man im Kopf, nicht im Körper“, sagt der Niederländer. Insofern habe die eine Woche Spielpause einigen Spielern wie Tim Hoogland gut getan, man habe das Training „ein bisschen spezialisieren“ können: „Jeder konnte das machen, was er machen muss und kann.“

Kapitän Fabian will wieder Gas geben

Das alles soll dazu führen, bei den zuletzt viermal in Folge siegreichen Franken an die Leistungen der ersten Saisonwochen anzuknüpfen. Selbst Druck auszuüben. „Wir leben davon, dass wir Gas geben und aggressiv nach vorne spielen. Dahin müssen wir wieder kommen“, hat es Kapitän Patrick Fabian im „kicker“ auf den Punkt gebracht.

Ob die Partie in Fürth ein Ereignis wird, das man so schnell nicht vergisst, kann man nicht vorhersehen. In der jüngeren Vergangenheit gab es mehr Frust als Freude beim VfL, seit dem Abstieg 2010 stehen einem Sieg (2:0 in Fürth im Sommer 2013) vier Niederlagen und drei Remis gegenüber. Darunter waren einige Partien, die Bedeutung hatten über die 90 Minuten hinaus. Das 1:4-Debakel im August 2011 etwa war das letzte Heimspiel von Friedhelm Funkel als VfL-Trainer, der nach einem 1:2 in Dresden in der Woche darauf sein Büro räumen musste in Bochum.

Nackenschlag für Ex-Trainer Bergmann

Ihm folgte Trainer Andreas Bergmann, der im Nachhinein das Rückspiel in Fürth auch zu seinem persönlichen Nackenschlag erklärte. Nicht nur, dass der VfL bei den Franken mit 2:6 verlor. Es verletzten sich nach verheißungsvollem Beginn zwei damalige Hoffnungsträger schwer: Michael Delura (Kreuzbandriss) und Mirkan Aydin (Wadenbeinbruch). Beide kamen danach nie mehr richtig in Schwung beim VfL.

Das jüngste 0:0 am Ronhof Mitte Dezember 2014 war das letzte Auswärtsspiel von Interimstrainer Frank Heinemann. Ein 1:1 daheim gegen Aue und eine Silvesternacht später übernahm Gertjan Verbeek das Kommando beim VfL.