Bochum. 28000 Zuschauer werden das offizielle Saisoneröffnungsspiel des VfL Bochum gegen Borussia Dortmund am Freitag erleben. Ausverkauft, meldet der Zweitligist.

Ein volles Stadion, das hat es in den vergangenen Jahren, in denen oft prominente Gegner bei dieser Gelegenheit zu Gast waren, eigentlich nie gegeben. Aber am heutigen Freitag (20 Uhr) erwartet der VfL Bochum zum Saisoneröffnungsspiel 28000 Besucher und damit - wegen der Sicherheitsbestimmungen - ein volles Haus, wenn Nachbar Borussia Dortmund die paar Kilometer hinter sich bringt. Es ist ein frühes Highlight einer an Höhepunkten hoffentlich reichen Zweitliga-Saison für den VfL.

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Die Bochumer Fans bekommen in diesem Duell auch erneut Michael Gregoritsch zu sehen. Allen Prognosen zum Trotz verbreitete nämlich Bild Hamburg - als Sprachrohr des HSV - am Donnerstag, dass der Transfer des österreichischen Angreifers „aktuell nicht zu stemmen“ sei für die Hanseaten. Zuvor hatte sich der HSV allerdings die Dienste des Schweden Albin Ekdal gesichert - für geschätzte fünf Millionen Euro. Ob das allmählich ermüdende Thema Gregoritsch damit nach wochenlangem Hickhack nun beerdigt werden kann, ist nur schwer einzuschätzen. Allerdings wird es nun auch um Glaubwürdigkeit gehen. „Irgendwann kommt der Punkt, wo wir nicht mehr weitermachen werden – und dieser Punkt ist nicht mehr weit entfernt“, hatte VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter erst kürzlich gesagt.

Verbeek auf der Suche nach der Startelf

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Wie auch immer, sicher ist das Gastspiel der Borussia eine Woche vor dem Zweitliga-Start ein echter Härtetest für den VfL, der inzwischen alle Spieler, die man derzeit zum Stamm zählen darf, im alltäglichen Training hat. Selbst Jan Gyamerah ist inzwischen zur Gruppe gestoßen. Somit wird Trainer Gertjan Verbeek auch vorwiegend mit dem Personal hantieren, das am Dienstag in Oberhausen im Einsatz war. Und wer will, mag daraus etwas ableiten für den Meisterschaftsstart in Paderborn, ob zum Beispiel Andreas Luthe zur Startelf zählt oder Manuel Riemann, ob Timo Perthel beginnt oder Giliano Wijnaldum. Was nichts bedeuten muss, schließlich ist Verbeek noch nicht gezwungen, sich festzulegen.

Ein Dortmunder mit Bochumer Vergangenheit wird auch im Fokus des Interesses stehen. Denn der - letztlich geplatzte - Wechselwunsch von Ilkay Gündogan beschäftigte die Öffentlichkeit noch deutlich länger als nun das kleine Hamburger Sommertheater um Gregoritsch. Gündogan war im Winter 2008/2009 als A-Junior bereits mit den VfL-Profis im spanischen Trainingslager, um sich dann jedoch im Februar 2009 in Richtung Nürnberg zu verabschieden. Dorthin hatte sich auch zuvor sein Bochumer Jugendtrainer Michael Oenning orientiert.

Gündogan sorgt bei Zorc für Begeisterung

Längst ist Gündogan, dessen Wechsel, so er denn zustande gekommen wäre, dem Ausbildungsverein VfL ein schönes Sümmchen eingebracht hätte, zum Nationalspieler aufgestiegen, muss sich aber derzeit bei den BVB-Fans die verloren gegangene Zuneigung erst wieder durch Leistung verdienen.

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Was er offenbar auch selber vorhat und gerade vehement in die Tat umsetzt. Der Gelsenkirchener, der nur als ganz kleiner Steppke mal bei den Königsblauen gespielt hat, macht nämlich in der bisherigen Vorbereitung einen glänzenden Eindruck und gilt für den neuen BVB-Trainer Thomas Tuchel neben Henrik Mkhitaryan als Chefstratege. „Gut ist gar kein Ausdruck“, urteilte neulich - etwas euphorisch - BVB-Manager Michael Zorc über Gündogan.

Hat sich die Aufregung um den Mittelfeld-Spieler inzwischen gelegt, sorgen beim BVB jüngste Wechselabsichten von Pierre-Emerick Aubameyang für Wirbel. 16 Tore hat „Auba“ in der vergangenen, so verkorksten Saison erzielt und damit die Borussia vor dem Schlimmsten bewahrt. Nun ist die Rede von Arsenal London oder Paris St. Germain. Sicher schöne Ziele für den 26-jährigen Gabuner, aber aktuell wohl nicht erreichbar. Die Dortmunder dürften keinerlei Neigung haben, ihren erfolgreichsten Stürmer abzugeben, zumal nach Ciro Immobiles Abgang.