Oberhausen. Der Zweitligist wurde im Stadion Niederrhein seiner Favoritenrolle gerecht. Onur Bulut zeigt sich nicht zum ersten Mal als Erfolgsgarant.

Die Startformation des VfL Bochum beim 2:0-Testspiel-Erfolg bei Rot-Weiß Oberhausen könnte man sich so oder so ähnlich auch für den Zweitliga-Auftakt in eineinhalb Wochen in Paderborn vorstellen. Änderung im Vergleich zum Auftritt in Duisburg: Felix Bastians war wieder dabei und begann neben Patrick Fabian, und Tobias Weis gab - später - sein lang ersehntes Comeback.

VfL-Trainer Gertjan Verbeek hatte diesmal „nicht das beste Spiel“ seiner Mannen gesehen, ordnete den Auftritt aber in der Rubrik verständliche Müdigkeit ein. Nicht der gestrige Tag, sondern die gesamte Vorbereitung, mit der er „prinzipiell zufrieden“ sei, habe sich in Oberhausen bemerkbar gemacht.

Bochum dominiert die Anfangsphase

Der Zweitligist dominierte dennoch die Anfangsphase, war auch bemüht, sein Direktspiel durchzudrücken, aber an diesem Tag fehlte - gegen einen gut eingestellten Gegner - die Frische und die Präzision, die es braucht, um ein deutliches Ergebnis zu erzielen und damit den Klassenunterschied zu dokumentieren.

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Dennoch besaß der VfL die besseren Gelegenheiten. Michael Gregoritsch prüfte früh den neuen RWO-Schlussmann Robin Udegbe, die Gastgeber konterten - nach einem Eckball - mit einem verunglückten Kopfball von Angreifer Simon Engelmann, der in diesem Sommer mit der Empfehlung von 16 Saisontoren aus Verl an die Landwehr gekommen war. Bochums Neuling Janik Haberer, wie immer gut unterwegs, aber oft noch ein wenig fahrig und ungenau in seinen Aktionen, zielte etwas zu hoch, und Timo Perthel hatte Pech mit einem strammen Pfostenschuss.

Perthels nächster Offensivaktion war mehr Erfolg beschieden, denn seine flache und präzise Hereingabe blieb zwar für die RWO-Abwehr unerreichbar, nicht aber für VfL-Torjäger Simon Terodde, der sich mit den scharf getretenen Pässen des Linksverteidigers bestens auskennt und den Ball am langen Pfosten routiniert im gegnerischen Tor unterbrachte.

RWO mit großen Ausgleichschancen

VfL-Trainer Gertjan Verbeek brachte nach der Pause die Spieler, die der Stammformation momentan am nächsten kommen. Aber auch Andreas Luthe, Jan Simunek, Giliano Wijnaldum und Onur Bulut konnten nicht verhindern, dass der Regionalligist gegen die nun doch zusehends geschlaucht wirkenden Bochumer zur großen Ausgleichschance kamen. Aber Torjäger David Jansen, freigespielt vom Ex-Bochumer Christoph Caspari, brachte den Ball nach Tim Hooglands Fehler auch nicht aus vier Metern an Luthe vorbei. Und wie das so ist beim Fußball, macht es der Gegner prompt besser.

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Onur Bulut, in Duisburg bereits Wegbereiter der beiden VfL-Tore, nutzte den Raum, den die nun offensiven Oberhausener gewährten, lud zum Tänzchen ein und trieb seine Aktien mit dem Treffer zum 2:0 in die Höhe. Möglicherweise ist der 21-Jährige ja die Lösung für die rechte Mittelfeld-Seite des VfL. Allerdings kann Bulut immer nur eine Position spielen, deshalb kam gestern U19-Akteur Fredrik Lach als einziger der ganz jungen Bochumer zu einem Einsatz - als Ersatz für Außenverteidiger Stefano Celozzi. Gleichzeitig griff Tobias Weis erstmals nach sieben Monaten wieder ins Geschehenein - für 15 Minuten.

  • Rot-Weiß Oberhausen - VfL Bochum 0:2 (0:1)
  • RWO: Udegbe - Caspari (80. Walker), Weigelt (75. Özkara), Haas (75. Steurer), Herzenbruch (80. Mingo) - Krystofiak, Bauder (75. Nakowitsch), Reinert, Gügör (57. Hermes) - Engelmann (57. Steinmetz), Jansen
  • VfL Bochum: Riemann (46. Luthe) - Celozzi (75. Lach), Fabian (46. Simunek), Bastians (75. Cacutalua), Perthel (46. Wijnaldum) - Losilla, Hoogland (75. Weis) - Gregoritsch (46. Bulut), Haberer, Terrazzino - Terodde (75. Rafael)
  • Tore: 0:1 Terodde (32.), 0:2 Bulut (71.)