Oberhausen/Bochum. . Trainer Gertjan Verbeek lässt die Torwartfrage weiter offen: Luthe oder Riemann? Auch Timo Perthel darf sich auf der linken Abwehrseite noch nicht sicher sein. Bulut ein Gewinner
Zu viele Fehlpässe habe er gesehen, zu wenig Tempo und dass sein Team diesmal „zu wenig Chancen kreiert“ habe, dass „der finale Pass“ zu oft nicht ankam. Überhaupt, einige seien „müde“ gewesen, sagte Trainer Gertjan Verbeek in einer überaus ruhigen, unaufgeregten Art, die so daherkam: alles nach Plan. Mitten in der fünften Vorbereitungswoche zählt beim Testspiel bei einem Viertligisten, beim 2:0-Sieg bei Rot-Weiß Oberhausen, nicht die nötige Frische, die man für eine spielerische Dominanz letztlich eben auch benötigt - zumal gegen einen körperlich und systematisch durchaus guten Gegner. Es gab für einige Profis ja nur drei, vier freie Tage seit dem 14. Juni. „Prinzipiell zufrieden“, schloss der niederländische Trainer des Zweitligisten VfL Bochum den Arbeitstag, sei er mit dem Stand der Vorbereitung. Nicht mehr, nicht weniger.
Dass der VfL bis dahin siebenmal gewonnen und einmal remis gespielt hat in den Testspielen, mag nett aussehen, interessiert aber nur am Rande, erst recht den Trainer. Er sucht nach seiner aktuell möglichst besten Elf für den Gegner SC Paderborn, den Bundesliga-Absteiger, wenn es am 26. Juli - tatsächlich schon in anderthalb Wochen - losgeht. Und noch, sagt Verbeek offen, gebe es „zwei, drei Positionen“, auf denen er sich „noch nicht entschieden“ habe für seine erste Wahl.
Simunek noch keine Option für die erste Reihe
Die erste betrifft die Nummer eins. Ob Manuel Riemann, der in Oberhausen begann, oder Andreas Luthe, der nach der Pause kam, starten wird, ist laut Verbeek offen. Auch den Zweikampf zwischen dem etablierten Linksverteidiger Timo Perthel und dem neuen Linksverteidiger Giliano Wijnaldum erwähnte er in diesem Kontext. Derzeit scheint der impulsivere, offensivstärkere Perthel, der auch in Oberhausen wieder ein Tor mustergültig auflegte, die Nase vorn zu haben. Rechts ist Stefano Celozzi gesetzt, in der Innenverteidigung Felix Bastians und Partrick Fabian. Denn Jan Simunek, dies machte der Trainer deutlich, sei zum Saisonstart „noch nicht so weit, um von Beginn an spielen zu können“. Während im Mittelfeld-Zentrum defensiv und offensiv Anthony Losilla sowie die Neuzugänge Tim Hoogland und Janik Haberer ihre Plätze vorerst ebenso sicher haben wie ganz vorne Simon Terodde, betrifft Vakanz Nummer drei die Offensive auf den Außenbahnen. Dort, wo ja ohnehin der Schuh am meisten drückt beim VfL. Die Besetzung hängt natürlich entscheidend auch davon ab, wie lange Michael Gregoritsch noch zum VfL-Kader zählt. Aber auch mit dem Umschaltspiel von Marco Terrazzino war der Trainer zuletzt nicht immer einverstanden.
Onur Bulut jedenfalls hat erneut überzeugt. Gut möglich, dass der 21-Jährige, seit 2008 beim VfL, loslegen wird. In Paderborn und womöglich auch am Freitag gegen Borussia Dortmund (20 Uhr): Verbeek will von einigen Spielern noch einmal sehen, „wie sie sich gegen einen schweren Gegner verhalten“. Die Startelf von Paderborn muss also nicht die von Dortmund sein.