Weis will eine „sorgenfreie Saison“ in Bochum spielen
•
Lesezeit: 3 Minuten
Bochum. . Von einem Neuanfang will Tobias Weis eigentlich nicht sprechen, aber eigentlich geht es genau darum für den 29-Jährigen, der sich bis 2017 an den VfL Bochum gebunden hat.
Nein, an die vergangenen zwei Jahre wird sich Tobias Weis später nicht gerne erinnern. Jetzt ist er einfach „froh, dass ich es hinter mir habe“. Von einem Neuanfang will der 29-Jährige nicht sprechen, aber eigentlich geht es genau darum - nach gerade mal 16 Einsätzen und einer langwierigen Verletzung in den letzten zwei Spielzeiten.
Bochums Sportvostand Hochstätter hartnäckig bei Weis
Hinter sich hat der Mittelfeld-Spieler, der einst eine feste Größe im Ensemble der damals aufstrebenden TSG Hoffenheim war, eben jenen Klub, der für ihn zunächst Sprungbrett war und später zum Karrierekiller mutierte. Ausgeliehen zu Eintracht Frankfurt, fehlte es ihm an Spielpraxis, und als er in Bochum auf dem besten Wege war seinen Rhythmus zu finden, riss das Syndesmoseband im rechten Sprunggelenk. „Wenn man alles zusammen nimmt, dann war das schon eine schwierige Zeit. Ich bin zwei, drei Tage vor Transferschluss zum VfL gekommen, bin dann im Dezember so weit, dass ich der Mannschaft helfen kann, verletze mich und falle für fünf Monate aus“, fasst Weis die unselige Entwicklung zusammen.
Damit war das Leihgeschäft mit Hoffenheim beendet, und auch das Kapitel Bochum wäre wohl bereits durch gewesen, wenn nicht VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter von Anfang an deutlich gemacht hätte, dass er Tobias Weis gerne weiterhin im VfL-Trikot sehen würde. „Wäre er nicht so hartnäckig geblieben, wäre ich wohl nicht mehr hier“, sagt der Mittelfeldakteur, der einräumt, dass es durchaus Alternativen zum VfL gegeben hat. Andererseits, so Weis, bedeute ein neuer Verein immer auch neue Menschen, ein neues Team und neue Abläufe. In Bochum dagegen kannte er sich bereits gut aus und hatte, auch was die Akzeptanz betraf, Fuß gefasst. „Die Spieler haben es mir“, sagt Weis und lacht, „relativ leicht gemacht. Sie sagten: Bitte komm’ doch“.
Weis träumt von „einem einstelligen Tabellenplatz mit Luft nach oben“
Bei so viel Zuneigung kann man doch nicht nein sagen, und deshalb arbeitet der Schwabe nun intensiv daran, dass „ich am ersten Spieltag fit und bereit bin“. Wenn am 29. Juni das Trainingslager in Kamen-Kaiserau beginnt, will er komplett ins Mannschaftstraining einsteigen - mit voller Belastung. Und anschließend will Tobias Weis seinen Teil dazu beitragen, dass der VfL eine „sorgenfreie Saison hinlegt“.
Um das und vielleicht sogar ein bisschen mehr realisieren zu können, braucht es allerdings einen entsprechenden Kader. So ganz komplett sei der VfL derzeit noch nicht, glaubt Weis: „Ich hoffe, dass der eine oder andere Spieler noch dazu kommen wird. Man braucht schon 16, 17 Mann, die ungefähr das gleiche Niveau haben. Denn von 10, 12 jungen Spielern schaffen es erfahrungsgemäß einer oder zwei.“
Wenn alles normal läuft, sagt Weis, der künftig mit Anthony Losilla das zentrale Gespann vor der Abwehr bilden soll, „belegen wir einen einstelligen Tabellenplatz mit Luft nach oben“. Soviel zur eher nüchternen Betrachtungsweise. Die andere beginnt so: „Man darf auch mal träumen.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.