Nürnberg. .

War das eine Schlacht am Ende. Der VfL musste die letzten Minuten auch noch ohne Kapitän Patrick Fabian bestreiten, der mit blutender Nase am Rande stehen musste und mitzitterte. Doch das Glück war den wackeren Bochumern hold - dank des 2:1-Erfolges beim 1. FC Nürnberg zog der VfL in der Tabelle an den Gastgebern vorbei und machte den erhofften Sprung nach vorne - auf Rang acht.

Nicolas Abdat feierte als Linksverteidiger wie angekündigt sein Debüt im Profifußball, der 18-Jährige ersetzte den verletzten Timo Perthel, neu in den Kader rückte Piotr Cwielong für Selim Gündüz, der alsbald operiert werden soll. Ansonsten setzte Trainer Gertjan Verbeek bei seiner Rückkehr nach Nürnberg auf das zuletzt gegen Heidenheim mit 4:1 triumphierende Team. Jenes Heidenheim, das zuvor in Nürnberg noch mit 1:0 gewonnen und den Club damit schon wieder in eine Krise gestürzt hatte.

Der junge Abdat hatte erst seine liebe Not - fing sich aber

Auch, weil Patrick Rakovsky zuletzt wackelte im Tor des FCN. Routinier Raphael Schäfer kehrte nun in den Kasten zurück - und hatte lange Zeit einen ganz geruhsamen Abend im kühlen Frankenland. Denn der Club agierte von Beginn an so, wie es der Philosophie ihres Ex-Coaches Verbeek entspricht. Die Nürnberger griffen früh an, attackierten beherzt, erspielten und erarbeiteten sich gleich in den ersten Minuten eine Reihe guter bis sehr guter Möglichkeiten. Jakub Sylvestr (3., 5.) und Guido Burgstaller (9.) scheiterten an Torwart Michael Esser, der die Null festhielt. Die Versuche von Burgstaller (6.), Alessandro Schöpf (12.) und Ondrej Celustka verfehlten das Ziel nur haarscharf. Vor allem über Bochums linke Seite kam der FCN, der junge Abdat hatte seine liebe Not. Und sah bereits nach 15 Minuten die Gelbe Karte wegen Trikotziehens.

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Nach 20 Minuten kehrte etwas mehr Ruhe ein, ohne dass der VfL sich spielerisch befreien konnte. Marco Terrazzino deutete mit einem Schuss über das Tor immerhin an, dass der VfL sein zuletzt so fulminantes Angriffsspiel nicht ganz vergessen hatte. Und plötzlich wurden die etwa 200 Fans des VfL belohnt für ihren unermüdlichen Kampf, sich gegen die Nürnberger Übermacht Gehör zu verschaffen: Abdat flankt, ein Nürnberger rutscht aus, Simon Terodde legt gekonnt mit der Brust auf, Terrazzino zieht trocken ab - volley ins pralle Glück. So schön und so ungerecht kann Fußball sein.

„Mister Ruhe” des VfL: Bruno Esser

Nürnberg antwortete mit Sylevestr, doch erneut stand dem Unruheherd des FCN der „Mister Ruhe” des VfL, Bruno Esser, im Weg (45.). Zuvor sah Innenverteidiger Patrick Fabian nach einem Foul die Gelbe Karte. Es ist die fünfte des Kapitäns, der damit in Darmstadt fehlen wird.

Doch das spielte in Nürnberg keine Rolle. Als Simon Terodde nach Terrazzinos Zuspiel Schäfer kaltschnäuzig getunnelt und damit auf 2:0 erhöht hatte, schien alles klar zu sein für den VfL. Doch wie immer in den letzten Spielen wurde es noch einmal eng, vor allem nachdem der eingewechselte Peniel Mlapa auf 1:2 verkürzt hatte. Terrazzino hatte zwar die entscheidung auf dem Fuß, nutzte diese Chance jedoch nicht. Und der Club drückte und drückte. Der VfL wehrte sich gegen den drohenden Ausgleich. Mal stand Anthony Losilla den Franken im Weg, dann warf sich wieder Michael Esser in die Bresche. Und schließlich half bei Hovlands Kopfball auch noch die Latte mit, den Dreier zu halten.

Verbeeks VfL schlägt Nürnberg

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