Bochum. Mit einem eher positiven Gefühl kehrt Verbeek nach Nürnberg zurück. Noch schöner wäre es für ihn, könnte er seinem Ex-Klub drei Punkte abknöpfen.
Gertjan Verbeek ist ein Freund von klaren Standpunkten. Und die von ihm vertretenen Positionen pflegt er nicht bei der nächstbesten Gelegenheit über den Haufen zu werfen. Also steht nun ein junger Außenverteidiger vor seinem allerersten Zweitliga-Spiel. Wenn der VfL Bochum am Montag in Nürnberg (20.15 Uhr, live in unserem Ticker) versuchen wird, seine nun fünf Spiele andauernde Serie ohne Niederlage fortzuschreiben, dann wird auch Nicolas Abdat seinen Teil dazu tun müssen. Der 18-Jährige ersetzt Timo Perthel auf der linken Abwehrseite.
Verbeek hat sich dazu klar geäußert, hat angemerkt, dass Abdat ja bereits bei den Profis trainiert habe, als er zu Beginn des Jahres nach Bochum gekommen ist, hat auch eingeräumt, dass der junge Mann, der erst 2013 von der SG Wattenscheid 09 zum VfL gewechselt war, in der U23 nicht gerade von Erfolgen verwöhnt wurde. Aber im Profitraining, so der VfL-Trainer, „tut er das, was er tun muss“. Und das ist die Hauptsache. Schließlich muss man bei einem eins-zu-eins-Wechsel nicht mehrere Spieler verschieben und womöglich damit die komplette Statik der Mannschaft verändern.
Saison-Aus für Bochums Selim Gündüz
Dass Selim Gündüz nicht zur Verfügung steht, was auch für den Rest der Saison gilt, ist sicher eine Beeinträchtigung, beschert dem VfL aber momentan keine Notsituation. Mit Thomas Eisfeld, Marco Terrazzino, Stanislav Sestak, dem ja in den beiden letzten Partien jeweils ein Doppelpack gelungen ist, und Michael Gregoritsch konkurrieren derzeit vier Akteure um drei Positioneen. Das ist jetzt kein üppiges Angebot, aber ausreichend, sollten die genannten Spieler fit und gesund bleiben.
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Dass Gündüz wegen seiner Leistenproblematik operiert werde, stehe fest, so Verbeek, nur der Termin sei noch offen. Aber diese Spielzeit sei vermutlich für den Offensivspieler gelaufen: „Wir werden den Rest der Saison ohne ihn auskommen müssen, das schafft er nicht.“
Natürlich bot auch Verbeeks jüngere Vergangenheit ausreichend Gesprächsstoff, schließlich hatte er ja beim 1. FC Nürnberg gearbeitet in der vergangenen Saison, war dann kurz vor Toresschluss, als man in der Franken-Metropole zu viel Angst und „zu wenig Vertrauen“ hatte, entlassen worden. Danach stieg der Club sang- und klanglos ab, ohne auch nur noch einen einzigen Punkt zu holen.
Offensive Spielweise unter Verbeek war gut angekommen bei den Club-Fans
Dabei war die frische und offensive Spielweise der Mannschaft gut angekommen beim Nürnberger Publikum, doch als mit Hasebe, Chandler und dem ehemaligen Bochumer Ginczek drei Eckpfeiler für längere Zeit ausfielen, wurde es schwieriger zu punkten für das Verbeek-Team.
Gerne gearbeitet mit dieser Mannschaft hat Gertjan Verbeek gleichwohl, nur wird er heute kaum noch jemanden aus dieser Zeit vorfinden in Nürnberg. „Das ist eine ganz andere Mannschaft“, sagt er, freut sich aber darüber, dass zum Beispiel Hasebe, Chandler, Ginczek, Drmic, Feulner, Kiyotake, Frantz, Hlousek und Plattenhardt bei deutschen Erstligisten untergekommen sind.