Bochum. VfL-Trainer Gertjan Verbeek hat das Spiel gegen Eintracht Braunschweig mit der Mannschaft gründlich aufgearbeitet und dabei viel Positives entdeckt.
„Nach einer 3:2-Führung sieht man die meisten Mannschaften nur zurückgehen. Das haben wir nicht gemacht.“ Gertjan Verbeek hat das Spiel gegen Eintracht Braunschweig mit der Mannschaft gründlich aufgearbeitet und dabei viel Positives entdeckt. Selbst in der etwas hektischen Schlussphase, so der Niederländer, „haben wir den Gegner nie in Ruhe gelassen“. Und dennoch habe es „nur eine Szene“ gegeben, „wo wir nicht ganz die Ordnung behalten haben“.
„Es ist gut zu wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Verbeek an diesem undurchdringlich grauen Dienstag, der einem trainingsfreien Mittwoch vorausging. Nein, die gute Leistung am Freitag hat Verbeek nicht milde und nachsichtig gestimmt. Auch wenn der Humor stimmt. „Wir haben doch sechs Trainingseinheiten in dieser Woche, da ist es besser mal einen Tag nichts zu hören vom Trainer und lieber bei Mutti zu sein.“ Vermutlich hätte der 52-Jährige die Zügel nicht ein wenig gelockert, würde ihm etwas Feuer fehlen in der Alltagsarbeit. „Ich glaube man spürt, wie man trainiert“, ist nämlich einer der Kernsätze, die wichtig sind, um ihn zu verstehen. Daraus folgert bei ihm: „Man spielt, wie man trainiert.“ Vor allem deshalb hatte Marco Terrazzino zuletzt den Vorzug vor Stanislav Sestak bekommen.
Ganz oben steht der Club
Verbeek möchte eigentlich nicht über einzelne Spieler reden, denn seine Prioritätenliste sieht so aus, dass das Individuum Mühe haben wird, seine Egoismen auszuleben: Ganz oben steht der Klub, darunter das gemeinsam - mit der sportlichen Führung - verabredete Programm, man könnte auch sagen, das Projekt, es folgt die Mannschaft, und am Ende steht der Spieler. Allerdings sollte man den schon mitnehmen, sonst wird es auch nicht klappen mit dem Erfolg.
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Der Sieg gegen Braunschweig war gut für das Selbstvertrauen, aber in Karlsruhe, sagt Gertjan Verbeek, wird ganz anders Fußball gespielt. Darauf habe er seine Mannschaft einzustellen. Nicht so, dass an der grundsätzlichen Haltung zum Spiel gerüttelt werde, aber so, dass man die Stärken und Schwächen des Gegners berücksichtige, der ja als Tabellendritter eine heiße Nummer im Aufstiegsrennen ist. Dass mit dem gesperrten Sestak ein Spieler fehlen wird, ohne dass einer der verletzten Akteure ins Aufgebot zurückkehrt, schreckt Verbeek nicht: „Der Plan ändert sich von Woche zu Woche, die Philosophie aber bleibt.“