Fußball-Krimi mit Happy End - Bochum besiegt Braunschweig
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Bochum. Nach frühem Rückstand und schwachem Beginn dreht der VfL noch vor der Pause auf - und dank der Treffer von Terodde und Terrazzino auch die Partie. Zweimal Aluminium beim verdienten Erfolg.
War die Premiere noch in die Hose gegangen, so geriet die Heimpremiere von Gertjan Verbeek überzeugend, auch wenn am Ende noch einmal gezittert werden musste. Aus einem 0:1-Rückstand machte der VfL Bochum vor der etwas enttäuschenden Kulisse von nur 13500 Zuschauern einen gefeierten 3:2-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig.
Wie erwartet hatte Gertjan Verbeek Stanislav Sestak eine Pause verordnet, anstelle des Slowaken sollte Marco Terrazzino zentral hinter Simon Terodde für Angriffschwung sorgen. Und Patrick Fabian, in die Innenverteidigung zurückgekehrt, lief trotz des gebrochenen Nasenbeins ohne Maske auf. Zeit, sich zu sortieren, blieb den Gastgebern allerdings nicht. Ein suboptimales Anspiel von Stefano Celozzi, ein Ballverlust von Danny Latza - und schon lagen die Niedersachsen vorne. Mirko Boland stellte sich niemand mehr in den Weg, da zirkelte der Eintracht-Mittelfeld-Spieler den Ball in den Winkel. Nach nur zwei Minuten war VfL-Torhüter Michael Esser geschlagen.
VfL anfangs mit vielen langen Bällen
Zwar reagierten die Bochumer fast postwendend mit dem Kopfball von Anthony Losilla nach einer Ecke von Thomas Eisfeld, der den verletzten Piotr Cwielong ersetzte, aber anschließend schienen die nun ganz auf die Defensive fixierten Gäste die Zügel in der Hand zu halten. Dem VfL gelang es in dieser Phase nicht, durch das Mittelfeld zu spielen und Druck aufzubauen. Lange Bälle zeugten von einer Portion Unsicherheit. Doch nach einer halben Stunde legten die Hausherren mindestens eine Schüppe drauf und zogen, angetrieben von dem agilen Terrazzino, der seine Chance auf der zentralen offensiven Position nutzen wollte, das Tempo an.
Verbeek siegt mit Bochum
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Als wäre ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, drückte das Verbeek-Team den Gegner nun in die Defensive, und als Simon Terodde, dem anfangs herzlich wenig gelungen war, den Ball zum 1:1 über die Linie gedrückt hatte, entsprach dieser Treffer exakt dem Geschehen auf dem Rasen. Es war - nach Terrazzinos Hereingabe und Patrick Fabians Körpereinsatz - ein mit Willen und Wucht erzwungenes Tor. Und es war ein Treffer, der die Schleusen öffnete. Plötzlich gelang den Bochumern nahezu alles, auf einmal gewannen sie die Zweikämpfe, eroberten den Ball, spielten schnell und präzise. Nur fünf Minuten später war die Partie gedreht, hatte Terrazzino seine bis dahin starke Vorstellung - nach Stefano Celozzis Flanke - mit dem Tor zum 2:1 gekrönt. Und wäre Terodde nicht eine Zeigerumdrehung später am Fuß von Eintracht-Schlussmann Rafal Gikiewicz gescheitert, der VfL wäre sogar mit einem deutlichen Vorsprung in die Pause gegangen.
Terodde beendet sechs Spiele Torabstinenz mit Doppelpack
Kaum war die zweite Halbzeit angepfiffen, wurde das Versäumte nachgeholt - mit Hilfe von Eintracht-Innenverteidiger Marcel Correia, der sich Terrazzino im Strafraum zu ungeschickt näherte. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Terodde, der damit seine sechs Spiele währende Torabstinenz mit einem Doppelpack beendete. Karneval in Bochum.
Es folgte eine Braunschweiger Drangperiode, die der VfL, der dabei keine großartigen Torchancen zuließ, ohne Gegentreffer überstand, bevor er sich wieder aufmachte in Richtung Braunschweiger Tor. Und wie. Der Spielzug über den eingewechselten Onur Bulut, der erstklassig auflegte, und Selim Gündüz hätte ein Tor verdient gehabt. Aber Gündüz scheiterte an der Latte. Später, die Eintracht hatte durch Damir Vrancic’ Treffer, bei dem die Bochumer zu Recht Abseits reklamierten, das Spiel noch einmal eng gemacht, hatten die Hausherren erneut Pech. Terodde traf nur den Pfosten.
“Das Gute war, dass wir immer probiert haben anzugreifen.” Gertjan Verbeek blieb auch nach dem gelungenen Heimdebüt seinem Naturell treu. Der Niederländer sprach nicht über das Ergebnis, sondern über die Spielweise seiner Mannschaft. Und die war nach einer halben Stunde Anlaufphase durchaus ansehnlich.
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