Ingolstadt. . Zu Gast beim Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga hatte der VfL Bochum keine Schnitte. Der FC Ingolstadt setzte das Team von Peter Neururer permanent unter Druck, der VfL unterlag verdient mit 0:3. Die Höhe war dabei sogar eher glücklich.
Viel vorgenommen hatten sie sich, doch gegen die Klasse des Zweitliga-Spitzenreiters hatte der VfL Bochum in dieser Verfassung keine Chance. Völlig verdient und in der Höhe eher glücklich verloren die Bochumer mit 0:3 in Ingolstadt.
Die durchweg schwachen 90 Minuten in Bayern nach starken Worten im Vorfeld brachte VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter auf die Palme. “Ich fand den Auftritt peinlich, da schäme ich mich für. Darüber werden wir reden müssen”, sagte Hochstätter nach dem Schlusspfiff.
Trainer Peter Neururer setzte auch in Ingolstadt auf seinen Kapitän Andreas Luthe, der eine Woche lang gegen seine hartnäckigen Rückenbeschwerde gekämpft hatte. Damit blieb es auf Bochumer Seite bei nur einer Veränderung im Vergleich zum Heimspiel gegen Aalen: Marco Terrazzino ersetzte den verletzten Michael Gregoritsch, während bei den Gastgebern Innenverteidiger Benjamin Hübner auf seine Position zurückkehrte. Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl musste allerdings auf den gesperrten Alfredo Morales verzichten. Für den US-Auswahlspieler begann erstmals der 19-jährige Robert Bauer.
Ingolstädter Dauerdruck zeigt gegen Bochum Wirkung
Hasenhüttl hatte nach der 1:2-Niederlage des Spitzenreiters in Nürnberg eine energiegeadene Ingolstädter Elf angekündigt: “Wir haben Wut im Bauch. Es wird garantiert eine Reaktion geben.” Das war kein leeres Verprechen. Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr, aber vor allem Luthe stand der frühen Führung im Weg. Zu leicht wurde es den Angreifern der Hausherren auf den Flügeln gemacht, Bochums Nummer eins musste anschließend im Eins-zu-Eins gegen Moritz Hartmann und Lukas Hinterseer sein Können beweisen. Und Marvin Matips Geschoss landete punktgenau in Luthes Armen.
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Dem Sturm und Drang der Bayern hatte der VfL in der Anfangsphase lediglich eine gefährliche Aktion entgegen zu setzen. Als Stanislav Sestak den Ball nach Timo Perthels Flanke per Kopf aufs Ingolstädter Tor brachte, rissen die stimmlich hervorragend eingestellten Bochumer Fans bereits die Arme in die Höhe. Aber FCI-Schlussmann Ramazan Öczan bekam noch irgendwie die Hand an den Ball, der wohl noch nicht in vollem Umfang jenseits der Torlinie war.
Und dann erzielte der Ingolstädter Dauerdruck doch Wirkung. Moritz Hartmann fackelte zentral freistehend nicht lange, Matthew Leckie geht als Vorbereiter in die Statistik ein. Der australische Nationalspieler spielte auch in der nächsten Szene die Hauptrolle, als Luthe nach einem langen Ball zu spät kam, die Ingolstädter aber gleich dreimal an der Latte scheiterten. Glück für den VfL, der gegen einen ganz starken Spitzenreiter in der Vorwärtsbewegung viel zu früh den Ball verlor und in dieser Phase unterzugehen drohte.
Ingolstädter Führungsausbau war nur eine Frage der Zeit
Das geschah jedoch nicht, die Partie blieb vom Ergebnis her erst einmal offen, auch wenn die Hausherren nach dem Seitenwechsel am Drücker blieben und sich alle paar Minuten weitere gute Torchancen erspielten.
VfL Bochum ohne Chance in Ingolstadt
Aber bei Leckies Kopfball, den Timo Perthel nicht verhindern konnte, reagierte erneut Andreas Luthe stark, anschließend verfehlten Hartmann und Roger ihr Ziel. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Ingolstädter, die eindeutig Herr im eigenen Haus waren, die Entscheidung herbeiführen wurden. Hinterseer schließlich blieb es vorbehalten, im Anschluss an eine Ecke das 2:0 zu erzielen. Kurz vorher war Hübner noch an Luthe gescheitert.
VfL muss nötige Punkte zum versöhnlichen Jahresabschluss woanders holen
So allmählich verstummten auch die treuen Bochumer Fans, die ihr in allen Belangen unterlegenesTeam lange angefeuert hatten. Zu eindeutig waren die Kräfteverhältnisse verteilt, zu groß wohl auch der qualitative Unterschied zwischen den Mannschaften - zumindest an diesem Tag. Da half auch die angekündigte defensivere Grundausrichtung nichts, die Bochumer kamen stets zu spät in den Zweikampf, öffneten Räume und ließen die spielfreudigen Hausherren schalten und walten.
Andreas Luthe verhinderte nach Pascal Groß’ fulminantem Distanzschuss zwar das 0:3, doch aufgeschoben war nicht aufgehoben. Leckie beendete die Partie mit dem dritten Treffer für Ingolstadt.
Und der VfL wird die für ein unbeschwertes Weihnachtsfest nötigen Punkte wohl in den nächsten Spielen holen müssen.