Bochum. Keines der bisher acht Heimspiele der Zweiten Bundesliga hat der VfL Bochum gewinnen können. Gegen den VfR Aalen soll der Knoten am kommenden Freitag platzen. Das Credo von VfL-Trainer Peter Neururer vor dieser womöglich wegweisenden Partie lautet: Pressing, Pressing, Pressing.

Ob es an dem vom Premium-Partner Knappschaft aufgetischten „gesunden Frühstück“ lag, dass die Profis des VfL Bochum eine beeindruckend intensive Trainingseinheit in den schäbig-grauen Novembernachmittag zauberten, darf dann doch bezweifelt werden. Ihren Trainer haben sie gleichwohl damit überzeugt. Peter Neururer gab drei Tage vor dem Freitag-Spiel gegen den VfR Aalen (18.30Uhr/live bei uns im Ticker) sogar fast so etwas wie ein Versprechen ab, als er sagte: „Ich glaube nicht, dass unser Publikum sechs, sieben Doppelpässe erwartet. Aber ich glaube, dass es von uns Pressing erwartet. Und fortwährendes Pressing habe ich gerade gesehen.“

„Situationen erzwingen“, so der VfL-Trainer, sei ohnehin das „Motto der Woche“. Das ist nicht nur wegen der verdrießlichen Erfolglosigkeit im eigenen Stadion bislang, sondern auch wegen der zu erwartenden defensiven Haltung des Gegners mit großer Wahrscheinlichkeit die treffende Devise für den Freitag. Acht Heimspiele sind nun bereits ohne befreienden Siegesjubel ins Land gegangen, es soll, nein es muss jetzt der Knoten platzen, sonst dürfte es extrem eng werden - vor allem für Peter Neururer selbst.

Fitness und Enstellung der VfL-Spieler stimmt

Am Willen und an der Ausdauer seiner Spieler, sagt Neururer, werde das Unternehmen Heimsieg sicher nicht scheitern. Er spricht von „sensationellen Werten“, erwähnt auch die 130 Kilometer, die die Mannschaft beim 2:2 in Kaiserslautern abgespult habe. Die Fitness stimme, ebenso die Einstellung. Beides verschaffe eine gewisse Sicherheit: „Wir wissen, wozu wir imstande sind.“

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Die geplante Daueroffensive, das frühe Anlaufen des Gegners - das sei ein „riskantes Spiel, keine Frage“, räumt der 59-Jährige ein; alle müssten mit hundertprozentiger Konsequenz und Konzentration mitmachen, sonst funktioniere es nicht. Und es gehöre „Mut dazu“.

Andererseits: Gibt es in dieser Situation gegen diesen Gegner eine Alternative zum vorgesehenen Vorwärtsgang?

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Neururer kann fast aus dem Vollen schöpfen

Personell scheint alles im Lot zu sein. Sollte Stanislav Sestak das Freundschaftsspiel der Slowakei gegen Finnland am Dienstagabend unbeschadet überstanden und U20-Trainer Frank Wormuth, wie vereinbart, in Polen auf Malcolm Cacutalua verzichtet haben, dann dürfte Peter Neururer tatsächlich aus dem Vollen schöpfen. Es sei denn, dass die Trainingseinheit am Mittwochnachmittag zuviel des Guten gewesen ist. Nachdem Marco Terrazzino, Selim Gündüz und Henrik Gulden vom Platz gehumpelt waren, sagte der VfL-Trainer lächelnd: „Jetzt müssen wir erst einmal die Opfer zählen.“