Bremen. Nach dem souveränen 3:0-Auswärtsspiel bei Werder Bremen pickten sich Trainer Jens Keller und Manager Horst Heldt vom FC Schalke 04 nicht etwa einen Torschützen für ein Sonderlob heraus. Sie schwärmten von Rechtsverteidiger Atsuto Uchida. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt

Roman Neustädter erfüllte den Wunsch seiner Freundin Mona gern. Die hatte den Schalke-Profi vor dem Spiel bei Werder Bremen darum gebeten, "etwas Besonderes zu machen". Und Aushilfs-Innenverteidiger Neustädter fühlte schon vor dem Anpfiff, dass er ein Tor erzielen würde. Es war beim Schalker 3:0 (0:0)-Auswärtssieg das vorentscheidende 2:0 in der 51. Minute. Wir haben alle Stimmen zum Spiel gesammelt - nicht nur von Roman Neustädter.

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Die erste Halbzeit war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Das ist aber auch ein bisschen erklärbar. Wir hatten vorher zwei intensive Spiele in wenigen Tagen. Da ist die Mannschaft an ihre Grenzen gegangen. Sie hat hier schwer ins Spiel gefunden, war auch nicht im Tempo - und hat dann in der zweiten Halbzeit vieles besser gemacht. Der Doppelschlag war der Sieg. Wie die Mannschaft dann gegen den Ball gearbeitet und keine Chance mehr zugelassen hat, das zeigt, welche Qualität sie hat trotz der Probleme, die wir haben."

Keller über Atsuto Uchida: "Großen Respekt vor Uchida. Der hat sieben Monate nicht gespielt, und liefert dann so ein Spiel ab - ganz große Klasse!"

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Ich bin erleichtert! In der ersten Halbzeit ist nicht viel passiert - von beiden Mannschaften. Da gab es nur die gute Möglichkeit für Bremen durch Eljero Elia. Ralf Fährmann hat da super gehalten. Es darf uns nicht passieren, dass wir nach einem eigenen Eckball in eine Kontersituation hineinkommen und in Rückstand geraten können. In der zweiten Halbzeit haben wir zum richtigen Zeitpunkt das erste Tor gemacht und vor allem dann noch das zweite nachgelegt. Dann haben wir das Spiel sehr souverän zu Ende gespielt und mit dem dritten Tor alles klargemacht. Bremen hatte nach dem 2:0 keine richtigen Chancen mehr, um uns gefährlich zu werden. Wir waren sehr effektiv vor dem Tor. In der zweiten Halbzeit haben wir um vieles besser gespielt als in der ersten."

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Roman Neustädter (FC Schalke 04): "Wir waren konzentriert, hatten die gewisse Lockerheit - und waren im entscheidenden Moment da. Nach es in der ersten Halbzeit nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben, haben wir in der zweiten Halbzeit die zweite Luft bekommen und konnten deshalb die entscheidenden Meter mehr machen."

Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Es war ein hartes Spiel. Wir mussten uns erst einmal reinkämpfen. Ich freue mich, dass ich die Mannschaft in der ersten Halbzeit im Spiel halten konnte. Dass es kein Fußball-Fest wird, war uns allen klar, da Werder Bremen sehr viel oder sogar fast ausschließlich mit langen Bällen agiert hat. Aber wir haben es gut gelöst. Kaan Ayhan und Roman Neustädter haben viele Kopfballduelle gewonnen und so für Sicherheit gesorgt. In der zweiten Halbzeit haben wir eiskalt zugeschlagen. Auch wenn die erste Hälfte nicht so lief, sind wir ruhig geblieben - und wurden dafür belohnt."

Max Meyer (FC Schalke 04): "Es ist eine große Erleichterung für uns - und auch für mich. Wir haben zwar erst den fünften Spieltag, trotzdem bin ich erleichtert, dass ich endlich getroffen habe. Ich hoffe, dass ich nun eine kleine Serie beginnen kann. Meinen Schuss hätte der Torwart schon halten können. Ein bisschen Glück gehört dazu."

Robin Dutt (Trainer Werder Bremen): "In der ersten Halbzeit waren wir die spielbestimmende Mannschaft, hatten mehr vom Spiel, waren gegen eine gute Schalke-Mannschaft einen Tick besser. Das war sehr, sehr ordentlich. Wir machen aber durch Selke, Lukimya und vor allem Elia das Tor zum 1:0 nicht. Nach der Pause kommt direkt der Doppelschlag für Schalke. Danach konnten wir nicht mehr den Druck aufbauen wie zuletzt nach Rückständen. Diese Aussetzer wie vor dem 0:1 bringen uns immer wieder um unseren Lohn. Die bekommen wir nicht in den Griff, egal in welcher mannschaftlichen Zusammensetzung. Jetzt müssen wir Knochenarbeit leisten - vor allem in mentaler Art."