Gelsenkirchen. Nach dem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt sprach Dennis Aogo vom FC Schalke 04 offen über die Platzverweise von Kevin-Prince Boateng und Julian Draxler, über die Personalsituation und den verkorksten Start. “Es war ein unglücklicher Nachmittag für uns“, sagte Aogo.

Beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt gehörte Dennis Aogo zu den besseren Spielern im Trikot des FC Schalke 04 - obwohl er erst zum dritten Mal nach seiner langen Verletzungspause in der Startelf stand. Nach dem Abpfiff redete Aogo Klartext - über die Platzverweise ("Wir schaden uns selbst") und über die Personalsituation ("Wir kriegen in Bremen immer noch eine sehr, sehr gute erste Elf hin").

Für die Zuschauer war das 2:2 zwischen Schalke 04 und Eintracht Frankfurt sehr unterhaltsam - für die Spieler auch?

Dennis Aogo: Unterhaltsam war es auf jeden Fall, aber nicht zufriedenstellend für uns. Wir liegen 0:2 in der ersten Halbzeit zurück, kommen mit viel Aufwand zurück ins Spiel. Dann kam die Unterzahl. Ich glaube, dass wir das Spiel ohne die Platzverweise für uns entschieden hätten. So ist es für uns total unglücklich, denn erstens haben wir nur einen Punkt und zweitens fehlen uns im nächsten Spiel zwei wichtige Leute. Wir haben sowieso nicht viele zur Verfügung. Deswegen ist es ein unglücklicher Nachmittag für uns.

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Wie erklären Sie sich die schwache Leistung Ihrer Mannschaft in der ersten Hälfte?

Aogo: Ich persönlich habe Frankfurt nicht so defensiv erwartet. Klar haben wir uns auf eine defensive Mannschaft eingestellt, aber so extrem defensiv habe ich es nicht oft gesehen in der Bundesliga, wenn ich ehrlich bin. Vielleicht haben wir uns den Respekt im Spiel gegen Chelsea erarbeitet. Wir haben ein paar Minuten gebraucht, um uns darauf einzustellen. Dann ist es auch noch schwierig, wenn man in Rückstand gerät. Wir schaden uns am Ende selbst, weil wir in Unterzahl nicht mehr viel Druck ausüben konnten."

In Chelsea hat Schalke überzeugt - warum hat es heute nicht so gut geklappt?

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Aogo: Von so was halte ich gar nichts. Heute ist Bundesliga, das ist ein völlig anderes Spiel gewesen. Wir wollten vor eigenem Publikum mehr zeigen, kamen aber mit der extrem defensiven Frankfurter Mannschaft in der ersten Halbzeit nicht wirklich zurecht. Danach haben wir das Spiel wieder offen gestaltet. Es spricht für uns, dass wir nach einem 0:2 zurückkommen. Wir müssen mal in Führung gehen, um Rückenwind zu haben, um unser Spiel durchzubringen. Das haben wir heute versäumt. Es war aber nicht alles schlecht. Ich bin kein Freund davon, wenn man jetzt alles schlecht redet. Es waren gute Sachen dabei. Wir haben Moral bewiesen und hätten das Spiel, da bin ich mir sicher, zu 100 Prozent noch gewonnen, wenn wir nicht die zwei Platzverweise kassiert hätten.

Julian Draxler und Kevin-Prince Boateng fehlen nun auch noch. Die Personalsituation wird immer dramatischer...

Aogo: Natürlich diskutieren wir auch in der Kabine darüber, dass wir eh wenig Spieler an Bord haben und jetzt zwei nicht so unwichtige Spieler wegbrechen. Aber ich bin in meinem Kopf die Aufstellung durchgegangen und ich glaube, wir kriegen immer noch eine sehr, sehr gute erste Elf hin, die imstande sein wird, in Bremen (Dienstag, 20 Uhr, live in unserem Ticker) zu gewinnen. Solange das der Fall ist, bin ich recht optimistisch.