Gelsenkirchen. . Eintrachts Trainer Thomas Schaaf lässt sich vom Schalker Fehlstart nicht blenden. Für Carlos Zambrano ist das Spiel auf Schalke ein besonderes. Es ist sein 100. Bundesligaspiel und ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Sein Jugendtrainer Norbert Elgert vergleicht ihn mit Lucio

Während der FC Schalke 04 am Dienstagabend in London sein Abschlusstraining für den ersten Auftritt dieser Saison in der Champions League absolvierte, trat auch Eintracht Frankfurt gegen den Ball. Die Mannschaft von Thomas Schaaf spielte vor knapp 1000 Zuschauern beim Verbandsligisten VfB Unterliederbach. Im Testspiel stand es zur Halbzeit 9:0, nach 90 Minuten 16:0. Schalke spielte dann einen Tag später beim FC Chelsea 1:1. Unterschiedlicher könnten die Fußballwelten kaum sein.

Samstag ist Bundesliga. Mit Schalke, mit Frankfurt. Anstoß in der Veltins-Arena ist um 15.30 Uhr. In diesem Stadion gab es für die Eintracht noch nicht viel zu holen. Die Bilanz in der Bundesliga: sechs Niederlagen, drei Unentschieden. Den letzten Sieg auf Schalke feierte Frankfurt vor 15 Jahren, im Mai 1999 im Parkstadion.

Drei Punkte nach drei Spieltagen

Ein Sieg, ein Unentschieden, eine Niederlage – das ist die Bilanz der Eintracht in dieser Saison. Dem 1:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg, folgten ein 2:2 beim VfL Wolfsburg und ein 0:1 am vergangenen Sonntag gegen den FC Augsburg. „Wir wollen wieder zu unseren Tugenden zurückfinden. Wir wissen, dass wir besser als am Sonntag spielen können“, erklärt Frankfurts Cheftrainer Thomas Schaaf vor dem Schalke-Spiel.

Vom schwachen Ligastart der Schalker lässt sich Schaaf nicht blenden. Er weiß um die Qualität der Mannschaft seines Trainerkollegen Jens Keller und hat am Mittwochabend genau hingeschaut: „Solche Spiele wie in London zeigen, welches Potential in Schalke steckt. Wir müssen dort top agieren und unser Bestes rausholen.“

100. Bundesligaspiel für Zambrano

Für Schaafs Abwehrchef Carlos Zambrano ist die Partie auf Schalke eine besondere. Zum einen ist es das 100. Bundesligaspiel des 25-Jährigen, der bei Frankfurt längst ein Leistungsträger ist. Zum anderen trifft der Peruaner auf seine alte Liebe. Für die Königsblauen bestritt er zwischen 2008 und 2010 seine ersten 16 Bundesligaspiele. Dann ging es zum FC St. Pauli.

Talentscouts hatten Zambrano 2007 bei der U17-Weltmeisterschaft entdeckt, mit 16 Jahren wechselte er aus Peru nach Gelsenkirchen, spielte zunächst in der A-Jugend. Sein damaliger Trainer Norbert Elgert erinnert sich noch gut: „Am Anfang haben wir uns nur auf Spanisch verständigt. Er war für uns ein sehr verlässlicher Teamplayer.“ Elgert zieht einen interessanten Vergleich: „Optisch sowieso, aber auch von der Spielanlage hat er mich immer stark an Lucio erinnert. Ein eisenharter Verteidiger, der weder sich noch seinen Gegner schont. Aber einer mit sehr viel Spielverständnis.“ Schalkes A-Jugend wurde in diesem Jahr Westdeutscher Vizemeister. Neben Zambrano in der Innenverteidigung: Benedikt Höwedes.