London. Dramatischer Personalnotstand in der Schalke-Abwehr: Womöglich muss sogar Mittelfeldspieler Roman Neustädter im Champions-League-Spiel beim FC Chelsea in der Deckung aushelfen. Schalke-Manager Horst Heldt überlegt, ob er noch einen Abwehrspieler verpflichten soll.
Dennis Aogo saß nur ein paar Meter vom Rasen an der Stamford Bridge entfernt und dachte daran, was sich vor einem Jahr hier für Schalke zugetragen hatte: “Da haben wir ein bisschen Lehrgeld bezahlt, obwohl wir gut angefangen haben.” Doch dann unterlief Torwart Timo Hildebrand sein denkwürdiger Patzer zur Chelsea-Führung - und Schalke verlor mit 0:3. So bitter das damals war, die Erinnerung an den anfangs couragierten Auftritt macht Schalke Mut. Aogo: “Warum sollte hier nichts möglich sein, wenn wir ein bisschen cleverer agieren?"
Drei zuletzt angeschlagene Leistungsträger kehren wohl in die Schalke-Startelf zurück
Immerhin kehren mit Julian Draxler, Klaas-Jan Huntelaar und Max Meyer voraussichtlich drei zuletzt angeschlagene Leistungsträger in die Start-Elf zurück. Dadurch kann Trainer Jens Keller in der Offensive sogar ein bisschen rotieren und dem zuletzt auch durch Länderspiel-Einsätze mit Kamerun arg strapazierten Eric Maxim Choupo-Moting eine Pause gönnen. Das Problem ist der dramatische Personal-Notstand in der Abwehr, der durch die Sehnen-Verletzung von Benedikt Höwedes auf die Spitze getrieben worden ist.
Vielleicht muss gegen Chelsea (Mittwoch, 20.45 Uhr, live in unserem Ticker) mit Roman Neustädter sogar ein Mittelfeldspieler hinten aushelfen, wenn sich die anderen Ideen (Jan Kirchhoff oder Marvin Friedrich neben Kaan Ayhan) zerschlagen sollten. Höwedes, der seine Reha in Donaustauf absolviert, wird frühestens im Derby gegen Dortmund wieder spielen können. Manager Horst Heldt überlegt sogar, nach der Rückkehr nach Deutschland noch einen vereinslosen Abwehrspieler zu verpflichten - das würden die Statuten erlauben.
Und was bleibt Schalke für das Spiel in Chelsea? Weil eine Flucht nach vorne gegen einen so starken Gegner viel zu riskant wäre, wohl nur die Hoffnung. Julian Draxler drückt es so aus: “Eigentlich haben wir nichts zu verlieren, aber wir sind nicht hier, um uns das Stadion anzugucken. Wir wollen ein gutes Spiel machen und nach Möglichkeit punkten.”