Essen. Horst Heldt hat nicht gedankenlos von der Schalker Titelreife gesprochen. Er will motivieren, allerdings schießt er damit übers Ziel hinaus. Schalke ist nicht so weit wie die Bayern und auch hinter dem BVB zurück. Das Herbeireden des Titels ist also unnötig, sagt Heiko Buschmann von RevierSport.
Was der FC Schalke 04 nach der am Ende erfolgreichen, aber zwischenzeitlich holprigen Saison nicht braucht, sind steile Thesen vor der neuen Serie. „Wir bewegen uns mit Dortmund auf Augenhöhe“ oder „Wir wollen in den nächsten Jahren die Voraussetzungen schaffen, um mal wieder Meister zu werden“ – geschenkt!
Mir ist klar, was Horst Heldt damit bezweckt. Er ist kein Lautsprecher, der erst redet, bevor er nachdenkt und sich später, wenn ihn die Wirklichkeit einholt, mit windelweichen Erklärungen daherkommt, falls es doch nicht so geklappt hat wie gewünscht. Schalkes Manager will motivieren, er beklagt, dass sich dieser große Klub zu lange kleingemacht hat. Damit müsse Schluss sein, wenn es mal etwas mehr zu feiern geben soll als „nur“ einen Pokalsieg.
Falsch! Schalke hat in den letzten Jahren den Anschluss an den Nachbarn BVB verloren und ist aufgrund der Sünden der Vergangenheit wirtschaftlich nicht so aufgestellt, um ganz oben anzugreifen – heute nicht und morgen auch noch nicht. Platz drei ist da prima, warum also etwas herbeireden wollen, was nicht geht?