Essen. Wenn man in derselben Liga spielt wie der FC Bayern München, ist es ambitioniert, den Titel gewinnen zu wollen. Aber man wird ihn nie gewinnen, wenn man sich nicht auch mal dazu bekennt, ihn gewinnen zu wollen. Deswegen tut Horst Heldt gut daran, den Blick nach oben zu richten, meint Marc Friedrich.
Alle stöhnen immer vor den Fernsehern, wenn Franz Beckenbauer vor einem Länderspiel mal wieder jeden Gegner starkredet. Wünschen wir uns nicht, dass er einmal über die Färöer oder Malta sagen würde: „Die hauen wir heute richtig vom Platz“? Nicht aus Arroganz oder Wunschdenken, sondern ganz einfach weil Qualität und Ehrgeiz zur Genüge gegeben sind.
Der FC Schalke 04 hat auch diese Qualität. Schließlich spielt die Mannschaft zum dritten Mal in Folge in der Champions League, hat sich als eine der stärksten Mannschaften der Liga etabliert, hat Weltmeister in ihren Reihen. Auch wenn die Ziele angesichts der Bayern-Dominanz sehr ambitioniert klingen mögen, ist es richtig, dass Horst Heldt sich und der Mannschaft hohe und ehrgeizige Ziele steckt.
Schalke braucht dieses Selbstvertrauen, um nicht zum ewigen Meister der Herzen zu verkümmern. Und wenn es doch „nur“ Platz zwei bis vier wird, dann ist das immer noch eine gute Perspektive für die kommenden Jahre.