Gelsenkirchen. . „Warum immer ich?“, fragt sich Schalkes Offensivspieler Christian Clemens dieser Tage, nachdem er sich im Testspiel vor zwei Wochen gegen den Sportbund Rosenheim verletzte. Er stand schon in der vergangenen Spielzeit häufiger vor den Ärzten als auf dem Spielfeld. Trotzdem bleibt er optimistisch.
„Es geht wieder aufwärts“, sagt Christian Clemens am Donnerstag nach dem Training. Der Offensivspieler des FC Schalke 04 hat den Muskelfaserriss, den er sich im Testspiel vor zwei Wochen gegen den Sportbund Rosenheim zuzog, hinter sich gelassen. Zwei Wochen vor dem Bundesligastart steht er wieder im Mannschaftstraining. Dennoch beschäftigt den 23-Jährigen, der in der vergangenen Saison mehr als fünf Monate verletzt ausfiel, vor allem eine Frage: „Warum immer ich?“
Eine Schambeinentzündung, eine lang geheim gehaltene Operation an den Leisten: Christian Clemens stand in der vergangenen Spielzeit häufiger vor den Ärzten als auf dem Spielfeld. Sie verordneten ihm Einlagen für die Schuhe, eine Schiene für die Zähne und spezielle Trainingsinhalte. Das half. Einem erfolgreichen Start in eine neue, erfolgreichere Saison stand nichts im Weg.
Doch schon der dritte Tag des Trainingslagers in Grassau war für ihn der letzte: Im Testspiel gegen Rosenheim zog er sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. „Ob ich falsch schlafe oder falsch esse? Natürlich habe ich das hinterfragt“, nimmt Clemens Stellung zu den Aussagen von Mitspieler Julian Draxler. Der hatte tags zuvor über die Gründe der Schalker Verletzungsmisere spekuliert. Aber daran habe es ganz sicher nicht gelegen: „Das war einfach Pech. Ich bin ausgerutscht, das kann jedem passieren.“ Eine Frage hallt aber nach und klingt ganz nach dem italienischen Nationalspieler Mario Balotelli: „Warum immer ich?“
Optimismus trotz aller Rückschläge
Den Optimismus hat er trotz des erneuten Rückschlages nicht verloren. „Ich habe alles dafür getan, möglichst schnell wieder fit zu werden und freue mich, jetzt wieder dabei zu sein“, sagt Clemens. Jens Keller kann seine angedachte Umschulungsmaßnahme also fortsetzen. Der Trainer sieht im Offensivspieler Clemens Potenzial für die Planstelle des rechten Außenverteidigers. „Ich muss schauen, was der Trainer von mir fordert“, sagt Clemens. Dem verpassten Trainingslager will er nicht hinterher trauern: „Ich werde weiter alles geben.“ Ob es am Samstag schon für einen Einsatz im Testspiel beim englischen Premier-League-Club Tottenham Hotspur reicht? Clemens: „Ich fühle mich gut, aber nach zwei Wochen Pause fehlt noch ein wenig Spritzigkeit. Die Frage muss der Trainer beantworten.“