Gelsenkirchen. Nach nur einem Jahr endet die Zeit von Adam Szalai beim FC Schalke 04. Der Ungar wird in der kommenden Saison für 1899 Hoffenheim auf Torejagd gehen. Die Trennung macht für beide Seiten Sinn, denn mit Eric Maxim Choupo-Moting steht ein Stürmer bereit, der besser mit Klaas-Jan Huntelaar harmonieren soll.
Das Training am Mittwochnachmittag ist das letzte von Adam Szalai im Schalker Dress. Mit seinen Gedanken ist er da offenbar schon auf der Autobahn in Richtung Hoffenheim. Beim Passspiel lässt er die Genauigkeit vermissen und auch beim anschließenden Trainingsspiel fehlt ihm irgendwie der letzte Prozent Einsatz. Nach der Einheit schlurft er vom Feld und verabschiedet sich wortkarg Richtung Umkleideräume. Schalkes Fans haben den Ungarn schon besser gelaunt erlebt.
Ein Tag später steht fest: Adam Szalai und der FC Schalke 04 gehen nach nur einem Jahr getrennte Wege. Der Nationalspieler wird bei der TSG Hoffenheim einen neuen Vertrag unterschreiben. Schalke soll sich mit dem Ligakonkurrenten auf eine Ablösesumme in Höhe von 6 Millionen Euro geeinigt haben. Also doch Hoffenheim und nicht Frankfurt, Bremen oder Berlin, wie es in den letzten Tagen immer wieder kolportiert wurde.
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Sinnvoll für beide Seiten
Während Schalkes Spielerpersonal am Donnerstag auf dem Hauptplatz schuftet, ist Adam Szalai schon auf dem Weg in den Kraichgau. Kurz vor Trainingsbeginn war er noch auf dem Vereinsgelände gesichtet worden, dann fuhr er davon. Wahrscheinlich zum Medizincheck.
Jens Keller antwortet nach dem Training auf die Frage, ob Adam Szalai denn tatsächlich zur TSG Hoffenheim wechseln wird: „Ja, die Wahrscheinlichkeit ist hoch.“ Verein und Spieler hätten sich in einem Gespräch über ihre Vorstellungen ausgetauscht und seien dann zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Trennung sinnvoll sei, für beide Seiten.
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Eine Trennung, die nicht nur mit Blick auf die Ablösesumme von sechs Millionen Euro Sinn macht. Den hohen Erwartungen, mindestens ein guter Back-up für Klaas-Jan Huntelaar zu sein, ist Adam Szalai auf Schalke nämlich nur selten gerecht geworden. Vor allem in der Rückrunde wirkte er nach seinen Einwechslungen häufig wie ein Fremdkörper. Unrühmlicher Höhepunkt war das Rückspiel im Achtelfinale der Champions-League bei Real Madrid. Szalai kam nach der Pause für Klaas-Jan Huntelaar und hatte einen ähnlich lustlosen Auftritt wie im Training am Mittwoch. Sein wohl bestes Spiel für Schalke war allerdings ein ganz wichtiges. Beim 3:2-Sieg im August bei Paok Salonik schoss er Schalke mit einem Doppelpack in die Champions-League und zahlte damit quasi schon seine Ablösesumme in Höhe von acht Millionen Euro zurück. In insgesamt 40 Spielen erzielte er für den FC Schalke neun Tore, bereitete vier weitere vor.
Choupo-Moting im Anflug
Nachfolger von Adam Szalai auf Schalke wird Eric Maxim Choupo-Moting, der einen Drei-Jahres-Vertrag bis 2017 erhält. Der WM-Spieler von Kamerun, der den FSV Mainz 05 ablösefrei verlassen kann, hat auf Schalke schon den Medizincheck absolviert und wird nach WAZ-Informationen in Kürze als dritter externer Neuzugang nach Sidney Sam (Bayer Leverkusen) und Fabian Giefer (Fortuna Düsseldorf) präsentiert. Trainer Jens Keller hielt sich am Donnerstag zwar noch bedeckt, ließ aber seine Vorfreude auf Choupo-Moting anklingen: „Er bringt vieles von dem mit, was ich mir als Trainer vorstelle.“ Jens Keller möchte die Option haben, auch mit zwei Stürmern (Klaas-Jan Huntelaar und Choupo-Moting) spielen lassen zu können. Adam Szalai und Klaas-Jan Huntelaar waren sich für ein Miteinander in der Spielanlage zu ähnlich.
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