Gelsenkirchen. . Kaan Ayhan freut sich auf seine zweite Erstliga-Saison mit dem FC Schalke 04. Der 19-Jährige scheut sich nicht vor ungewohnten Aufgaben. Im Urlaub verabredete sich Ayhan mit Co-Trainer Peter Hermann und Marco Höger zu spontanen Trainingseinheiten.
„Ich habe mir viel vorgenommen und auf einen langen Urlaub verzichtet.“ Wenige Wochen vor der neuen Bundesliga-Spielzeit präsentiert sich Schalkes Kaan Ayhan gewohnt selbstbewusst und sieht keinen Grund, warum er seinen Stammplatz räumen müsste. „Wenn meine Leistung stimmt.“
Norbert Elgert habe ihm immer dazu geraten, in der spielfreien Zeit den Ball ruhen zu lassen. „Damit danach der Hunger umso größer ist“, sagt Kaan Ayhan grinsend. Sein Appetit auf einen Stammplatz war aber so groß, dass er mit Co-Trainer Peter Hermann und Marco Höger sogar zwei spontane Trainingseinheiten im Urlaub verabredet hat. „Die Saison hat nicht schlecht für mich aufgehört, daran will ich anknüpfen und mich weiterentwickeln.“
Der Konkurrenzkampf sei mit den genesenen Spielern nun noch größer. „Und wir wissen ja nicht, wer noch kommt.“ Der Senkrechtstarter will seinen Platz in der ersten Elf nicht räumen. „Solche Forderungen mache ich aber immer von meinen Leistungen im Training und in den Spielen abhängig.“ Wenn die stimmt, „warum soll ich dann nicht drin bleiben?“. Auf welcher Position ist Ayhan eigentlich egal. „Ich spiele da, wo der Trainer mich hinstellt. Von mir aus auch ganz vorne oder wie gegen Freiburg hinten links.“ Dass er in der Innenverteidigung und auf der Sechs am wertvollsten ist, bestätigt Ayhan so: „Durch meine Jugendzeit fühle ich mich im Zentrum am wohlsten.“
Immer mit Bodenhaftung
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Ayhan macht einen aufgeräumten Eindruck und gibt sich selbstbewusst. Die Bodenhaftung hat der 19-Jährige nicht verloren. Er hat zwar mittlerweile eine eigene Wohnung, lebt nach eigenen Angaben aber weiterhin im Dunstkreis der Eltern. Familie und Freunde sind ihm wichtig. Vor allem im Fastenmonat Ramadan komme man oft zusammen.
Am Montag war Kaan Ayhan bei der Fastfood-Kette Mr. Chicken zum Pressegespräch und zum Fastenbrechen eingeladen. Das Fasten ist für Kaan Ayhan, selbst bekennender Muslim, aber nicht möglich. „Die entscheidenden Prozente würden fehlen.“ Die Deutsche Nationalmannschaft spielt in seinen Überlegungen übrigens auch keine Rolle mehr, obwohl er für das A-Team durchaus noch spielberechtigt ist. „Ich habe seit drei Jahren nichts vom DFB gehört, es gibt keinen Kontakt.“ Auch nicht zu seinen beiden Teamkollegen in Brasilien, Benedikt Höwedes und Julian Draxler. „Insbesondere Bene macht seine Sache ja sehr gut, aber die haben schon genug um die Ohren, da muss ich nicht auch noch anrufen.“
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