Gelsenkirchen. . Timon Wellenreuther erhält Profi-Vertrag im nunmehr 30er-Kader der Königsblauen. Spieler wie Szalai, Fuchs, Barnetta und Clemens könnten aber auf der Verkaufsliste stehen.
Viele offene Baustellen in seinem Kader hat der FC Schalke 04 in diesem Jahr nicht, und eine weitere wurde nun auch geschlossen: Timon Wellenreuther aus der erfolgreichen U 19 rückt in der neuen Saison in den Profi-Kader auf und wird dort dritter Torhüter hinter Ralf Fährmann und Neuzugang Fabian Giefer.
Der 19-Jährige erfüllt genau das Anforderungsprofil, das Manager Horst Heldt für diese Planstelle ausgegeben hatte: Wellenreuther soll bei den Profis trainieren und ans Bundesliga-Niveau herangeführt werden, zugleich aber in der U 23 Spielpraxis sammeln.
„Das freut mich sehr. Schalke ist ein großer Klub und dieser Vertrag ist eine große Herausforderung für mich“, so Wellenreuther. Der Schlussmann war vor einem Jahr aus der KSC-Jugend nach Schalke gekommen und erhielt jetzt einen Profivertrag bis 2017.
Damit hat Schalke für die kommende Saison bereits 30 Profis unter Vertrag: Auch wenn sich darunter eine Handvoll junger Talente befindet, ist der Kader schon jetzt breit und qualitativ gut aufgestellt – erst recht, wenn die Spieler zurückkehren, die in der vergangenen Saison aus Verletzungsgründen lange ausgefallen sind (etwa Dennis Aogo, Marco Höger, Jan Kirchhoff oder Christian Clemens).
Tendenz: Schalke wird nicht mehr viel tun auf dem Transfermarkt
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Deswegen tendiert Schalke derzeit dazu, auf dem Transfermarkt in diesem Sommer zunächst nicht mehr viel zu tun. Bisher wurden von fremden Vereinen der Leverkusener Sidney Sam als Verstärkung für die Offensive und der Düsseldorfer Fabian Giefer als Ersatztorwart verpflichtet, außerdem kehren die zuletzt ausgeliehenen Tranquillo Barnetta (Eintracht Frankfurt) und Philipp Hofmann (FC Ingolstadt) erst einmal zurück. Gesucht wird jetzt vor allem noch ein wendiger Stürmer; als Kandidat für diese Stelle wird der Kameruner Nationalspieler Eric Maxim Choupo-Moting gehandelt, der den FSV Mainz 05 ablösefrei verlassen kann.
Trainer Jens Keller möchte in der kommenden Saison die Option auf ein System mit zwei Sturmspitzen haben; hierfür sind sich Platzhirsch Klaas-Jan Huntelaar und Ersatzmann Adam Szalai in ihrer Spielanlage zu ähnlich. Weil Philipp Hofmann in das gleiche Schema passt, macht die vorzeitige Rückhol-Aktion des U-21-Nationalstürmers vom FC Ingolstadt auf den ersten Blick wenig Sinn, zumal Schalke dafür 400 000 Euro an den Zweitligisten überweisen muss. Auf den zweiten Blick kann trotzdem ein guter Deal daraus werden: Denn für Hofmann gibt es Anfragen anderer Vereine, so dass Schalke bei einem direkten Weiterverkauf des Talents eine gute Million Euro Gewinn einstreichen könnte. Und sollte Hofmann tatsächlich auf Schalke bleiben, hätte sich Manager Heldt abgesichert für den Fall, dass ein akzeptables Angebot für Szalai auf den Tisch flattert.
Konkurrenzkampf wird größer
Auf der Verkaufsseite könnte sich in den kommenden Wochen tatsächlich noch einiges tun: Man sollte eher keine Wetten darauf annehmen, dass Spieler wie Szalai, Christian Fuchs, Kyriakos Papadopoulos, Tranquillo Barnetta oder auch Christian Clemens angesichts ihrer persönlichen Perspektiven in der kommenden Saison für Schalke wirklich alle auf dem Platz stehen. Der Konkurrenzkampf wird größer denn je, und eigentlich ist Schalke nur auf einer Position unterbesetzt: Für Rechtsverteidiger Atsuto Uchida gibt es keinen gelernten Ersatz. Zwar wird der Braunschweiger Omar Elabdellaoui hartnäckig mit den Königsblauen in Verbindung gebracht, aber Schalke will lieber auf seine eigenen Stars setzen.