Berlin. . Ein Endspiel vor den Augen von ganz Fußball-Deutschland, der erste Titel dieser beeindruckenden Saison, dazu Feierlichkeiten direkt vor den Fans des ungeliebten Revier-Rivalen aus Dortmund: Schalkes U19 kann den heutigen Samstag zu einem denkwürdigen Tag machen. 90 bzw. 120 Minuten sowie der SC Freiburg stehen zwischen diesem Traum.

Ein Endspiel vor den Augen von ganz Fußball-Deutschland, der erste Titel dieser beeindruckenden Saison, dazu Feierlichkeiten direkt vor den Fans des ungeliebten Revier-Rivalen aus Dortmund: Schalkes U19 kann den heutigen Samstag zu einem denkwürdigen Tag machen. 90 bzw. 120 Minuten sowie der SC Freiburg stehen zwischen diesem Traum.

Es ist Freitagvormittag am Berliner Flughafen Tegel, in der Ecke steht eine kleine Schalker Gruppe in ihren blau-weißen Trainingsanzügen. Halb hinter einer Leuchtreklame, fast schüchtern lugt Außenverteidiger Maurice Neubauer um die Ecke. Das ist sie also, die große Bühne der Landeshauptstadt. Locker betrachten dagegen Florian Pick und Pascal Itter die Szenerie, feixend und mit einem breiten Grinsen im Gesicht verbreiten Kapitän und Stürmer gute Laune. Die war schon bei der Abreise am Morgen feststellbar, dabei steht doch laut Cheftrainer Norbert Elgert am Samstag das „allerwichtigste Spiel der Saison“ auf dem Programm.

Ist also alles nur aufgesetzt, diese Lockerheit und Leichtigkeit? Spüren die Spieler die Last der zugeschobenen Favoritenbürde auf ihren Schultern, ist eine Erwartungshaltung da? „Wir freuen uns, in dieses Finale gekommen zu sein, machen uns aber keinen Druck, unbedingt gewinnen zu müssen“, erklärt Elgert auf der DFB-Pressekonferenz zu diesem Thema, sein Kapitän Itter schiebt im Interview mit dfb.de nach: „Wir sind als Mannschaft unglaublich heiß und der Hunger auf weitere Titel ist groß.“ Erfolgsdruck nein, Erfolgshunger ja. Könnten die Voraussetzungen überhaupt besser sein?

Ein Mittagessen im Mannschaftskreis, danach das Abschlusstraining und das Bankett: für die Königsblauen stand am Freitag die Akklimatisierung in der Hauptstadt an erster Stelle. Aber natürlich sollten auch Eindrücke und Atmosphäre aufgesaugt werden, schließlich heißt es nur selten im Leben eines Fußballers: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ Spätestens ab Samstagmorgen gilt dann aber wieder der Satz des verstorbenen Adi Preißler: „Entscheidend is auf’m Platz!“ Und dort wartet mit dem SC Freiburg der Rekordtitelträger (vier Siege bei vier Teilnahmen), der ebenso wie S04 vor Selbstvertrauen strotzt. „Wir wollen diese Tradition fortsetzen“, erklärt SC-Trainer Sebastian Gunkel angesprochen auf die Finalhistorie der Breisgauer.

Elgert muss improvisieren

Improvisieren müssen wird Norbert Elgert, wenn es an die Aufstellung für das Finale geht. Die beiden etatmäßigen Rechtsverteidiger fehlen auf Grund einer Sperre (Daniel Koseler) und eines Kreuzbandrisses (Adis Omerbasic). Doch gerade die nicht im Kader stehenden Akteure, zu denen auch Donis Avdijaj, Ajdin Hrustic und Patryk Dragon gehören, dürften die erste Elf noch einmal besonders motivieren, so stehen doch Zusammenhalt und Teamgedanke an oberster Stelle.

Ein weiterer Punkt dürfte aus den Königsblauen endgültig die letzten Leistungs-Prozente heraus kitzeln, denn die offizielle Ehrung findet am Abend im Olympiastadion statt. Vor tausenden Fans des Revierrivalen aus Dortmund. „Da werden wir mächtig Pfiffe bekommen“, ist sich Kapitän Pascal Itter sicher. Mit dem Pokal in der Hand dürfte den Knappen diese Aussicht allerdings herzlich egal sein. Vor allem, wenn Schwarz-Gelb das anschließende Pokal-Finale in den Sand setzt.