Ta'Qali/Malta. Heimflug statt Halbfinale und jede Menge Kritik vom Coach: Christian Wück war der Frust nach dem Debakel der deutschen Fußball-Junioren bei der U17-Europameisterschaft deutlich anzumerken. “Sie müssen lernen, auf den Punkt konzentriert zu sein“, gab der Trainer dem Nachwuchs mit auf den Weg.
Heimflug statt Halbfinale und jede Menge Kritik vom Coach: Christian Wück war der Frust nach dem Debakel der deutschen Fußball-Junioren bei der U17-Europameisterschaft deutlich anzumerken. "Sie müssen lernen, auf den Punkt konzentriert zu sein und ihre Chancen zu nutzen", gab der Trainer dem Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) als ernst gemeinten Ratschlag mit auf den Weg. In den drei Gruppenspielen auf Malta erzielte die DFB-Auswahl nur einen Treffer und verpasste deutlich den ursprünglich anvisierten Einzug in die Vorschlussrunde.
Die 0:1-Pleite gegen Portugal besiegelte am Donnerstag das Turnier-Aus auf der Mittelmeerinsel. Bereits in den Partien gegen die Schweiz (1:1) und Schottland (0:1) hatten sich die deutschen Youngster extrem harmlos präsentiert. "Wir haben in allen Spielen nicht das nötige Level erreicht, um gegen die Elite des Kontinents zu bestehen", fasste Wück seine Eindrücke zusammen.
Deutschland und Schweiz scheiden aus
Stattdessen erreichten in der Gruppe B Portugal und Schottland das Halbfinale. Auch die als Geheimfavoriten deklarierten Schweizer schieden durch das 1:3 gegen Schottland zum Abschluss der Gruppenphase aus. In der Vorschlussrunde trifft Portugal am Samstag auf England (20.45 Uhr), zuvor spielen die Niederlande gegen Schottland (17.45 Uhr).
Auf Malta fehlte der Wück-Elf in allen drei Matches die Cleverness. Die wenigen hochkarätigen Chancen wurden vergeben, nach Defensivfehlern entscheidende Gegentore kassiert. "Es hat sich durch das gesamte Turnier gezogen, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Das wird auf diesem Level eiskalt bestraft", meinte Wück. Oftmals wirkte sein Team verunsichert und schien dem Druck nicht gewachsen. Bereits die EM-Qualifikation hatten die DFB-Youngster nach dem 1:1 gegen Serbien nur aufgrund der besseren Tordifferenz geschafft.
Kein U-Titel seit 2009
Die titellose Zeit der DFB-Nachwuchsteams konnte die U17 nicht beenden. Nach dem Triumph von 2009, als die deutsche U21 mit Manuel Neuer, Mesut Özil und Sami Khedira in Schweden den EM-Titel gewann und der damalige DFB-Sportdirektor Matthias Sammer als Motivator höchste Ansprüche für die Zukunft formulierte, gingen die deutschen Mannschaften bei internationalen Turnieren stets leer aus. Sammer wechselte 2012 zum Bundesligisten Bayern München.
Wück hofft, dass die Junioren aus den Niederlagen lernen: "Die Turniererfahrung ist wichtig für die Spieler", sagte er. Der Coach will nun die nächste U17-Auswahl betreuen. Im Sommer 2016 soll der aktuelle U17-Jahrgang bei der in Deutschland stattfindenden U19-EM auflaufen. (dpa)