Hamburg. Für Leon Goretzka und Max Meyer ist der Traum von der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien am Mittwoch geplatzt. Beide Spieler des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 wurden von Bundestrainer Joachim Löw gestrichen. Goretzka trägt es mit Fassung.
Zwei Schalker Spieler ereilte nach dem Länderspiel gegen Polen am Dienstag Abend in Hamburg dasselbe Schicksal. Bundestrainer Joachim Löw kündigte an, den vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft im Juni und Juli in Brasilien noch mal überdenken zu wollen; Max Meyer und Leon Goretzka spielen seit Mittwoch keine Rolle mehr in den Turnierplanungen des Nationaltrainers.
Dabei strahlten die Youngster aus Gelsenkirchen nach dem Spiel wie ein Honigkuchenpferd. "Es war ein einzigartiger Moment", merkte man Goretzka den Stolz an. Man habe in der Kabine nur lachende Gesichter gesehen, "weil heute viele Träume in Erfüllung gegangen sind". Und Meyer ergänzte: "Es hat großen Spaß gemacht und ich bin einfach froh, dass ich mein erstes Länderspiel absolvieren durfte." Und sie wussten zu überzeugen. Zumindest doch teilweise. Meyer wirbelte, dribbelte und riss Räume mit schnellen Richtungs- und Tempowechseln, Goretzka zeigte sich ballsicher und antrittsschnell; verlor aber dann und wann ebenso den Ball, wie sein erst 18-jähriger Vereinskollege.
"Sie haben noch viele Möglichkeiten, große Turniere zu spielen"
Während sich Meyer auch noch im zweiten Abschnitt zeigen durfte - und immer befreiter aufspielte - musste sich Goretzka fast die komplette zweite Hälfte auf der Massagebank behandeln lassen. Eine Blockade im Rücken trübte das Debüt des gebürtigen Bochumers, es sei aber "nichts Ernstes." Zuversichtlich war er nach dem Spiel. "Wenn man jetzt in dem Kreis dabei ist, hat man sicherlich auch Hoffnungen, weiter dabei zu sein", sagte Goretzka, schob aber direkt hinterher "auch nicht zutiefst enttäuscht" zu sein, sollte er nicht mit dabei sein. Da ging es noch um den WM-Zug, nicht um die Teilnahme am Trainingslager des DFB in Südtirol. Das verpassen die beiden jungen Schalker nun und der Bundestrainer begründet seine Entscheidung: "Der Auftritt dieser jungen Mannschaft hat mir insgesamt sehr gut gefallen", so Löw in einer Pressemeldung. Eine der "vielen positiven Erkenntnisse" sei, dass "gerade Spielern wie Leon Goretzka und Max Meyer die Zukunft" gehöre: "Sie sind noch jung, haben noch viele Möglichkeiten, große Turniere zu spielen."
Statt WM nun Abitur und Urlaub
Die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gehört nicht dazu. Goretzka wird sich voll und ganz auf sein Abitur konzentrieren können, Meyer, der "für Juni und Juli noch keinen Urlaub gebucht" hat kann das nun nachholen.
Auf Schalke wird man dennoch stolz auf die beiden Youngster sein. Und in der Nationalmannschaft halten mit Julian Draxler und Benedikt Höwedes immer noch zwei Spieler die königsblaue Flagge hoch. Wer am Ende aber auf den WM-Zug aufspringt, muss Löw bis zum 2. Juni entscheiden.