Gelsenkirchen/Hamburg. Vier Spieler des FC Schalke 04 spielten am Dienstagabend in Hamburg beim 0:0 gegen Polen für Deutschland. Wir haben die Weltmeisterschafts-Hoffnungen der Königsblauen genau beobachtet. Für Leon Goretzka endete das Debüt schon zur Pause.
Leon Goretzka: Sorgte auf Polens linker Abwehrseite von Beginn an für ordentlich Musik, ohne dabei Defensivaufgaben zu vernachlässigen. Goretzka spielte ruhig und für seine 19 Jahre überraschend abgeklärt. Der vielseitige Mittelfeldmann lieferte genug Argumente, um auch in der zweiten Hälfte zu spielen. Pech, dass er sich eine Zerrung im linken Oberschenkel zuzog und durch André Hahn ersetzt werden musste.
Max Meyer: Der 19-Jährige holte sich den Ball oft schon in der eigenen Hälfte ab und absolvierte ein enormes Laufpensum. Er spielte mutig in den Zweikämpfen, blieb dabei aber auch einige Male glücklos. Meyer leitete in der 13. Minute die erste deutsche Torchance durch Draxler ein. Nach 50 Minuten kam er in Polens Strafraum zum Abschluss, doch sein Schuss verfehlte das Tor deutlich. In der 68. Minute deutete er an, wie das deutsche Umschaltspiel unter seiner Regie aussehen kann: Kluge Balleroberung und schneller Pass in die Spitze. Ausgewechselt in der 76. Minute für Maximilian Arnold.
Julian Draxler: Die Zehn auf dem Rücken, der elfte Länderspieleintrag im Logbuch und zum ersten Mal Kapitän der deutschen Nationalelf. Julian Draxler glänzte aber nicht nur bei der Wimpelübergabe. Der 20-Jährige hatte nach zwölf Minuten mit einem Schuss aus halblinker Position die erste Torchance. Draxler zog von seiner angestammten linken Seite immer wieder ins Zentrum und versuchte das Spiel an sich zu reißen. Zucker: Sein 40-Meter-Diagonalpass auf Höwedes in der 54. Minute. Draxler nutzte das Spiel, um seine ansteigende Form zu unterstreichen. Trotz einiger leichter Ballverluste.
Benedikt Höwedes: War der einzige Schalker, der die Nationalhymne von der Reservebank aus singen musste. Wurde dann in der zweiten Halbzeit für Antonio Rüdiger eingewechselt. Hatte nach acht Minuten die erste Szene in Polens Strafraum, konnte den feinen Draxler-Pass aber nicht verarbeiten. In der 57. Minute stand er an zweiter Position einer sehenswerten Schalker Dreier-Kombination. Den Pass von Draxler, leitete er direkt auf Max Meyer weiter, dessen Torschuss war aber sichere Beute von Polens Schlussmann Artur Boruc. Solide Partie als rechter Außenverteidiger mit einigen gelungenen Offensivaktionen.