FC Schalke 04 bekennt sich klar zu Trainer Jens Keller
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Gelsenkirchen. . Die Königsblauen beenden ihren Eiertanz. Manager Horst Heldt gibt zu, auch zu Thomas Tuchel Kontakt aufgenommen zu haben. Denn zu einer Zeit, als der Erfolg zum Saisonende noch nicht absehbar war, sei es seine Aufgabe gewesen, sich für den Misserfolgsfall zu wappnen. Jetzt soll aber Keller bleiben.
In Mainz blitzte es, und der Donnerhall war bis nach Gelsenkirchen zu vernehmen. Der Rücktritt des Mainzer Thomas Tuchel hat beim FC Schalke 04 für unerwünschte Unruhe gesorgt – und das zu einer Zeit, in der sportlich alles rund läuft. Denn obwohl die Königsblauen am Samstag mit dem 4:1 gegen Nürnberg die Champions League erreichten, kamen die Verantwortlichen in Erklärungsnot. Sie wussten nämlich, dass es nicht aus der Welt gegriffen war, Tuchel mit Schalke 04 in Verbindung zu bringen. Es störte sie allerdings erheblich, dass ausgerechnet an einem solchen Tag die Frage aufkam, ob Tuchel zur neuen Saison Schalke-Trainer werden könnte. Und dass auch der derzeit extrem erfolgreiche Jens Keller mit dieser Frage konfrontiert wurde.
Keller war über andere Trainer-Kontakte informiert
Im Winter aber war die Situation eine andere. Die Mannschaft war in der Hinrunde abgestürzt und hatte sich zudem einen blamablen Pokal-K.o. gegen Hoffenheim geleistet. Schalke entschloss sich dazu, Keller
nicht zu entlassen, sah sich aber nach Alternativen um. Ohne den Namen Tuchel ausdrücklich zu nennen, bestätigte Heldt nun, Kontakt zu dem von vielen Klubs begehrten Trainer aufgenommen zu haben. „Es gehört zu meinen Aufgaben, alle Eventualitäten durchzuspielen“, erklärte er. „Ich kann nicht immer vom besten Fall ausgehen, deshalb habe ich auch Gespräche mit verschiedenen Trainern geführt. Ich sage aber nicht mit wem, das geht niemanden etwas an.“ Danach sagte Heldt noch, er habe bei der Mainzer Pressekonferenz am Sonntag vernommen, dass er ja nicht der einzige gewesen sei, der sich „mit dieser Personalie beschäftigt“ habe.
Heldt fragte, wie wohl die Reaktionen ausgefallen wären, wenn er im Falle eines weiterhin schlechten Saisonverlaufes unvorbereitet gewesen wäre. „Wichtig ist, dass wir immer einen internen Austausch hatten, deshalb ist das im Reinen“, unterstrich er. Keller habe gewusst, dass andere Trainer kontaktiert wurden – allerdings ohne die Kandidaten zu kennen.
„Wir hatten nie vor, uns von Jens zu trennen"
Die Schalker hätten besser dagestanden, wenn sie, anstatt mit einem Eiertanz über das öffentliche Parkett zu staksen, schon am Samstag so offen gewesen wären. Heldt erklärte, er sei eben von den Ereignissen in Mainz überrascht worden. Zum Ablauf im Fall Tuchel bestätigte Heldt die Version seines Mainzer Kollegen. „Es hat ein Gespräch mit mir und Christian Heidel gegeben. Er hat mir gesagt, er habe gehört, dass wir Gespräche mit Tuchel geführt und ein Interesse daran hätten, ihn für die Saison 2014/2015 zu verpflichten. Das hat er kategorisch ausgeschlossen. Und es war auch klar, dass es ihm nicht darum ging, eine Ablösesumme zu erzielen.“
Damit war für Schalke die Tür zu. „Und am Ende haben die Beweggründe von Thomas Tuchel, in Mainz aufzuhören, ja auch nichts mehr mit anderen Vereinen zu tun gehabt“, meint Heldt. Ihm ist es wichtig, Keller in dieser Phase den Rücken zu stärken: „Wir hatten nie vor, uns von Jens zu trennen, er wird auch in der nächsten Saison unser Trainer sein.“
Name Tuchel könnte wieder zum Thema werden
Keller hat einen Vertrag bis 2015. Ihn vorzeitig zu verlängern, hält der Manager derzeit noch nicht für notwendig. Heldt weiß aber auch, was auf Schalke zukäme, falls es in der neuen Saison nicht rund laufen sollte und Tuchel dann immer noch ohne Job wäre. „Es ist klar, dass dieser Trainer dann mit uns in Verbindung gebracht würde“, sagt er. „Das Einzige, was wir dagegen unternehmen können, ist gut Fußball zu spielen.“
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