München. Auch der FC Bayern München konnte den FC Schalke 04 im Bundesligaspitzenspiel am Samstag nicht bezwingen. Die Partie endete schiedlich friedlich 1:1 (1:1). Aber schiedlich, friedlich wird es wohl beim Rekordmeister in den nächsten Tagen nicht bleiben.

Bayern-Trainer Louis van Gaal steht in München schwer in der Kritik. Vielleicht war das 1:1 gegen Schalke schon sein letztes Spiel als Trainer des FC Bayern. „Wir wollten gegen Schalke natürlich gewinnen“, sagte der Coach aus Holland geknickt. „Aber das ist uns nicht gelungen. Wir müssen noch viel an uns arbeiten.“ Mal sehen, ob er die Zeit bekommt.

Van Gaals Kollege Felix Magath durfte hingegen zufrieden sein. Seine Mannschaft blieb gestern auswärts ungeschlagen und im sechsten Spiel in Serie ohne Niederlage. „Ich bin zufrieden“, sagte Magath denn auch, „mit dem Ergebnis und mit der kämpferischen Einstellung. Meine Mannschaft hat das gemacht, was sie kann. Sie hat sich den Punkt verdient.“

Apropos Magath – der Schalker Trainer festigte seinen Ruf als Fußball-Schlitzohr, als er neben seinen mittlerweile schon bekannten Jungspunden Lukas Schmitz oder Christoph Moritz ausgerechnet in der Spitzenbegegnung des Spieltages wieder einen Bundesliga-Debütanten brachte. Joel Matip heißt der, ist gerade 18 Jahre alt, eigentlich noch A-Jugendspieler, der aber schon erste Erfahrungen in der Regionalliga gemacht hat. Seit 2000 ist der Bochumer in Schalke, sein Bruder Marvin ist Bundesligaspieler beim 1. FC Köln.

Bayern präsentierte sich ideenlos

Es lohnt sich deshalb, Joel Matip so detailliert vorzustellen, weil dem Schalker Newcomer beim ersten Bundesligaeinsatz in seinem Leben auch gleich sein erstes Bundesligator gelang und damit zugleich das Tor, das den Schalkern den einen Punkt im Gastspiel beim FC Bayern sicherte.

Der junge Mittelfeldspieler der Schalker traf mit dem Kopf nach einem Freistoß von Lukas Schmitz zwei Minuten vor der Pause und glich damit die Bayern-Führung aus der 31. Minute aus. Da hatte Daniel van Buyten den Ball über die Linie des Schalker Tores gedrückt, nachdem Kevin Kuranyi ihm diesen bei einer unglücklichen Kopfball-Abwehr vorgelegt hatte.

Der Schalker Ausgleich kurz vor dem Seitenwechsel entsprach eigentlich den Spielanteilen bis dahin, wobei die Spitzenpartie bestenfalls mittelmäßigen Fußball bot. Die Bayern präsentierten sich recht ideenlos, und die Schalker taten das, was sie nach Meinung von Trainer Felix Magath im Moment können. Sie agierten nicht, sie reagierten meist nur.

Nach dem Seitenwechsel wurde es dann aber temperamentvoller, wobei eine Auseinandersetzung zwischen Lukas Schmitz und dem eingewechselten Arjen Robben die erste Aufregung brachte. Schmitz hatte den Holländer gefoult, und der revanchierte sich, indem er den Schalker umstieß. Rot meinten die Schalker, aber Schiedsrichter Florian Meyer beließ es bei zwei Gelben Karten für die beiden Hitzköpfe.

Arjen Robben spielte aber auch anderweitig eine große Rolle, denn er verlieh dem Bayern-Spiel das Tempo, das in der ersten Halbzeit fehlte. Die Gäste aus Gelsenkirchen hatten so einige gefährliche Situationen zu überstehen. Aber dass sie sie am Ende alle überstanden hatten und so das 1:1 über die Zeit brachten, hatte letzten Endes auch eine Art Qualität.

itik.