Gelsenkirchen. Zum zweiten Mal hintereinander verschoss Schalke-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar einen Elfmeter. Trotzdem gewannen die Königsblauen gegen Eintracht Frankfurt mit 2:0 (0:0). Den nächsten Strafstoß wird wohl Jefferson Farfan schießen. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Er schritt wieder zum Elfmeterpunkt und legte sich erneut den Ball zurecht. Vor fünf Wochen, beim 4:0 über 1899 Hoffenheim, hatte Schalke-Torjäger einen Strafstoß noch kläglich vergeben, weil er den Ball in die Arme von Torwart Koen Casteels chippte. Am Freitagabend stand er in der 66. Minute Kevin Trapp gegenüber, dem Keeper von Eintracht Frankfurt - beim Stand von 1:0 in einem zu diesem Zeitpunkt engen Spiel. Huntelaar entschied sich diesmal für einen Schuss in die rechte Ecke, doch das hatte Trapp geahnt und wehrte den Ball ab.

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"Er hätte den Sack zumachen können", schimpfte Trainer Jens Keller nach dem Spiel über Huntelaars zweiten verschossenen Elfmeter in Folge. So sorgte Jefferson Farfan erst in der Nachspielzeit für die Entscheidung und das Tor zum 2:0 (0:0)-Endstand. Huntelaar zeigte sich untröstlich: "Das war scheiße. Immerhin war ich an den anderen beiden Toren beteiligt, das macht es aber nur ein bisschen gut. Der Elfmeter muss rein." Den nächsten darf der "Hunter" wohl nicht mehr schießen. "Irgendwie müssen wir da mal was ändern", sagte Julian Draxler mit einem Schmunzeln und ergänzte: "Jetzt kommt Jefferson Farfan wieder, der ist ein sicherer Schütze."

Schalke-Talent Max Meyer würde schießen

Freiwillig würde sich der 18-jährige Spielmacher Max Meyer zum Elfmeterdienst melden. "In der Jugend", sagte Meyer in der Mixed Zone, "habe ich oft geschossen. Und wenn einer sagt, dass ich schießen soll, dann schieße ich auch." Aber auch Meyer vermutet, dass Trainer Keller nun wieder Farfan bestimmt: "Ich glaube nicht, dass ich als 18-Jähriger schießen darf..."

Die Schalker Stimmen zum Spiel gegen Frankfurt in der Übersicht 

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Mit der ersten Halbzeit war ich überhaupt nicht zufrieden. Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben keine Sprints angezogen, sind nicht nachgerückt, nicht in die Tiefe gegangen, haben die Bälle zu früh nach außen gespielt. In der Halbzeit gab es deutliche Worte. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann wahnsinnig viele Chancen herausgespielt. Die Mannschaft hat aggressiv nachgeschoben, das Passspiel hatte eine viel höhere Qualität. Es ärgert mich ein bisschen, dass wir klare Chancen haben liegen lassen."

Keller über die Tabellensituation: "Wir haben den Abstand nach hinten gehalten, sind punktgleich mit Borussia Dortmund. So kann man ganz beruhigt am Wochenende Bundesliga schauen. Aber wir haben noch nichts erreicht. Wir haben nur eine gute Ausgangsposition. Wenn Mönchengladbach am Samstag gewinnt, haben wir sieben Punkte Vorsprung. Das reicht nicht, denn es sind noch zwölf zu vergeben. Für uns gibt es keinen Grund, uns auszuruhen."

Keller über das Comeback von Jefferson Farfan: "Er ist sehr wichtig für uns. Man darf nicht vergessen, dass er sechs Wochen pausiert hat - und erst dreimal mittrainiert."

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "In der ersten Halbzeit hatten wir einen zähen Anlauf. Wir waren von vorne bis hinten zu weit auseinander, sind nicht richtig in Tritt gekommen. Mit Beginn der zweiten Halbzeit war ein anderes Bild zu erkennen. Ich fand, dass die zweite Halbzeit eine der besten Halbzeiten gewesen ist, wegen der Art und Weise, wie wir versucht haben, eine Entscheidung herbeizuführen. Wegen dieser Chancen - wir hatten noch einen Lattenschuss und einen vergebenen Elfmeter - ist der Sieg hochverdient."

Heldt über die Tabellensituation und den Kampf mit dem BVB um Platz zwei: "Es gibt immer Prioritäten. Wir wissen, was der Wunsch aller ist. Aber wenn morgen einer auf die Idee kommt und die Saison abschließt, bin ich der glücklichste Mensch. Wir haben den Blick weder zur Seite noch unbedingt nach oben. Der Blick geht nach hinten. Es ist verdammt schwer, gegen jeden zu spielen. Frankfurt hat uns trotzdem alles abverlangt. Für Stuttgart geht es nächste Woche um viel, viel mehr."

Heldt über Jefferson Farfan: "In der Kürze der Zeit hat er gezeigt, wie wertvoll er ist."

Heldt über Julian Draxlers Spielstil-Änderung: "Ich hätte mich sehr gefreut, wenn das Tor gegolten hätte, das hätte ihm persönlich einen kleinen Sprung verschafft. Wir reden viel darüber. Diese Veränderung ist meiner Meinung nach der richtige Schritt für den nächsten Schritt - wie beim Golfer, der auch mal über einen anderen Schlag nachdenkt oder darüber, wie er sich beim Putten anders verhält. Julian hat in seiner Verletzungsphase Revue passieren lassen, was so seine nächsten Schritte sind. Wir haben bemängelt, dass seine Laufintensität, seine Rückwärtsbewegung besser sein könnte. Deshalb macht er viel mehr Sprints, läuft mehr, arbeitet intensiver nach hinten. Wenn man sich umstellt, könnte dann vorne das eine oder andere Mal was fehlen. Aber für Julian und uns ist das genau der richtige Weg. Deswegen unterstützen wir ihn auch. Er ist noch sehr jung. Diese Entwicklung ist genau richtig und wird ihn dahin bringen, wo er hingehört."

Heldt über den Kontakt zu Bundesliga Joachim Löw: "Wir haben einen intensiven Austausch mit dem Bundestrainer. Der Bundestrainer fordert, dass die Spieler nicht nur Aktionen nach vorn haben können. Ich glaube, dass Julian helfen wird, dass er ein Rundumpaket liefern kann."

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Julian Draxler (FC Schalke 04): "Ich sage selten, dass ich gut gespielt habe, aber heute bin ich überzeugt, dass ich ein sehr gutes Spiel gemacht habe. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich würde nicht gern wieder in der Bundesliga treffen. Heute hat das Tor nicht sein sollen. Ich mache mein Spiel aber nicht an Toren fest. Torschützenkönig werde ich in dieser Saison ohnehin nicht mehr. (schmunzelt) Solange wir erfolgreich spielen, ist es halb so wild. Ich brenne auf jedes Spiel und bin enttäuscht, dass ich wegen der dummen Gelben Karte nächste Woche nicht spielen kann. Ich bin weggerutscht, da man muss nicht Gelb zeigen. Deshalb war ich sehr enttäuscht."

Draxler über die Nationalmannschaft und die WM: "In erster Linie will ich mit Schalke die direkte Qualifikation für die Champions League perfekt machen. Dann will ich aber mit aller Macht zur WM, keine Frage. Ich gehe davon aus, dass ich zur ersten Vorbereitung zur Nationalmannschaft stoße, dann muss ich den Bundestrainer aber überzeugen. Ich weiß, dass die Konkurrenz sehr groß ist, aber ich habe genug Selbstvertrauen und weiß, dass ich kann."

Max Meyer (FC Schalke 04): "Unser Ziel ist es, direkt in die Champions League zu kommen. Da haben wir einen großen Schritt gemacht. Für unsere Fans ist es wichtig, vor Dortmund zu stehen, für uns auch. Die Vizemeisterschaft hinter dem FC Bayern wäre schön. Wichtig ist aber erst einmal, dass wir Dritter werden. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel zu wenig verlagert, zu wenig die Mitte gefunden, den freien Mann gesehen. Zudem hat Frankfurt hat sehr gut gestanden. In der zweiten Halbzeit haben wir mit mehr Elan gespielt. Folgerichtig ist das 1:0 gefallen, Danach hatten wir Frankfurt unter Kontrolle. Die Pause vor einer Woche in Bremen tat mir gut. Heute war ich spritziger."

Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Wir sind punktgleich mit Borussia Dortmund und im Moment zehn Punkte vor Borussia Mönchengladbach. Gladbach spielt erst morgen. Es ist ein Schritt, aber noch nicht das, was wir am Ende wollen. Denn wir versuchen, den zweiten Platz zu holen. Erst einmal konzentrieren wir uns aber auf den dritten Platz."

Schalke besiegt Frankfurt

Mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt festigte der FC Schalke 04 Platz drei. Die Tore machten Max Meyer (59.) und Jefferson Farfan (90.+1).
Mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt festigte der FC Schalke 04 Platz drei. Die Tore machten Max Meyer (59.) und Jefferson Farfan (90.+1). © Bongarts/Getty Images
Mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt festigte der FC Schalke 04 Platz drei. Die Tore machten Max Meyer (59.) und Jefferson Farfan (90.+1).
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Mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt festigte der FC Schalke 04 Platz drei. Die Tore machten Max Meyer (59.) und Jefferson Farfan (90.+1).
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Mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt festigte der FC Schalke 04 Platz drei. Die Tore machten Max Meyer (59.) und Jefferson Farfan (90.+1). © Bongarts/Getty Images
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Mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt festigte der FC Schalke 04 Platz drei. Die Tore machten Max Meyer (59.) und Jefferson Farfan (90.+1).
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Mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt festigte der FC Schalke 04 Platz drei. Die Tore machten Max Meyer (59.) und Jefferson Farfan (90.+1).
Mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt festigte der FC Schalke 04 Platz drei. Die Tore machten Max Meyer (59.) und Jefferson Farfan (90.+1). © dpa
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So analysiert Eintracht-Trainer Armin Veh die 0:2-Niederlage auf Schalke 

Armin Veh (Trainer Eintracht Frankfurt): "Insgesamt geht der Sieg für Schalke aufgrund der zweiten Halbzeit in Ordnung. In der ersten Halbzeit haben wir unseren Plan gut durchbekommen, bis auf einen Kopfball von Klaas-Jan Huntelaar nichts zugelassen. Wir mussten sogar durch Stefan Aigner in Führung gehen, normalerweise macht er solche Chancen rein. In der zweiten Halbzeit haben wir zu tief gestanden, viele zweite Bälle verloren, keine Nadelstiche mehr gesetzt. Schalke hat viel Druck gemacht, war sehr zweikampfstark. In dieser Phase haben wir das Spiel verloren. Die Schalker hatten die Möglichkeit, durch den Elfmeter auf 2:0 zu erhöhen. Das haben sie nicht gemacht. Deshalb hatten wir durch Joselu und einen Kopfball von Lanig sogar noch Chancen zum 1:1."

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Veh zur Tabellensituation: "Niemand kann garantieren, dass wir mit 35 Punkten drinbleiben. Dementsprechend gehen wir alle Spiele hochkonzentriert an. Sicher bin ich mir mit gar nichts, dafür habe ich schon zu viele Dinge erlebt als Trainer."

Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt): "Wir hatten zwar nicht viele zwingende Torchancen, haben es in der ersten Hälfte aber gut gemacht. Wir wollen jetzt gegen Hannover gewinnen, dann sähe es für uns richtig gut aus.“

Alexander Meier (Eintracht Frankfurt): "Die Niederlage geht in Ordnung, weil Schalke wesentlich mehr Tormöglichkeiten hatte. In der ersten Halbzeit hatten wir alles im Griff, haben gut gestanden."