Gelsenkirchen. Am Ende wurde es noch einmal spannend: Mit 3:1 (1:0) besiegte der FC Schalke 04 das Schlusslicht Eintracht Braunschweig und geht als Tabellendritter ins Derby beim BVB. Beste Spieler der Königsblauen war Kevin-Prince Boateng. Klaas-Jan Huntelaar erzielte sein zehntes Saisontor.
Noten von 2 bis 4: So bewerten wir die Leistung der Schalker Profis beim 3:1-Erfolg über Eintracht Braunschweig.
Die Noten im Überblick:
Ralf Fährmann: Vier Tage nach seiner fulminanten Leistung in Madrid erlebte der Torwart diesmal 82 Minuten lang einen ganz ruhigen Nachmittag. Als dann seine Klasse gefordert war, stand er goldrichtig und parierte den Schuss von Omar Elabdellaoui - damit rettete er den knappen Sieg. Note: 2,5
Tim Hoogland: Die gefährlichste Braunschweiger Szene in der ersten Hälfte entstand über seine Seite. In der 28. Minute ließ er Timo Perthel in seinem Rücken ziehen, der Braunschweiger scheiterte aber an Ralf Fährmann. Sonst hinterließ der Rechtsverteidiger einen ordentlichen Eindruck - er wirkte sicher in der eigenen Hälfte, aber etwas unbeholfen in der Nähe des Braunschweiger Strafraums. Note: 4
Kaan Ayhan: Auch seinen ersten Einsatz in der Innenverteidigung erledigte er souverän und ohne Nervosität. Er überzeugte mit Ballsicherheit und einem guten Stellungsspiel, ohne allerdings besonders gefordert zu werden. Beinahe hätte er sogar getroffen, doch seinen Freistoß aus 25 Metern Entfernung lenkte Torwart Daniel Davari noch zur Ecke (24.). Note: 3
Joel Matip: Er entschied sich im Abwehrzentrum fast immer richtig und brachte den Ball auch aus ungünstigen Winkeln zu seinen Mitspielern. Stark im Zweikampf, stark in Kopfballduellen, dass er in der 58. Minute den Ball in der Vorwärtsbewegung verlor, hätte nicht sein müssen. Daraus entstand eine Ecke für die Gäste. Note: 3
Sead Kolasinac: Und wieder schien ein Gegner von der Wucht des Schalker Linksverteidigers überrascht zu sein. Mit einfachsten Mitteln schob er die Braunschweiger zur Seite und drang ein ums andere Mal bis zur Grundlinie vor. Dabei sprangen eine Vorlage auf Torjäger Klaas-Jan Huntelaar heraus (35.) und ein Gewaltschuss mit gefühlt 250 km/h heraus (49.). Diesen Versuch konnte Davari mit Mühe parieren. In der Defensive handelte sich Kolasinac aber unnötig eine Gelbe Karte ein (38.). Note: 3
Auch interessant
Roman Neustädter: Kein besonders aufregendes Spiel für Schalkes Sechser, da die Königsblauen im Mittelfeld nur ganz selten unter Druck gerieten. Deshalb konnte er sich darauf beschränkte, die wenigen Löcher im Mittelfeld zu stopfen und gelegentlich das Tempo zu verschärfen. Das hätte er aber noch häufiger tun können. Seine beste Chance vergab er in der 64. Minute, als er den Ball in Davaris Arme köpfte. Note: 3
Kevin-Prince Boateng: Er kam von der ersten Sekunde gut ins Spiel, bewegte sich gut, forderte den Ball und trieb seine Mitspieler an. Ihm gelangen einige starke Pässe - auch über 30, 40 Meter. Kurz nach der Pause setzte er sich glänzend im Strafraum durch und legte Klaas-Jan Huntelaar den Ball auf. Der "Hunter" vergab jedoch freistehend. Note: 2
Leon Goretzka: Diesmal rückte er auf die rechte Seite im Mittelfeld und ersetzte den zuletzt schwachen Chinedu Obasi. Nach einem verhaltenen Beginn, als er einige Mal den Ball leichtfertig herschenkte, zielte er in der 17. Minute genau und brachte Schalke mit seinem dritten Saisontor in Führung - ein perfekter Schuss. Danach glänzte er zwar nicht und zeigte nicht immer das beste Spielverständnis, gewann aber etliche Zweikämpfe. Note: 2,5
Max Meyer (bis 71.): Nach seinem munteren Auftritt am Dienstag im Estadio Santiago Bernabeu präsentierte er sich auch gegen Schlusslicht Braunschweig laufstark und in Spiellaune. Er wich häufig auf die Außenpositionen aus, holte Ecken heraus und servierte Leon Goretzka vor dem 1:0 (17.) perfekt den Ball. Im Abschluss war der laufstarke Regisseur aber nicht präzise genug (27./38.). Note: 3
Julian Draxler (bis 80.): Wenn er Hackentricks zeigt, die sonst nur an der Playstation gelingen, dann staunt und raunt das ganze Publikum - so wie in der 39. Minute. Eigentlich hätte er sich gegen einen schwachen Gegner eine Menge Selbstvertrauen holen können, doch er verdribbelte sich etwas zu oft. Auch seine Ecken und Freistöße - und davon hatte Schalke viele - kamen nur selten an. Seine beste Aktion: Das 1:0 (17.) leitete er ein. Note: 4
Klaas-Jan Huntelaar (bis 88.): Er wollte unbedingt den Ball haben, ließ sich oft ins Mittelfeld fallen, schaltete sich in die Kombinationen ein. Aus jeder Lage schoss und köpfte er aufs Tor - und belohnte sich für den Fleiß mit seinem zehnten Saisontor per Freistoß zum 2:0 (65.). Vorher hatte er zwei dicke Möglichkeiten vergeben (35./49.). Note: 2,5
Chinedu Obasi (ab 71.): Er kam für Max Meyer. Ohne Note
Anthony Annan (ab 80.): Er kam für Julian Draxler. Ohne Note
Adam Szalai (ab 88.): Er kam für Klaas-Jan Huntelaar und erzielte das 3:1 in der Nachspielzeit. Ohne Note
