Madrid. . Vor dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid ist der Fokus bei Schalke 04 klar gesetzt: Bundesliga. Um keine weiteren Ausfälle zu riskieren werden die Königsblauen am Dienstagabend wohl vorerst ohne Huntelaar und Boateng starten. Dafür kehrt Szalai zurück in die Startelf.

Natürlich hatte es sich auch bis zu der Schalker Reisegruppe herumgesprochen, dass Real Madrid die Sache mit dem Rückspiel gegen die Königsblauen nicht mehr so ganz bierernst nimmt: Bis zu sieben Stammspieler will Trainer Carlo Ancelotti im zweiten Duell an diesem Dienstag (20.45 Uhr/ Sky und in unserem Live-Ticker) angeblich schonen, weil seine erste Garnitur beim Hinspiel mit dem 6:1-Sieg ein beruhigendes Polster für den Einzug ins Viertelfinale herausgeschossen hatte.

Schalkes Trainer Jens Keller nahm diese Botschaft aber eher lakonisch zur Kenntnis: “Selbst wenn die Madrilenen mit Ersatzspielern antreten, dann bringen sie eben Leute, die für 30 Millionen Euro geholt worden sind.”

Schalke will keine weiteren Ausfälle riskieren

Tja, das zeigt tatsächlich nochmal ein bisschen den Unterschied zwischen Königsblau und Königlich. Bei Schalke werden es eher Max Meyer und Kaan Ayhan sein, beide dem Teenager-Alter noch nicht entwachsen und im eigenen Klub ausgebildet, die im Zuge einer kleinen Rotation neu in die Mannschaft kommen.

Auch interessant

Schalke's midfielder Roman Neustaedter takes part in a training session at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on March 17, 2014 on the eve of the UEFA Champions League round of 16 second leg football match Real Madrid CF vs FC Schalke 04.  AFP PHOTO / JAVIER SORIANO
Von (Bei der Pressekonferenz aufgezeichnet von MH)

Trainer Jens Keller und auch Manager Horst Heldt warben vor dem Spiel noch einmal für ihren Plan, nicht mehr alle Leistungsträger ins sportlich aussichtslose Gefecht zu schicken. “Unser Fokus liegt eindeutig auf der Bundesliga, wo wir uns wieder für die Champions League qualifizieren wollen”, erklärte Heldt. Und Keller konkretisierte: “Meine große Sorge ist, dass wir Probleme bekommen, wenn uns jetzt noch jemand wegbricht. Das wäre sehr bitter.”

Angreifer Szalai für Huntelaar zurück in der Startelf

Weil sie aber auch um die Verpflichtung wissen, trotzdem noch ein möglichst gutes Spiel hinzulegen, läuft es offenbar auf eine Mini-Roation hinaus: Klaas-Jan Huntelaar und Kevin-Prince Boateng sollen zumindest nicht von Beginn an spielen. Dies, bestätigt Keller, seien die Kandidaten, bei denen eine Pause am ehesten ratsam sei. Huntelaar erwähnt selbst, dass er aus dem Augsburg-Spiel eine kleine Wadenprellung mitgebracht habe: “Ich könnte spielen, muss aber gucken, wie der Trainer entscheidet.” Und bei Boateng will man offenbar Sorge tragen, dass die leidige Knie-Problematik aus der Hinrunde gar nicht erst wieder zum Thema wird.

Für Huntelaar wird Adam Szalai zum ersten Mal wieder in der Start-Elf stehen: Der Ungar war nach Huntelaars Comeback zuletzt ins Hintertreffen geraten. Und für Boateng dürfte Kaan Ayhan auf der Sechs an der Seite von Roman Neustädter beginnen: “Er ist jetzt soweit”, glaubt Keller, nachdem Ayhan zuletzt in Augsburg in der zweiten Halbzeit eine gute Leistung geboten hatte. Zudem kann man davon ausgehen, dass Max Meyer, der zuletzt etwas weniger Spielanteile hatte, für Chinedu Obasi beginnt.

Rückspiel für Schalke-Manager Heldt eine "Prestigesache"

Unverändert bleibt die Abwehr: Zum einen glaubt Keller, dass Kyriakos Papadopoulos als einziger möglicher Ersatzmann noch nicht wieder seine Bestform gefunden hat, um auf höchstem Niveau zu

Auch interessant

spielen. Und zum anderen will Schalke nicht zu viel ändern, um nicht aus dem für die Bundesliga wichtigen Rhythmus zu kommen. Heldt versichert, dass Schalke die Aufgabe trotz aller Schonung mit dem nötigen Ernst angehen wird: “Wir können hier nicht drei, vier Tage Lapaloma machen und ab Donnerstag dann so einfach den Hebel auf das Spiel gegen Braunschweig umlegen - das funktioniert nicht.” Man sei ganz sicher nicht für eine Kaffeefahrt nach Madrid gekommen.

Schließlich ist es ein Achtelfinale in der Champions League, und allein schon das sollte für Schalke immer noch etwas ganz Besonderes sein. “Leider Gottes”, bedauert Heldt, “geht es nicht mehr um sehr viel, aber es ist trotzdem immer noch eine Prestigesache.”