Augsburg. . Am Dienstag bestreitet Schalke 04 im Champions-League-Achtelfinale ein Trainingsspiel auf höchstem Niveau bei Real Madrid. Dass die Schalker weiterkommen, ist nach der 1:6-Pleite im Hinspiel fast unmöglich. Deshalb könnte es sein, dass Trainer Keller einige Stars für den Bundesliga-Endspurt schont.

Real Madrid, Cristiano Ronaldo, das Estadio Santiago Bernabeu - für wohl jeden Fußballer ist es ein Karriereziel, einmal bei den Königlichen in der spanischen Hauptstadt in einem Pflichtspiel anzutreten. Das ist eigentlich auch bei den Spielern des FC Schalke 04 so. Und doch sprachen nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg beim FC Augsburg am Freitagabend die meisten über Eintracht Braunschweig - und nicht etwa mit leuchtenden Augen über das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale am Dienstag (20.45 Uhr, live in unserem Ticker).

Nach der 1:6-Demütigung im Hinspiel sind die Chancen der Schalker auf ein Weiterkommen gleich null. Sollte Schalke in Madrid mit 6:0 oder 7:1 gewinnen, wäre das die größte Sensation in der Geschichte des Fußballs und das "Wunder von Bern" nur noch der "Favoritensieg von Bern". Für Schalke ist die erneute Qualifikation für die Champions League viel wichtiger, vor allem aus finanziellen Gründen. Manager Horst Heldt stellt deshalb die Frage, ob es sinnvoll wäre, in Madrid die bestmögliche Startelf ins Rennen zu schicken. "Natürlich wollen wir uns ordentlich aus dem Wettbewerb verabschieden", erklärt Heldt, ergänzt aber: "Ich möchte nicht, dass sich in Madrid einer verletzt und dann gegen Braunschweig ausfällt." Trainer Jens Keller wollte sich nicht eindeutig äußern, ob er Spieler schont. "Erst einmal hoffe ich, dass Real Madrid Spieler schont", sagte der Coach und schmunzelte danach.

Hildebrand darf auf ein Abschiedsspiel in der Königsklasse hoffen

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Klar ist, dass die sieben Langzeitverletzten Dennis Aogo, Marco Höger, Christian Clemens, Felipe Santana, Jan Kirchhoff, Atsuto Uchida und Christian Fuchs in Gelsenkirchen bleiben. Auch der angeschlagene Jefferson Farfan wird nicht eingesetzt. Weitere Stammkräfte könnten erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Erste Kandidaten für einen Startelf-Einsatz sind Kaan Ayhan (für Tim Hoogland), Kyriakos Papadopoulos (für Joel Matip), Max Meyer (für Leon Goretzka) und Adam Szalai (für Klaas-Jan Huntelaar). Womöglich darf sich Timo Hildebrand auch noch von der internationalen Bühne verabschieden und bekommt als Highlight zum Abschluss seiner Schalker-Karriere ein Champions-League-Spiel geschenkt.

Trotz der aussichtslosen Situation freuen sich die Königsblauen auf den Auftritt im Estadio Bernabeu. "Gegen Madrid zu spielen ist weltklasse. Jeder Fußballer kann das genießen. Wir sind eine gute Truppe, wir müssen das zeigen, unser Spiel durchbringen und dann schauen, was passiert", sagt zum Beispiel Klaas-Jan Huntelaar. Leon Goretzka ergänzt: "Man muss realistisch bleiben. Wir haben es im Hinspiel verkackt. Daraus wollen wir unsere Lehren ziehen und es im Rückspiel besser machen, den Fans was bieten." Auch Torwart Ralf Fährmann freut sich auf das Trainingsspiel auf hohem Niveau: "Wenn man gegen die besten Mannschaften der Welt spielt, dann muss man sich von der besten Seite zeigen und Schalke gut präsentieren."

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Schalker hoffen auf ein gutes Ergebnis in Madrid

Etwa 6000 Fans werden die Königsblauen nach Spanien begleiten - womöglich sogar spontan noch mehr, da Real Madrid viele Eintrittskarten nicht verkaufen konnte. Und eventuell gibt's sogar ein gutes Ergebnis für S04. "Wir können vielleicht ein Unentschieden holen oder sogar gewinnen. Mal schauen", sagt Huntelaar verschmitzt.

Manager Heldt befürchtet jedenfalls keinen Knacks wie vor drei Wochen, als Schalke nur drei Tage nach dem 1:6 gegen Madrid mit 1:5 in München verlor. "Wenn wir gewinnen", sagte Heldt, "dann gibt das keinen Knacks!" So ganz ernst war das Wort "gewinnen" dann aber doch nicht gemeint. Heldt lächelte nach seiner Aussage und redete lieber wieder über Braunschweig.