Doha. Der FC Schalke 04 kann auch ein positives Trainingslager in Katar zurückblicken, bei dem unter anderem das neue 4-1-4-1-System getestet wurde. Vor dem Rückrundenstart gegen den Hamburger SV wird Trainer Keller personell aber noch puzzeln müssen. Fraglich ist, wann Kapitän Höwedes einsatzfähig ist.

Wenn der Tross des FC Schalke 04 an diesem Montag seine Zelte in Doha abbricht und die Heimreise nach Deutschland antritt, geht für Benedikt Höwedes ein „eigenartiges“ Trainingslager zu Ende: Nicht einmal konnte der Kapitän mit der Mannschaft trainieren – nach seinem im Dezember erlittenen Muskelbündelriss musste er jeden Tag einsam seine Runden drehen, während die Kollegen auf dem Platz an Spielformen feilten. Im Grunde genommen hätte sich Höwedes den Trip in die Wüste sparen und zu Hause mit den ebenfalls verletzten Klaas-Jan Huntelaar und Julian Draxler die Reha absolvieren können, aber das kam für ihn nicht infrage: „Mir war es wichtig, als Kapitän dabei zu sein und zu sehen, was mit der Mannschaft passiert.“ Und was er gesehen hat, das hat ihm gefallen: „Ich habe das Gefühl, dass die Jungs gut gearbeitet haben.“

Zumindest gab es in den beiden Testspielen zwei Siege: Dem mühsamen 2:1 am Montag gegen das einheimische Team des Al Gharafa Sports Club ließ Schalke am Samstag ein ansehnliches 3:2 gegen den Bundesliga-Konkurrenten Eintracht Frankfurt folgen. Schalke musste für das Testspiel extra ins 600 Kilometer entfernte Abu Dhabi fliegen, doch der Tages-Trip hatte sich gelohnt. „Spiele am Ende eines Trainingslagers sind dazu da, um zu zeigen, was man bislang erarbeitet hat. Ich denke, das ist uns gelungen“, resümierte Torwart Ralf Fährmann.

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Bester Mann war Jefferson Farfan, der zwei Tore selbst erzielte und den dritten Treffer durch Kevin-Prince Boateng vorbereitete. Schalke war zweimal in Rückstand geraten (Rosenthal, Joselu) – in dieser Hinsicht gibt es noch viel zu tun. „Es muss uns gelingen, die Anzahl der Gegentore zu minimieren“, betont auch Roman Neustädter, der als einziger nomineller Sechser vor der Abwehr agierte.

Auch im 4-1-4-1 "kann man defensiv kompakt stehen"

Trainer Jens Keller hatte erstmals das für die Rückrunde angedachte 4-1-4-1-System ausprobiert; vor Neustädter agierte eine Vierer-Reihe mit Farfan, Meyer, Boateng und Fuchs. Etwas überraschend spielte der kleine Max Meyer mehr aus der Tiefe heraus als Kevin-Prince Boateng – ein Test, mit dem Keller aber zufrieden war: „Wir müssen uns Optionen schaffen, da uns auf der Sechs einige Leute fehlen. Max hat eine gute Leistung gezeigt.“ Ob eine solche Rollenverteilung auch für die Bundesliga ein Thema wird, steht aber noch nicht fest. Nominell bedeutet der Verzicht auf den zweiten Sechser erst einmal ein größeres Risiko für die in der Defensive ohnehin anfälligen Schalker. Die Einschätzung von Höwedes lässt noch jede Menge Interpretationsspielraum: „Auch mit diesem System kann man defensiv kompakt stehen. Es kommt immer darauf an, wie man es umsetzt.“

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Zunächst muss Schalke ohnehin erst schauen, welche personellen Möglichkeiten sich bis zum ersten Rückrunden-Spiel in zwei Wochen beim Hamburger SV auftun. Auch der Einsatz von Höwedes ist da noch lange nicht gesichert. „Es war schon mein Ziel, dass ich beim Rückrunden-Start wieder dabei bin, aber ich habe noch keine Extrem-Belastung gemacht“, berichtet er. Ende der vergangenen Woche spürte er beim Lauftraining, dass die Verletzung immer noch nicht ganz ausgeheilt ist; er musste das Pensum danach wieder etwas herunterfahren. Nun hofft der Nationalspieler, dass er am Mittwoch beim ersten Training in der Heimat wieder mit der Mannschaft trainieren kann – sonst wird es mit dem HSV-Spiel knapp und er müsste sein Comeback „ein oder zwei Wochen darauf“ ins Auge fassen.

Höwedes wackelt noch, Huntelaars Comeback wird herbeigesehnt, Draxler und Kirchhoff fallen zum Rückrunden-Start sicher aus, Höger und Aogo die ganze zweite Serie: Die Sorgen wiegen noch ganz schön schwer, wenn Schalke an diesem Montag zurück in die Heimat fliegt. Nur gut, dass man dafür kein Übergepäck bezahlen muss, denn für vier Schalker Spieler war das Wüsten-Trainingslager bereits nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt beendet: Der Peruaner Jefferson Farfan, der Brasilianer Felipe Santana, der Ghanaer Anthony Annan und der Ungar Adam Szalai flogen von Abu Dhabi am Samstagabend direkt zurück nach Deutschland, weil ihnen die erneute Einreise nach Katar Visa-Probleme bereitet hätte. Besonders Farfan hatte sich mit seiner guten Leistung die vorzeitige Abreise aus der Wüste aber auch verdient.

Schalke ackert in der Wüste

Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
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Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
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Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © REUTERS
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Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © imago/Fassbender
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © imago/Fassbender
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