Doha. Mehr als ein Jahr lang war Schalkes Kyriakos Papadopoulos verletzt – das Wüsten-Trainingslager der Schalker in Katar ist nun eine Art Belastungstest für sein dreimal operiertes rechtes Knie. In der ersten Woche konnte der 21-Jährige alle Übungen mitmachen.
Es ist immer ein bisschen lustig, wenn Kyriakos Papadopoulos dabei ist. Als dieser Tage zum Beispiel der Peruaner Jefferson Farfan eine seiner ganz seltenen Reden auf Deutsch halten sollte, brach er mitten im Satz ab und wedelte wie verzweifelt mit den Armen: „Ich kann das nicht, wenn Papa dabei ist.“ Papadopoulos hatte ihm irgendeinen Unsinn zugeflüstert, und beide mussten laut lachen.
Wer hieraus ableitet, dass Kyriakos Papadopoulos ein notorischer Unruhestifter ist, der verkennt freilich die Lage beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04: Die Rückkehr des griechischen Abwehrrecken haben sie auf Schalke herbeigesehnt wie das Erscheinen von Mutter Teresa.
Eine Einschätzung, die sich vor allem auf die Hoffnung bezieht, Papadopoulos möge seine mentale Stärke, seinen unbeugsamen Willen, nun auch auf die anderen übertragen. „Er kann einen Extra-Schub für die Mannschaft und jeden einzelnen geben“, glaubt Mittelfeldspieler Roman Neustädter. Und Manager Horst Heldt sagt: „Seine Mentalität hat uns gefehlt.“
„Seine Mentalität hat uns gefehlt“
Mehr als ein Jahr lang war Papadopoulos verletzt – das Wüsten-Trainingslager der Schalker hier in Katar ist nun so eine Art Belastungstest für sein dreimal operiertes rechtes Knie. Und siehe da: In der ersten Woche konnte der 21-Jährige alle Übungen mitmachen.
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Manchmal würde das Knie noch ein bisschen an die lange Leidenszeit erinnern, berichtet Papadopoulos, aber eigentlich sei alles wieder in Ordnung. Wann er in der Bundesliga wieder von Anfang an seinen Mann stehen wird, ist für ihn nur noch eine Frage der Zeit: „Das muss der Trainer entscheiden, aber wenn er mich braucht, bin ich da.“
In den beiden letzten Spielen vor Weihnachten war er jeweils schon ganz kurz vor Schluss eingewechselt worden: Es sollte damals eine Geste der Belohnung sein, weil „Papa“ sich über so viele Monate wieder an die Mannschaft herangekämpft hatte.
In einer schlimmen Zeit, wie er selbst sagt: „Wenn man verletzt ist, ist es immer schlimm. Aber wenn du operiert wirst, ist es noch schlimmer. Dann musst du viel Geduld haben.“ Und bei Papadopoulos war es ein ganz besonders schlimmer Fall.
Karriereende war nie ein Thema
Im November 2012 war bei dem griechischen Nationalspieler ein Knorpelschaden im Knie festgestellt worden, immer wieder gab es Rückschläge und zwischendurch sogar Gerüchte, dass es vielleicht nie wieder so richtig gut werden würde mit diesem Knie, an dem er schon als Jugendlicher in Griechenland einmal operiert worden war.
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Doch die Befürchtung, womöglich mit 21 Jahren schon die Karriere beenden zu müssen, habe er nie gehabt – sagt er zumindest: „Eine Knieverletzung ist nicht wie eine Muskelverletzung – mit dem Knie ist es viel schwerer. Aber ich habe nie ans Ende gedacht – ich bin ein positiver Typ.“
Eine Zeitlang galt der griechische Nationalspieler als Schalker Rückversicherung: Viele ausländische Vereine hatten Interesse an ihm, und in seinem Vertrag ist die Ablösesumme bei mehr als 20 Millionen Euro festgeschrieben.
Nun aber soll er Schalke mit seiner inneren Kraft, die er ausstrahlt, erst einmal in der Rückrunde beflügeln. Als der Abwehrspieler kurz vor Weihnachten zum ersten Mal nach seiner Verletzung wieder die Bundesliga-Bühne betreten hatte, wirkte das auf den ganzen Verein wie inspirierend. Auch die Fans waren selig: Seit Raúls Abschied im Sommer 2012 hatten sie keinen Spieler auf Schalke mehr so gefeiert wie nun ihren „Papa“. Keinen einzigen.