Gelsenkirchen. . Erstmals nach seinem Innenband-Teilriss wieder im Mannschaftstraining, muss Stürmer Klaas-Jan Huntelaar auch schon aufhören – mit einem dicken Eisbeutel am rechten Knie humpelt er in die Kabine. Auch Sead Kolasinac bricht das Training ab.

Eigentlich beginnen Texte über Trainingseinheiten des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 in diesen Tagen der Länderspiele gerne damit, dass doch alles sehr übersichtlich sei. Diesmal nicht. Denn am Montagnachmittag gibt es am Ernst-Kuzorra-Weg zwei Schocks, zwei weitere Knie-Schocks.

Erstmals ist Stürmer Klaas-Jan Huntelaar nach seinem Innenband-Teilriss im rechten Knie aus dem Bundesliga-Spiel am 17. August beim VfL Wolfsburg (0:4) wieder im Mannschaftstraining – und kurz vor 16.10 Uhr muss er es auch schon wieder beenden.

Knie-Seuche auf Schalke bringt Aogo zum Fluchen

„Es war ein unglücklicher Zusammenprall“, sagt der Niederländer, dessen rechtes Knie Stuart Rickards sofort mit einer dicken Eispackung bandagiert. Anschließend humpelt Klaas-Jan Huntelaar in die Kabine, und der Schalker Physiotherapeut hat längst noch nicht Feierabend.

Keine zehn Minuten später zwickt es auch Sead Kolasinac, der gerade erst seinen Muskelbündelriss auskuriert hat. Der 20-Jährige bricht das Training vorzeitig ab und humpelt, wenn auch nicht so doll wie Klaas-Jan Huntelaar, in die Kabine.

„Es scheint so, als hätten wir die Seuche. Scheiße!“, sagt Dennis Aogo. Eine Knie-Seuche. Wegen seiner Knie-Reizung fehlt am Montag auch Marco Höger, während Jermaine Jones nach dem 2:0 in der WM-Qualifikation gegen Panama aus den USA abgereist ist. Er hat Knie-Probleme. Wohl schon länger. Schließlich hat der 31-Jährige bereits nach seiner Suspendierung für das Champions-League-Spiel beim FC Basel angekündigt – oder gedroht? –, sich am Meniskus operieren zu lassen.

Schalke fährt mit langer Ausfall-Liste nach Braunschweig

Und wohl völlig offen erscheint in diesen Tagen, wann Kevin-Prince Boateng mit seinem linken Problem-Knie wieder auf dem Rasen stehen und wann Kyriakos Papadopoulos wieder voll belastbar sein wird. Der 21-Jährige absolviert zwar auch am Montag wieder das komplette Programm mit dem Team, ist aber inzwischen seit elf Monaten raus und mehrmals am linken Knie operiert worden, so dass es wohl auch eine Kopf-Frage wird.

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Und mit Jefferson Farfan, auch wenn der nichts am Knie hat, kann Trainer Jens Keller nach dessen Faserriss in der Leiste, die sich dieser beim 1:0 in der Champions League am 1. Oktober in Basel zugezogen hat, auch nicht planen. So droht den Schalkern für das kommende Bundesliga-Spiel am Samstag (um 15.30 Uhr live bei uns im Ticker) bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig eine verdammt lange Ausfall-Liste.

Schalkes Max Meyer glaubt trotz der Ausfälle an einen Sieg gegen die Eintracht

Zu der wird Jung-Star Max Meyer voraussichtlich nicht gehören. Der 18-Jährige hat bekanntlich wegen leichter Hüftbeuger-Probleme auf einen Einsatz in der U-19-Nationalmannschaft verzichtet, die mit Pascal Itter, dem Kapitän der Schalker U 19, auch ihr zweites Spiel bei der EM-Qualifikation in Weißrussland gewonnen hat – 5:0 gegen Lettland.

„Ich wollte kein Risiko eingehen“, erzählt Max Meyer und verleiht auch noch mal seinem Wunsch Ausdruck, doch am liebsten im zentralen Mittelfeld zu spielen. Von Verschleiß spürt er jedenfalls ob der anstrengenden vergangenen Tage nichts. „Das geht zwar ein bisschen an die Substanz“, sagt er. „Aber ich habe keine Verletzungen und spüre auch nichts von Erschöpfung.“

Klar: Auch Max Meyer beschäftigt sich mit der Liste der möglichen Ausfälle. Dennoch sagt Schalkes Nummer 7 klipp und klar: „Auch wenn ein paar Spieler ausfallen, sollten wir trotzdem in Braunschweig gewinnen. Da mache ich mir keine Sorgen.“

Vor Weihnachten geht es für Schalke nach Nürnberg

Am Montag hat die Deutsche Fußball-Liga auch die letzten drei Bundesliga-Spiele der Hinrunde zeitgenau terminiert.

Für den FC Schalke 04 bedeutet dies, am 7. Dezember (Samstag, 15.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach, am 15. Dezember (Sonntag, 15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg und am 21. Dezember (Samstag, 18.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg anzutreten.