Gelsenkirchen. Der 3:0-Sieg zum Champions-League-Auftakt war wichtig für den FC Schalke. Doch der nächste Bundesliga-Gegner heißt Bayern München. Für Abwehrspieler Dennis Aogo “das Maß aller Dinge“. Für den Schalker liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Defensive. Zeit, um einen Gang runterzuschalten bleibt nicht.

Von Atsuto Uchida sind, obwohl er seit gut drei Jahren in Diensten des FC Schalke 04 steht, wenige Worte überliefert. Der kleine Japaner lächelt oft, spielt – und schweigt. Auch am Donnerstagmittag, als er sich in seinem SUV den Weg vom Klubgelände durch die Fans bahnte, war ihm nicht viel mehr als ein Grinsen und ein kurzer Wink zu entlocken. Dabei hätte er nach seinem Führungstreffer beim 3:0-Sieg im ersten Champions-League-Gruppenspiel gegen Steaua Bukarest durchaus ein Bad in der Menge nehmen können. Aber Uchida ist eher ein stiller Genießer.

Dafür redeten andere über die kuriose Szene in der 68. Minute am Mittwochabend in der Schalker Arena. Es brauchte schon einen glücklichen Türöffner, meinte Schalkes Manager Horst Heldt hinterher, um den letztlich verdienten Sieg gegen Bukarest einzufahren. Wobei der kleine Japaner überhaupt keine Tür zu öffnen brauchte.

Torhüter Ciprian Tatarusanu machte die Scheune nämlich sperrangelweit auf, schaute erst auf Prince Boateng, der den Ball verfehlte und dann auf seinen Abwehrspieler Mihai Pintilii, der die Kugel auch noch hätte wegschlagen können. Und da segelte sie auch schon hinter die Linie.

Nach Dreier-Ernte aus der Königsklasse fällte Schalke das Scherzen leicht

„Es war sehr überlegt, wie er nach oben geschaut und den Ball ins lange Eck geschlenzt hat“, feixte Horst Heldt, der noch eine Fußball-Weisheit zum Besten gab: „Das Tor steht in der Mitte, und man muss halt auch mal flanken. Das Tor kommt bestimmt in die Top Ten der kuriosen Tore.“ Das Flachsen fiel auch deswegen so ausgiebig aus, weil die Erleichterung nach dieser ersten Dreier-Ernte im königsblauen Lager besonders groß war.

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Denn in den gesamten 90 Spielminuten boten die Schalker mal wieder einen hübschen Querschnitt über ihr momentanes Leistungs-Potenzial. Den prächtigen 20 Anfangsminuten, in denen sich die Kreativkräfte Julian Draxler, Prince Boateng und Jefferson Farfan unter freundlicher Unterstützung des eher defensiven Dennis Aogo in einen Kombinations-Rausch versetzt hatten, sackte das Ganze nach Ausbleiben des längst fälligen Führungstreffers in einen Schon-Modus ab, der den Verantwortlichen überhaupt nicht gefiel.

„Nach den ersten 30 starken Minuten haben wir einen Gang zurückgeschaltet, das darf nicht sein, das war auch in den ersten Minuten nach der Pause so, obwohl wir dieses Verhalten in der Kabine klar angesprochen haben“, bemängelte Trainer Jens Keller das Laissez-faire seiner Spieler, als ob sie schon 2:0 geführt hätten.

Auch mit weniger Druck auf den Schultern hat Schalke Respekt vor Basel

Nicht auszudenken, der Schalter wäre nicht mehr umgelegt worden. Dann wäre der Druck vor dem nächsten Auswärtsspiel beim FC Basel, der sensationell beim FC Chelsea alle drei Punkte entführte, schon immens groß gewesen. „Der Sieg von Basel zeigt, dass jede Mannschaft in unserer Gruppe sehr stark ist. Keiner von uns braucht zu glauben, dass es ein Spaziergang wird“, mahnt der Manager.

Schalke schlägt Steaua Bukarest

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Aber die Akte Champions League wandert nun erst einmal zurück ins Regal, schließlich steht am Samstag (18.30 Uhr live in unserem Ticker) gegen den FC Bayern München der nächste Hit in der Arena an.

Schalke-Verteidiger Aogo: Gegen Bayern noch eine Schüppe drauflegen

Schalkes Neuzugang Dennis Aogo lässt die Akte gleich auf: „Also für mich ist das wie ein weiteres Champions League-Spiel, der FC Bayern ist in der Welt das Maß aller Dinge, da müssen wir noch eine Schüppe drauflegen.“

Der Neuzugang hat momentan nur Siege mit den neuen Mannschaftskollegen erlebt, und weiß, wo da der Schlüssel liegt: „Alle müssen auch weiterhin für die Defensive mitarbeiten, dann können wir auch vorne Nadelstiche setzen. Denn dass wir vorne über unglaubliche Qualität verfügen, das wissen wir.“