Gelsenkirchen. Schalkes Linksverteidiger Dennis Aogo sprach nach dem 3:0-Champions-League-Auftakt gegen Bukarest von einem “sehr, sehr gelungenen Abend“. Etwas überraschend fanden die Königsblauen den Sieg des FC Basel beim FC Chelsea. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Wir alle sind wahnsinnig froh, dass wir mit einem Sieg in die Gruppenphase der Champions League gestartet sind. Besonders zufrieden bin ich aufgrund der Tatsache, dass wir zum dritten Mal in Serie keinen Gegentreffer hinnehmen mussten. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, die ersten 30 Minuten waren stark. Danach haben wir einen Gang zurückgeschaltet, das darf nicht sein. Das war auch in den ersten Minuten nach der Pause so, obwohl wir dieses Verhalten in der Kabine klar angesprochen haben. Ab der 60. Minute haben wir das Spiel aber klar dominiert und schöne Tore herausgespielt."
Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Wir haben heute einen ,glücklichen Türöffner' gebraucht und verdient gewonnen. Es war heute nicht einfach, weil Steaua Bukarest eine gute Mannschaft hat. Wir waren geduldig, hätten in der ersten Halbzeit die Möglichkeiten, die wir hatten, aber besser vollenden können. Nach dem glücklichen Tor wurde es einfacher, weil Bukarest offener agiert hat und wir unsere Konter setzen konnten. Die haben wir im Gegensatz zum Spiel in Mainz am Samstag sehr gut zu Ende gespielt."
Heldt über das Tor von Atsuto Uchida: "Es war sehr überlegt, wie er nach oben geschaut und den Ball ins lange Eck geschlenzt hat (grinst) . Es gibt ganz viele Weisheiten. Zum Beispiel die: Das Tor steht in der Mitte und man muss halt auch mal flanken. Es gab schon viele kuriose Tore. Das kommt aber sicher in die Top 10."
Heldt über die Siegesserie: "Vielleicht war das Spiel in Saloniki ein zündender Moment. Da standen wir mit dem Rücken zur Wand, waren zu zehnt und sind doch weitergekommen. Danach haben wir überzeugende Partien abgeliefert. Die haben das Selbstvertrauen von jedem einzelnen Spieler gesteigert. Wir arbeiten viel, viel besser gegen den Ball. Ich zum Beispiel nicht, wie viele Kilometer Adam Szalai heute gelaufen ist. Deshalb ist es für die Abwehr einfacher."
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Heldt über den Sieg von Basel in Chelsea: "Das zeigt, dass jede Mannschaft in unserer Gruppe sehr stark ist. Keiner von uns braucht zu glauben, dass es ein Spaziergang wird. Deshalb sind die drei Punkte, die wir heute geholt haben, sehr, sehr wertvoll. Denn auch Bukarest ist ein ernstzunehmender Konkurrent um Platz zwei."
Heldt über das Spiel gegen den FC Bayern (Samstag, 18.30 Uhr, live in unserem Ticker): "Heute waren wir in der Favoritenrolle, am Samstag sind wir in der Außenseiterrolle. Wir werden alles geben und fighten, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Bayern sind die bestimmende Mannschaft in Europa, haben ihr Auftaktprogramm in der Champions League eindrucksvoll über die Runden gebracht."
So analysieren die Schalker Spieler Höwedes, Aogo, Boateng und Uchida das Spiel
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Wir haben drei Spiele in Folge gewonnen – das ist schon ein kleiner Lauf. Wir sind unheimlich kompakt und stabil in der Defensive geworden. Drei Spiele ohne Gegentor tun uns insgesamt gut. Es fängt vorn an. Es ist nicht nur die Viererkette, die am Anfang schlecht verteidigt hat, es ist die ganze Mannschaft. Es darf aber keiner glauben, es geht nun von selbst. Dahinter steckt viel Arbeit.
Höwedes über das Spiel gegen den FC Bayern: "Bayern ist der klare Favorit in dem Spiel, wird das Spiel machen. Wir werden sicherlich nicht vorne draufgehen, sondern defensiver agieren. Aber ich will nicht zu viel vermuten, die Marschroute wird vom Trainer vorgegeben."
Höwedes über den Sieg von Basel beim FC Chelsea: "Mir war vorher klar, dass Bukarest und Basel keine Laufkundschaft sind. Bukarest hat auch phasenweise einen guten Ball gespielt. Aber in London gewinnt man nicht mal eben so. Wir fahren mit Selbstvertrauen nach Basel - und es wird ein interessantes Spiel, weil Basel zu Hause versuchen wird, das Spiel zu gewinnen."
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Dennis Aogo (FC Schalke 04): "Ich bin total glücklich. Mein erstes Champions-League-Spiel war für mich eine besondere Anspannung. Es ist schon was Besonderes, gerade wenn die Hymne vor dem Spiel läuft. Das erlebt man nicht alle Tage. Deshalb habe ich mich riesig gefreut. Wir wussten, dass es nicht ganz einfach wird, weil sich Bukarest auf die Defensive konzentrieren wird. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht die richtigen Mittel gefunden, waren zu fahrlässig im Passspiel, hatten den einen oder anderen Ballverlust zu viel. Das haben wir angesprochen und in der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir große Qualität nach vorn haben. Deshalb war es ein sehr, sehr gelungener Abend für alle Beteiligten."
Aogo über das 1:0: "Wenn man das hundertmal versucht, klappt das nicht einmal. Uchi hat sich fast geschämt, so hat er gejubelt. Okay, aber das Tor hat uns in die Karten gespielt. Danach haben wir etwas befreiter gewirkt. Manchmal braucht man etwas Glück, um den Knoten zu lösen."
Aogo über den Basel-Sieg in Chelsea: "Das ist ein Zeichen, dass Chelsea verwundbar ist. Das können wir mitnehmen in unsere Spiele gegen Chelsea. Für unser nächstes Spiel gegen Basel ist es ein Warnzeichen. In der Gruppe können noch viele Überraschungen passieren."
Aogo über das Spiel gegen den FC Bayern: "Es ist gefährlich, wenn man sich einlullen lässt und Bayern gefühlt 100 Prozent Ballbesitz hat. Deshalb müssen wir schon gucken, dass wir unsere Nadelstiche nach vorn setzen und uns nicht nur auf die Defensive konzentrieren."
Atsuto Uchida (FC Schalke 04): "Ich wollte den Ball auf Kevin flanken – deswegen gehört der Treffer eigentlich zur Hälfte ihm. Das Ball flog etwas zu weit und natürlich mit sehr viel Glück ins Tor."
Kevin-Prince Boateng (FC Schalke 04): "Es war ein sehr wichtiger Sieg. Beim 1:0 hatten wir natürlich Glück, dass die Flanke direkt ins Tor fiel."
Schalke schlägt Steaua Bukarest
Steaua-Trainer Reghecampf ärgert sich über das erste Gegentor
Laurentiu Reghecampf (Trainer Steaua Bukarest): "Ich denke, wir haben über weite Strecken ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Meine Spieler haben alles gegeben. Wir haben es geschafft, uns gegen einen starken Gegner einige Chancen zu erspielen. Das erste Gegentor ist sehr unglücklich gefallen. Danach nahm das Unheil für uns seinen Lauf. Wir haben weiterhin das Ziel, in dieser Gruppe zu bestehen."