Gelsenkirchen. Schalkes Atsuto Uchida stieg beim Champions-League-Spiel gegen Steaua Bukarest zum Held des Abends auf. In der 67. Minute flankte der Japaner in den Strafraum, doch der Ball segelte dann allen Mitspielern und Gegnern vorbei ins lange Eck. Ein erlösender, kurioser Führungstreffer des 25-Jährigen.

Es dauert nur wenige Minuten. Kurz nach dem Anpfiff, nach dem Start einer weiteren Saison in der Champions League für den FC Schalke 04, muss es selbst den Fußballern auf dem Rasen in den Ohren dröhnen. Aus tausend Kehlen singen die Schalker in der Arena ihr legendäres Eurofighter-Lied, die Hymne des Uefa-Pokal-Triumphes von 1997.

Sie singen inbrünstig von selbstverständlichen Siegen, von großartigen Abenden im Glanz der europäischen Scheinwerfer. Die königsblauen Anhänger unterstreichen klangvoll: Nichts weniger erwarten sie auch diesmal: Einen strahlenden Sieg, ein Ausrufezeichen zum Auftakt der Gruppenphase. Gegen Steaua Bukarest, diesen vermeintlich schwächsten Gegner in der Gruppe. Die Atmosphäre knistert erwartungsfroh, hoffnungsvoll.

Schalke feiert vierten Sieg des Willens

90 Minuten später atmen nicht nur die Spieler tief durch. 3:0. Gewonnen. Deutlich. Verdient. Aber glanzvoll geht anders. Die Königsblauen feiern den nächsten, den vierten Sieg des Willens, der Geduld in Folge.

„Die Siege gegen Saloniki, Leverkusen und Mainz haben uns Selbstvertrauen gegeben. Wir sind gut drauf“, sagte Stürmer Adam Szalai vor der Partie. Zu Recht. Doch Selbstvertrauen alleine ist kein Nährboden für große Fußballspiele. Weder in der Liga, noch in der Königsklasse. Es bedarf zum Beispiel einer Spielidee. Oder Geduld und Effizienz. Oder einfach etwas Glück.

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Und das verdient sich am Mitwochabend zuerst einer: Atsuto Uchida. Schalkes fleißiger Japaner. Er, dessen Popularität in seiner Heimat dafür sorgt, dass die Homepage der Knappen seit kurzem auch in Japanisch verfügbar ist.

Schalke schlägt Steaua Bukarest

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Leitet der 25-Jährige in der ersten Halbzeit die wenigen gefährlichen Angriffe der Gastgeber mit ein, rückt er nach der Pause mehr und mehr in den Mittelpunkt. Erst rettet Schalkes rechter Außenverteidiger einen Ball auf der Linie des eigenen Tores, bevor er endgültig zum Held des Abends aufsteigt und dieses langgezogene „Uuuuuschiiii“ von den Tribünen hallt. Dieser leicht abgewandelte Fanausruf, der einst Yves Eigenrauch zum Kult-Schalker werden ließ. Uchida ist seit Mittwoch auf dem besten Weg ihm zu folgen.

Effektive Schalker schlagen zu

Obwohl er für seinen erlösenden Treffer zur 1:0-Führung wenig kann. Als Flanke gedacht segelt der Ball vorbei an Mitspielern und Gegnern. Ganz langsam ins lange Eck. 67. Minuten sind gespielt. Die eiskalten, aber effektiven Schalker schlagen wieder zu.

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Dass Kevin-Prince Boateng das 2:0 (78.) und Julian Draxler (85.) die Tore zum Endstand folgen lassen, sorgt für weitere Jubelstürme auf der Tribüne und dem Rasen. Die Siegesserie hält, die Null steht seit nun drei Partien. Der Start auf der europäischen Bühne ist gelungen. Und durch die Arena braust nicht nur der Eurofighter-Song. Der Mythos Schalke lebt. Das ist es, was zählt.