Gelsenkirchen. . Dem FK Metalist, der in der Qualifikation für die Champions League Gegner des FC Schalke 04 ist, droht der Ausschluss. Aber damit beschäftigt sich bei den Königsblauen niemand. „Wir wollen uns mit zwei erfolgreichen Auftritten sportlich für die Gruppenphase qualifizieren“, sagt Manager Horst Heldt.
Ausgelost ist: In der Qualifikation für die Champions League 2013/14 trifft der FC Schalke 04 als Bundesliga-Vierter der vergangenen Saison auf den FK Metalist Charkow, den Vizemeister der Ukraine – am 21. August (Mittwoch) in der Veltins-Arena sowie am 27. August (Dienstag) im Metalist-Stadion, das 2012 auch Schauplatz der Europameisterschaft gewesen ist und 38 633 Zuschauern Platz bietet. Allerdings hat das Team aus der zweitgrößten Stadt des Landes seine Teilnahme noch nicht sicher und wartet gespannt auf das Urteil der Uefa, das am Mittwoch erwartet wird, nachdem am Dienstag die Anwälte des Klubs rund zwei Stunden angehört worden sind.
Die Europäische Fußball-Union hatte ein Disziplinarverfahren gegen Charkow eingeleitet, und wegen der Dringlichkeit wurde der Fall direkt an das Uefa-Berufungsgericht übertragen. Sollte dieses für einen Ausschluss entscheiden, könnte der FK Metalist vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne ziehen. Hintergrund ist, dass Charkows Sportdirektor Jewgeni Krasnikow 2008 in einen Manipulationsskandal verwickelt gewesen sein soll – am 19. April hatte es, heißt es, bei der Begegnung gegen Karpaty Lwiw (4:0) eine illegale Spielabsprache gegeben. 2010 wurde er dann vom ukrainischen Verband für fünf Jahre gesperrt. Den Einspruch Jewgeni Krasnikows gegen diese persönliche Sperre hatten die CAS-Richter am 2. August abgewiesen.
Charkow mit ausgezeichnetem Start
Ungeachtet dessen hat die Mannschaft des FK Metalist Charkow ihren ausgezeichneten Start in der Premier-Liga auch am fünften Spieltag fortgesetzt und Wolyn Luzk geschlagen. Marko Devic, der zweimal erfolgreich war, Diego Souza und Sebastian Blanco trafen beim 4:0, dem vierten Saisonsieg. Mit 13 Punkten liegt das Team um Kapitän José Ernesto Sosa – von 2007 bis 2010 hat der Argentinier beim FC Bayern München unter Vertrag gestanden – auf dem zweiten Tabellenplatz. Besser ist nur der amtierende Meister Schachtjor Donezk, der alle fünf Partien gewonnen hat.
Über eine mögliche Verbannung des FK Metalist Charkow aus den europäischen Fußball-Wettbewerben macht sich beim FC Schalke 04 jedoch niemand ernsthafte Gedanken. „Wir wollen uns mit zwei erfolgreichen Auftritten sportlich für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren“, betont Horst Heldt – wohl wissend, dass er bei einem Ausschluss Charkows sofort mit den Euro-Millionen aus der Königsklasse planen könnte, da die Königsblauen dann wohl fürs Feld der 32 besten Vereinsmannschaften Europas qualifiziert wären.
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Davon geht der Manager allerdings nicht aus, sondern davon, dass sich die Schalker Mannschaft nach ihrem Bundesliga-Spiel am kommenden Samstag beim VfL Wolfsburg – 0:2 zum Start bei Hannover 96, das am 24. August Gastgeber des Teams von Trainer Jens Keller sein wird – auf den doch eher unbekannten FK Metalist Charkow vorbereiten wird. „Ich habe den ukrainischen Fußball nicht so im Blick“, sagt Kapitän Benedikt Höwedes. „Aber an Schachtjor Donezk hat man in der Vorsaison gesehen, zu welchen Leistungen Vereine aus dieser Liga fähig sind.“
Aus im Achtelfinale gegen Dortmund
Der Blick zurück: Nachdem der Meister der Ukraine in der Gruppenphase hinter Juventus Turin auf Rang zwei gelandet war, aber Titelverteidiger FC Chelsea hinter sich gelassen hatte, scheiterte er im Achtelfinale am späteren Finalisten Borussia Dortmund. Dem 2:2 in der Ukraine folgte eine 0:3-Niederlage im Signal-Iduna-Park.