Gelsenkirchen. Alle Schalker ärgerten sich nach dem ersten Bundesliga-Spieltag über das 3:3 gegen den HSV. Für Diskussionsstoff in der Mixed Zone sorgte der Elfmeter-Pfiff vor dem 1:1. Der Ball war Joel Matip gegen die Hand gesprungen. “Die Schiedsrichter sollten das jetzt durchziehen“, sagte Manager Heldt.
Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Ich kann überhaupt nicht zufrieden sein. Nach dem Spielverlauf muss man froh sein, dass wir noch einen Punkt geholt haben, aber es ist trotzdem ärgerlich. Das frühe 1:0 muss uns einfach Sicherheit geben, gerade wenn man zu Hause vor diesen Fans spielt. Bei den Gegentoren war die Mannschaft unaufmerksam. Wir hatten uns vorgenommen, in dieser Saison weniger Tore zu kassieren - und jetzt haben wir wieder drei Stück gekriegt. Das ist natürlich zu viel. Mit der Leistung in der zweiten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Wenn wir auch in der ersten Halbzeit so gespielt hätten, hätten wir gewonnen."
Keller über den "Strafenkatalog" für Gegentore nach Standardsituationen: "Wir wollten eine Regelung haben, um bei Standards eine gewisse Konzentration zu haben. Aber wenn man das heute gesehen hat, hat das nicht wirklich etwas gebracht."
Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Ich bin enttäuscht. Es war ein Auftakt, mit dem man nicht zufrieden sein kann. Ich hätte mir ein besseres Auftreten gewünscht. Es gibt noch viel Luft nach oben. Am Ende ist gerechtes Unenentschieden dabei herausgesprungen, den Punkt müssen wir mitnehmen. Nach der Führung in der zweiten Minute haben wir aufgehört, Fußball zu spielen."
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Heldt über das Handspiel vor dem 1:1: "Der Ball ist zur Hand gegangen. Wenn das immer gepfiffen wird, hätte ich nichts dagegen. Beim Auftaktspiel hat Bayern auch zweimal einen solchen Handelfmeter bekommen. Die Schiedsrichter sollten es dann bitteschön bei jedem Spiel durchziehen. Nur dann ist das bei allen gerecht. Ich kann Joel keinen Vorwurf machen, weil er nicht mit der Hand zum Ball gegangen ist."
Heldt über den eigentlich kriselnden HSV: "Man hat gesehen, dass eine Vorbereitung Mumpitz ist. Der HSV war sehr konzentriert."
Heldt über Joel Matip: "Da muss er durch. Natürlich darf ihn so eine Szene nicht umwerfen. Aber auch das gehört zu einer Weiterentwicklung dazu."
Heldt über Adam Szalai: "Er hat gebrannt, als er reingekommen ist und ein wichtiges Tor gemacht. Wir haben ihn nicht umsonst verpflichtet. Er hat die Mannschaft gepusht und nach vorn getrieben."
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Es war ein chaotisches Spiel, beide Mannschaften haben den Gegner durch Fehler zu Chancen eingeladen. Das Spiel hatte keinen Sieger verdient, das Unentschieden geht in Ordnung. Natürlich haben wir unheimlich viele Fehler gemacht und in gewissen Situationen schlecht verteidigt, aber den Willen konnte man uns nicht absprechen."
Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Wir müssen zu Hause gegen die meisten Gegner gewinnen - schade, dass wir das nicht gemacht haben. Ich fande uns spielerisch schwach. Wir konnten dem Gegner heute nicht unseren Willen aufzwingen. Wir müssen schauen, was falsch gelaufen und was gut gelaufen ist. Es ist aber schwer, alles zu besprechen, weil viele bei ihren Nationalmannschaften sind und erst Donnerstag zurückkehren."
Huntelaar über Sturmpartner Adam Szalai: "Er hat das wichtige 3:3 gemacht. Das ist super für die Mannschaft und für ihn."
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Adam Szalai (FC Schalke 04): "Ich bin glücklich über mein Tor, aber nicht glücklich darüber, dass es mit dem Sieg nicht geklappt hat. Wir haben auf jeden Fall noch viel Arbeit vor uns."
Julian Draxler (FC Schalke 04): "Die Mannschaft hat nach vorn ein gutes Spiel gemacht, aber sicherlich in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich etwas nachgelassen. Mit der frühen Führung waren wir uns vielleicht zu sicher. Es spricht für uns, dass wir in der zweiten Halbzeit zurückgekommen sind."
Draxler über seine Verletzung: "Es ist sehr schmerzhaft und ein bisschen dick. Ich muss zusehen, dass es möglichst schnell abschwillt, die Untersuchung am Montag abwarten und hoffen, dass es nächste Woche für das Wolfsburg-Spiel reicht."
Timo Hildebrand (FC Schalke 04): "Wir waren am Anfang zu nervös, obwohl wir 1:0 in Führung gegangen sind. Nach dem 1:2 sind wir noch unruhiger geworden. In der zweiten Halbzeit haben wir es gut gemacht und sind noch zurückgekommen."
So analysieren die Hamburger das Spiel auf Schalke
Thorsten Fink (Trainer HSV): "Wir sind nicht so ganz gut ins Spiel gekommen. Trotzdem bin ich zufrieden, wie die Mannschaft nach dem 0:1 reagiert hat. Im letzten Jahr wären wir hier mit 0:3 oder 0:4 untergegangen. Jeder Zuschauer, der hier war, kann sagen: Das war ein geiles Spiel. Schalke hat nach dem Rückstand sehr viel Druck gemacht und am Ende war es ein verdientes 3:3."
Oliver Kreuzer (HSV-Sportdirektor): „Wir waren einen Tick besser und hätten den Sieg eher mehr verdient. Es war etwas Mut dabei, ohne klassischen Stürmer aufzulaufen. Die Taktik ist aufgegangen. Die Mannschaft war auf den Punkt bereit. Thorsten Fink hat die Mannschaft gut eingestellt.“
Rafael van der Vaart (HSV-Kapitän): „Wir haben sehr gut gespielt und verdient den Punkt geholt. Leider haben wir in der ersten Halbzeit zwei Mal gepennt."
René Adler (HSV-Torwart): „Wir haben dumme Gegentore gekriegt. Beim dritten Gegentor muss ich den Ball einfach festhalten, dann gewinnen wir das Spiel."