Gelsenkirchen. Im turbulenten ersten Saisonspiel drehte der FC Schalke 04 gegen den HSV zweimal einen Rückstand und holte beim 3:3 (2:2) immerhin einen Punkt. Die Note 2 verdienen sich in unserer Einzelkritik die Stürmer Klaas-Jan Huntelaar und Adam Szalai.

Den Bundesligastart hat man sich in Gelsenkirchen doch ein wenig anders vorgestellt: Der FC Schalke kam gegen den Hamburger SV nicht über ein 3:3 hinaus.

Für die "Knappen" erzielten Klaas-Jan Huntelaar (Doppelpack) und der eingewechselte Adam Szalai die Tore.

Vor allem im Defensivverbund zeigte S04, bei denen Fuchs statt Kolasinac als Linksverteidiger begann, große Unsicherheiten.

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Schalke - HSV in der Einzelkritik 

Timo Hildebrand: Drei Gegentore im ersten Heimspiel - das hatte sich der Torwart anders vorgestellt. Bei der ersten Hamburger Ecke irrte er schon durch den Strafraum (21.), beim 1:2 sah er unglücklich aus, da er Maximilian Beisters Kopfball mit dem Arm ins Netz verlängerte (24.). Beim 2:3 flog der Ball nach einer Ecke durch den Fünfmeterraum (49.). Stark war kurz zuvor seine Rettungstat gegen Maximilian Beister. Note: 4

Atsuto Uchida: Er eroberte auf der Zielgeraden den Stammplatz zurück. In der Vorbereitung hatte fast ausschließlich Marco Höger auf der rechten Seite verteidigt. Er erwischte in der ersten Hälfte nicht seinen besten Tag, rannte mit dem Ball am Fuß auch mal ins Seitenaus. Sein Zusammenspiel mit Jefferson Farfan klappte erst nach der Pause besser. In der 69. Minute sah er Adam Szalai, der jedoch an HSV-Torwart René Adler scheiterte. Note: 4

Joel Matip: Wieder einmal flatterten seine Nerven nach nur einer unglücklichen Aktion. Er verursachte den Handelfmeter, den Rafael van der Vaart zum 1:1 verwandelte (12.). Danach wirkte er sehr verunsichert und sah auch bei den Gegentoren zwei und drei nicht gut aus. Vor dem 1:2 (24.) stand er - genau wie Benedikt Höwedes - zu weit weg von Torschütze Maximilian Beister. Beim 2:3 (49.) verlor er das Kopfballduell gegen Lasse Sobiech. Er entschied sich zudem viel zu oft für einen Rückpass, verlangsamte so das Spiel. Das gab Pfiffe. Zu allem Überfluss vergab er kurz vor Schluss seine beiden Chancen (87./90.+1). Note: 5

Benedikt Höwedes: Einen so schwarzen Tag erwischte der Kapitän seit langer Zeit nicht mehr. Vor dem 1:2 (24.) erlaubte er sich ein grobes Missverständnis mit Joel Matip und gestattete Maximilian Beister ein Kopfballtor. Nach der Pause ließ er Beister frei aufs Tor zulaufen und konnte sich bei Torwart Timo Hildebrand bedanken, dass kein weiteres Gegentor fiel (49.). Im Gegensatz zu Matip blieb er aber selbstsicher. Stark, wie er in der 84. Minute mit einer Grätsche im eigenen Strafraum den Ball eroberte. Note: 4,5

Christian Fuchs: Wieder einmal müssten Fuchs zwei Noten bekommen - eine gute für seine offensive Leistung, eine weniger gute für seine Vorstellung in der Defensive. Gut: Das 1:0 (2.) leitete er mit einer Balleroberung ein, das 2:2 (45.+2) mit einer sehenswerten Flanke. Zweimal profitierte Klaas-Jan Huntelaar. In der Defensive erlaubte er sich einige Schnitzer. Vor dem 1:2 (24.) konnte er die Flanke von Dennis Diekmeier nicht verhindern, in der 44. Minute senste er Rafael van der Vaart um und sah zurecht die Gelbe Karte. Note: 3,5

Roman Neustädter (bis 57.): Dass es im Spiel nach vorn nicht lief, kreideten viele Schalke-Fans dem Ab-und-zu-mal-Nationalspieler an, der den Ball oft viel zu lange hielt und das Spiel so verschleppte. Zudem unterliefen ihm sieben Fehlpässe. Die Zuschauer sehnten seine Auswechslung herbei und applaudierten, als Adam Szalai in der 57. Minute kam. Note: 5

Jermaine Jones: Er kämpfte und grätschte 90 Minuten lang und versuchte, seine Mitspieler mitzureißen. Das gelang jedoch nur selten. Er bemühte sich oft, durch lange Pässe das Spiel zu verlagern. Das ging nur selten gut, aber häufig schief. 14 Fehlpässe sind zu viel. Note: 4,5

Jefferson Farfan: Im Pokalspiel gegen Nöttingen fehlte er wegen einer Grippe. Er fand diesmal - ungewöhnlich - zunächst überhaupt keine Bindung zu seinen Mitspielern, wurde nicht gesucht. Erst in der 34. Minute konnte seinen fleißigen Gegenspieler Marcell Jansen zum ersten Mal abschütteln. In der Mitte fehlte jedoch die Anspielstation. Nach der Pause lief dann fast jeder Angriff über den Perauner. Er prüfte René Adler mit einem Fernschuss, doch der HSV-Torwart konnte parieren (54.). Note: 3

Julian Draxler (bis 23.): Er begann das Spiel auf seiner Lieblingsposition mit einem glänzenden Pass auf Klaas-Jan Huntelaar - direkt stand es 1:0 (2.). Doch schon wenige Minuten später schleppte er sich wegen einer Achillessehnenprellung nur noch mit Schmerzen über den Platz und humpelte nach 23 Minuten vom Feld. Erst der Schubser im Pokalspiel gegen Nöttingen - jetzt die schnelle Verletzung: Das ist bisher nicht die Saison des Schalker Jungstars. Ohne Note

Christian Clemens: 45 Minuten lang versteckte er sich auf der linken Seite. Er forderte den Ball nicht - und er bekam ihn auch nicht.. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte holte er mit seiner ersten gelungenen Aktion eine Ecke heraus - und die führte zum 2:2 durch Klaas-Jan Huntelaar. Nach dem Wechsel leitete er mit einem beherzten Schuss das 3:3 ein (72.). Note: 3

Klaas-Jan Huntelaar: Ein sensationeller Start der Schalker Tor-Maschine. Nach zwei Minuten überlistete er HSV-Torwart René Adler mit einem Flachschuss und kurz vor der Pause per Kopf. Zwei Tore im ersten Spiel - nur der "Hunter" schien über 90 Minuten hellwach zu sein. Note: 2

Leon Goretzka (ab 23.): Ein unglückliches Debüt! Er kam schon früh für den verletzten Julian Draxler, seine Mitspieler wirkten in dieser Phase sehr verunsichert - und dann musste er auch noch Draxlers Position als "10er" übernehmen. Diese Rolle liegt ihm nicht so sehr. Deshalb lief das Spiel weitgehend an ihm vorbei. Nach Roman Neustädters Auswechslung (57.) rückte er eine Position zurück und spielte direkt besser. Vor dem 3:3 (72.) sah er Christian Clemens - und der prüfte René Adler mit einem (zu) satten Fernschuss. Note: 4

Adam Szalai (ab 57.): Mit seiner Einwechslung begann ein Schalker Powerplay. Er riss seine Mannschaft mit. In der 69. Minute scheiterte er noch an HSV-Torwart René Adler, der den Ball mit einem großartigen Reflex abwehren konnte, drei Minuten später traf er per Abstauber zum 3:3 (72.). Note: 2