Gelsenkirchen. Nach dem plötzlichen Wechsel von Linksaußen Michel Bastos nach Dubai wollte der FC Schalke 04 Xherdan Shaqiri vom FC Bayern München nach Gelsenkirchen holen. Doch Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer lehnte ab. Jetzt sagt Heldt: “Wir werden keine Panikkäufe machen.“
Am Donnerstagabend kloppte Schalke-Manager Horst Heldt ein paar Runden Skat. Im Frankfurter "Römer" ging's bei einem Charityturnier gegen professionelle Skatspieler und Kollegen wie Felix Magath und Norbert Meier um Grand, Null und Ramsch. Heldt erreichte immerhin den 16. Platz und gewann einen Helikopter-Rundflug.
Am Nachmittag hätte Heldt gern mit Matthias Sammer gereizt, gefeilscht - oder noch besser: gepokert. Denn Schalke sucht nach dem plötzlichen Abgang von Michel Bastos, den Olympique Lyon für vier Millionen Euro nach Dubai transferierte, noch einen schnellen Linksaußen. Auf Heldts kurzer Wunschliste standen zwei Namen: Sidney Sam (Bayer Leverkusen) und Xherdan Shaqiri (FC Bayern München).
Leverkusen lehnte Heldts Angebot - nicht zum ersten Mal - ab. Und auch der Dialog zwischen Heldt und Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer war sehr kurz. Er ging in etwa so - Heldt: "Ich bin an Shaqiri interessiert. Ist da irgendwas zu machen?" Sammer: "Nein!" Thema erledigt. Der 21-jährige Shaqiri hätte wunderbar in Schalkes Anforderungsprofil gepasst. Zudem kennt der neue königsblaue Co-Trainer Peter Hermann den Schweizer perfekt.
Heldt will keine Hektik machen
Shaqiri kommt aber nicht - und nun prüft Heldt weitere Optionen und spricht von einer "Prioritätenliste". Die Anforderungen an den neuen Spieler: Er soll möglichst ein Linksfuß sein und die deutsche Sprache beherrschen. "Wir werden keine Panikkäufe machen", erklärte Heldt. Der Manager schaut sich auch bei den europäischen Topklubs wie Real Madrid, FC Barcelona oder Chelsea um. Vor einem Jahr holte der Manager Ibrahim Afellay auf Leihbasis aus Barcelona. Ein Ausleihgeschäft ist auch diesmal möglich - wenn auch nicht erneut mit Afellay.
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Es kann aber auch sein, dass Heldt - in der Branche auch "Mister Klausel" genannt - einen weiteren Spieler kauft. "Es gibt auch im August Spieler mit einer Klausel", sagte Heldt und lächelte danach verschmitzt. Da werden einige Bundesliga-Manager schon zittern...
Trainer Jens Keller bleibt ohnehin ganz ruhig. Bastos hätte zum Saisonauftakt ohnehin nicht von Beginn an gespielt. Keller hat zwei Alternativen: Setzt er auf ein 4-2-3-1-System, rückt Neuzugang Christian Clemens auf die Bastos-Position. Spielt Keller mit zwei Spitzen im 4-4-2, dann greifen Julian Draxler (links) und Jefferson Farfan (rechts) über die Flügel an, während Klaas-Jan Huntelaar und Adam Szalai für die Tore sorgen sollen. "Wir machen uns keine Hektik", sagt Heldt.
Für Papadopoulos gibt es kein konkretes Angebot
Das gilt auch für die Personalie Kyriakos Papadopoulos (21). Der griechische Abwehrspieler wird bald komplett ins Mannschaftstraining einsteigen. "Er ist sieben, acht Monate ausgefallen und unternimmt gerade seine ersten Gehversuche", sagt Keller. Interessierte Vereine wollen erst einmal abwarten, ob "Papa" seine Topform schnell wieder erreicht. Der FC Liverpool hat zwar sein Interesse hinterlegt, aber noch kein konkretes Angebot hinterlegt.
Sollte Liverpool aber ernst machen und eine passende Ablösesumme bieten, wäre Schalke gesprächsbereit. Denn auch auf der Innenverteidiger-Position gibt es genug Alternativen: Im Pokalspiel in Nöttingen (Montag, 18.30 Uhr, live in unserem Ticker) werden wohl Joel Matip und Benedikt Höwedes beginnen. Auf der Bank nehmen Felipe Santana und Kaan Ayhan Platz.