Gelsenkirchen. Benedikt Höwedes ist zufrieden mit der Entwicklung auf Schalke: Es gibt in diesem Jahr keine Diskussionen mehr über den Spielführer, und der Verein hat sich gut verstärkt. „Ich glaube, wir sind gewappnet für die neue Saison“, sagte Höwedes am Mittwoch.
Benedikt Höwedes muss schmunzeln, was für eine Frage. Natürlich will er schon dabei sein, wenn der FC Schalke 04 an diesem Donnerstag (19.30 Uhr) das erste ernstzunehmende Testspiel dieser Saisonvorbereitung bei Red Bull Salzburg absolviert: „Ich fühle mich gut“, sagt der 25-Jährige, der erst am Sonntag aus dem Urlaub zurückgekehrt ist. Und dass er sich gut fühlt, das sieht man ihm an.
Es hätte schlechter für Benedikt Höwedes losgehen können in dieser Saison – zum Beispiel wie vor einem Jahr. Damals hatte Trainer Huub Stevens in der Vorbereitung die Frage aufgeworfen, ob Höwedes weiter der Kapitän auf Schalke bleiben sollte – im Nachhinein eine völlig unnötige Baustelle. Denn am Ende wurde der Nationalspieler zwar von Stevens in seinem Amt bestätigt, doch die wochenlange Diskussion darüber musste er als Zeichen des Misstrauens empfinden.
Höwedes geht in sein drittes Jahr als Schalke-Kapitän - mit 25
Diesmal hat Cheftrainer Jens Keller von vornherein für klare Verhältnisse gesorgt. „Den Kapitän werde ich bestimmen. Und es gibt keinen Grund, Benedikt infrage zu stellen“, hat Keller erklärt. Und Höwedes hat diese Botschaft mit großer Freude vernommen: „Es ist schön, wenn der Trainer keine solchen Zweifel aufkommen lässt, wie es sie im letzten Jahr gegeben hat.“
Höwedes, mittlerweile 25 Jahre alt, geht damit bereits in sein drittes Jahr als Schalke-Kapitän. Im Sommer 2011 hatte der Abwehrspieler, der schon seit zwölf Jahren (!) das königsblaue Trikot trägt, die Binde von Manuel Neuer übernommen. Inzwischen ist er voll hineingewachsen in diese Aufgabe – er repräsentiert die Mannschaft und ist auch in seinem Auftreten bestimmter geworden. Höwedes ist gerne Schalkes Spielführer. Ein glücklicher Kapitän.
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In diesem Sommer ganz besonders, denn auch nach seinem Empfinden stimmt die Richtung, die Schalke vor dieser Saison eingeschlagen hat. „Die Transfers sind sehr gelungen“, urteilt der Abwehrspieler. Denn sie zeigen, dass der Verein vorwärts kommen will: Durch die Neuzugänge ist schon ein gutes Stück an Qualität, Talent und Mentalität dazugekommen. Dinge, die sich Höwedes auch erhofft hatte, als er im Frühjahr seinen Vertrag auf Schalke vorzeitig bis zum Jahr 2017 verlängert und damit ein Bekenntnis zu Königsblau abgelegt hatte – ansonsten hätte er in einem Jahr ablösefrei gehen können. Nun sagt Höwedes: „Ich glaube, wir sind gewappnet für die neue Saison.“
Santana bewirbt sich um einen Stammplatz
Um als Mannschaft vorwärtszukommen, hätten die Spieler sogar „verlangt“, dass der Konkurrenzkampf künftig auf höherem Niveau ausgetragen wird – also darf sich nun auch niemand beschweren, wenn er selbst davon betroffen ist. Auf der Position von Höwedes heißt dies konkret: Während in der vergangenen Rückrunde das Innenverteidiger-Pärchen Benedikt Höwedes/Joel Matip nahezu konkurrenzlos gesetzt war, bewirbt sich nun mit Zugang Felipe Santana ein weiterer Abwehrspieler um einen Stammplatz; von dem immer noch verletzten Kyriakos Papadopoulos ganz zu schweigen. Höwedes kann sich da mit einem Rotationsprinzip durchaus anfreunden, auch wenn es für ihn persönlich eine Umstellung wäre, sich auch mal ein Spiel von der Bank aus ansehen zu müssen. „Natürlich geht man nicht gerne raus“, gibt er zu, „aber vielleicht tut das ja auch mal gut, wenn man vorher schon viele Spiele gemacht hat.“ Schließlich wolle doch jeder den Erfolg, und dies würde eben auch heißen, sich der Mannschaft unterzuordnen.
Man merkt es: Höwedes freut sich auf die neue Saison auf Schalke. Ein glücklicher Kapitän.